Stunde der Wintervögel – schon gezählt?

Anfang Januar findet das bundesweite Vogel zählen statt. Der NABU und der bayerische Partner Landesbund für Vogelschutz rufen hierzu auf. Weshalb zählen wir? Weil wir wissen möchten, wieviele und welche Vogelarten es gibt. Werden diese Zählungen über viele Jahre hinweg durchgeführt, kann man Rückschlüsse auf die Verbreitung der Arten, sowie deren Zu- oder Abnahmen nehmen. Das ist wichtige Grundlagenforschung. Und jede und jeder kann dabei mitmachen. Wir wissen, dass es ein Artensterben bei uns gibt, jedoch haben auch “die kleinen Leute” schöne und wirksame Möglichkeiten, dem Biodiversitätsverlust entgegenzutreten.

Was benötigen wir dazu? Gar nicht viel. Neugierde und Wissendurst. Der Rest kommt dann von alleine. Wir können nur schützen, was wir kennen. Also los, raus und zählen. Wir beobachten und zählen. Beim Beobachten wird unser Interesse geweckt. Zunächst erkennen wir den täglich wiederkehrenden Spatzenschwarm. Sie kommen im Pulk, tschilpen, zanken und rauschen plötzlich wieder ab. Dann erkennen wir den Unterschied zwischen den Männern und Frauen. Die Männchen haben eine graue Kopfhaube, die Weibchen haben es nicht. Es sind Haussperlinge. Die selteneren Feldsperlinge haben braune Kopfhauben.

Beim genaueren Hinschauen entdecken wir Buchfinken. Sie kommen oft nach den Spatzen oder mischen sich am Rande ins Getümmel. Eigentlich nehmen Buchfinken ihre Nahrung am Boden auf. Bei uns kommen sie auch ans Futterhaus. Damit ein solches Haus angenommen wird, muss eine Deckung in der Nähe sein. Ein Strauch, eine Hecke oder ein anderes Dickicht. Auch die Heckenbraunelle ist etwas schüchtern am Haus. Man muss schon genau hinschauen, um sie zu identifizieren.

Kohl- und Blaumeisen kennen die meisten. Seltener ist die Weidenmeise. Eichelhäher kommen mehrmals täglich vorbei, seit kurzem auch ein Ringeltauben Pärchen. Seit die Meisenknödel hängen, beobachten wir auch einen Buntspecht. Während Specht und die großen Tauben von den Kleinvögeln toleriert werden, nehmen sie Reißaus, sobald ein Häher kommt. Häher sind in der Brutzeit Nesträuber und das wissen alle. Zu Beginn unserer Beobachtungszeit kam ein Rotkehlchen vorbei, später war es verschwunden. Möglicherweise wurde es vom Sperber erbeutet, denn wir fanden eine Rupfung im hinteren Gartenbereich. Ein durchziehender Kernbeißer war kurz vor Ort und auch ein paar Grünfinken.

Woher ich das alles weiß? Ich beobachte viel und lasse das auch durch meine Wildkameras machen. Es ist äußerst spannend sich am Abend die Videosequenzen anzuschauen. Man lernt dadurch viel über das Verhalten der heimischen Vögel. Und es ist so einfach fördernd einzugreifen. Den eigenen Garten einfach etwas “wilder” zu gestalten ist ein erster Schritt. Es geht um Lebensraum und um Nahrungsquellen, die übers Jahr vorhanden sein sollen. Die wenigsten unserer Gartenvögel brüten in Nistkästen. Die meisten Nester finden wir im Unterholz, in Sträuchern oder in Astgabeln von Bäumen.

Aber jetzt stelle ich euch “die üblichen Verdächtigen” vor. Im Vergleich zu den Vorjahren können wir keine Rückgänge verzeichnen.

 

 

Da die Wildkamera für uns die Vogelbeobachtungen übernimmt, haben wir Zeit für andere sinvolle Tätigkeiten.

 

 

Doris und Ralf Schreck – denen ihre Heimat nicht egal ist.

Heute schon gezählt?

Stunde der Wintervögel 2021

Vom 8. bis 10. Januar 2021 findet zum elften Mal die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt: Der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) rufen Naturfreund*innen auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen.

Und dass die aktive Teilnahme an dieser Aktion grandiosen Spass macht, möchte ich euch nachfolgend zeigen. Ich zähle nicht nur zu den gewünschten Zählstunden, ich bin ständig am Zählen. Und für die kommende Aktion habe ich zählen lassen. Genau, denn meine Wildkamera zeichnet seit einigen Wochen das Treiben der Vögel am Futterhaus auf.

Das Zählen der Vögel ist eins, das Beobachten und Erforschen des Verhaltens der Gefiederten ist jedoch viel schöner. Denn nur wenn wir wissen wie die Vögel “ticken”, sind wir in der Lage sie zu fördern und zu schützen. Dieses Wissen ist natürlich auch von Vorteil, um die entsprechenden Aufnahmen zu machen. Denn ein Kernbeißer oder ein Eichelhäher wird sich nicht zeigen, wenn man sich zu offensichtlich im Garten aufhält. Doch hierzu später.

Nachstehend stelle ich euch die aktuellen Gartennutzer in Bildern und Videos vor. Im Bild erkennen wir die Einzigartigkeit und Schönheit unserer Singvögel, im Video erfahren wir etwas über ihre Lebensweise – wenn auch nur im Kleinen. Aber das weckt Neugierde und Liebe auf Natur und das ist die beste Voraussetzung sich dafür einzusetzen.

BLAUMEISE

Blaumeise – Cyanistes caeruleus
Gefiederte Gartenbewohner

KOHLMEISE

Kohlmeise – Parus major. Zu besseren Darstellung der Vögel werden auch Fotos aus früheren Jahren gezeigt.

Abenteuer im Kleingarten.

ROTKEHLCHEN

Rotkehlchen – Erithacus rubecula

Rotkehlchen auf dem Zweige hupft,
wipp, wipp,
hat sich ein Beerlein abgezupft,
knipp, knipp,
läßt sich zum klaren Bach hernieder,
tunkt’s Schnäblein ein und hebt es wieder,
stipp, stipp, stipp, stipp,
und schwingt sich wieder in den Flieder.

Es singt und piepst
ganz allerliebst,
zipp,zipp, zipp, zipp, tirili,
sich seine Abendmelodie,
steckt’s Köpfchen dann ins Federkleid
und schlummert bis zur Morgenzeit.

Wilhelm Busch (1832-1908)

Auch Wilhelm Busch war ein guter Naturbeobachter.

EICHELHÄHER

Eichelhäher – Garrulus glandarius
Spannende Beobachtungen in unserem Kleingarten

HECKENBRAUNELLE

Heckenbraunelle – Prunella modularis
Heimlicher Gartenbewohner – die Heckenbraunelle

STAR

Mein Lieblingsvogel ist der Kernbeißer, auch wenn er sich dieses Jahr noch nicht gezeigt hat.

Lebensraum Kleingarten

Nun folgen weitere Vögel, die aktuell im Garten ein und ausfliegen. Die entsprechenden Videos werden nach und nach eingestellt.

WEITERE BEOBACHTUNGEN

Der Zaunkönig kommt nicht ans Futterhaus. Er findet seine Nahrung im Unterholz, am Teich oder am Ufer des Bachkanals.

Naturbeobachtungen im Garten. In den vergangenen Jahren beobachteten wir Grünfinken, Erlenzeisige, Feldsperlinge, Bergfinken, Bunt- und Mittelspecht, Kleiber, Kernbeißer, Elster, Krähe. Wer weiß was wir in den kommenden Wochen noch entdecken? Ab Mitte März wird es spannend, denn dann kommen die ersten Zugvögel zurück.

Abenteuer Natur im Garten. Na, Lust bekommen mitzumachen? Dann am Wochenende raus, zählen und dem Nabu melden.

Diese Serie wird fortgesetzt.

Ralf Schreck – der mit der Natur spricht