Schröcker Dorffeschd 2018

Unser Dorffeschd

Wir saßen beim Mittag essen, da trat der bärtige junge Mann auf mich zu und bedankte sich noch einmal persönlich für die schöne Radtour und die Erlebnisse dabei. Auf seinen Armen hielt er seinen kleinen Buben und meinte, sein erstes Geschenk wäre wohl ein Kindertaschenmesser. Diese Geste hatte mich tief bewegt, zeigt sie doch, wie richtig unser Einsatz für Umwelt, Natur und Heimat ist. Ja, es war eine schöne Tour. Unser Heimat Filmer war froh gelaunt und wollte unbedingt auch am Sonnenblumenfeld zugegen sein. Eigentlich ist es ja „nur“ eine Gründüngungsfläche am Rande von Leo. Aber es ist eben auch ein besonderes blumiges Ereignis an einem besonderen Ort. Wir blicken auf die Skyline von Schröck, auf die markanten Gebäude und lassen einfach nur unsere Blicke schweifen und halten für einige Momente inne. Dann frage ich in die Runde weshalb ich wohl diesen Standort für die Tour ausgewählt habe. Da meinte Ute spontan, weil es hier so schön ist!

Es war ein besonderes Fest, ein besonders schönes Fest und deshalb wird man sich noch lange daran erinnern. Nicht wegen dem Regen am Samstag, nein, wegen dem tollen Programm und der grandiosen Organisation. Mario und Arnold sah man an jedem Tag „very busy“ durchs Gelände laufen, um letzte Details zu klären, Fragen zu beantworten, zu helfen. Sie waren einfach präsent. Und dieser Umstand vermittelt Sicherheit und Vertrauen. Auch Klaus schaute regelmäßig nach dem rechten. Das Getränke und Essensangebot war abwechslungsreich und wir haben uns die drei Tage dort unten gut ernährt. Auch das Programm war spitze! Und erst recht die Besucher!

Freitag: das Fest beginnt. Langsam kommen die ersten Besucher. Fein haben sie sich gemacht, viele haben sich herausgeputzt und sind voller Vorfreude auf den Festbetrieb. Das kann man den Gesichtern ablesen. Dieses Phänomen schafft eine besondere Atmosphäre, die jeden ansteckt. Eltern kommen mit ihren Sprösslingen, Großeltern mit ihren Enkeln. Man begrüßt sich, man plaudert, man freut sich, man genießt. Es ist fast eine unbeschwerte Schwerelosigkeit.

Samstag: am Tag als der Regen kam, lang ersehnt heiß erfleht, auf die glühenden Felder, auf die durstigen Wälder … so heißt ein Schlager von Dalida aus den 60er Jahren. So war es eben. An diesem Tag bin ich zwei Mal nass geworden. Am Vormittag, als ich die Radtour noch einmal abgefahren bin und später am Nachmittag beim ersten Versuch zum Feschdplatz zu radeln. Das hat uns jedoch nicht abgehalten hinzugehen. Für solche Fälle habe ich genug Hosen.

Sonntag: beim ökumenischen Gottesdienst trifft man die ersten Bekannten. Danach gönne ich mir den ersten Kaffee bei den Fidelia Frauen. Die sind allesamt so gut drauf, aller bestens gelaunt, dass ich gar nicht mehr aufstehen möchte, weil ich das so genieße. Lebensfreude pur! Es werden immer mehr selbst gebackene Torten und Kuchen geliefert, dass einem die Wahl schwerfällt. Draußen richtet sich der Luftballon Akrobat ein und ist sich noch gar nicht bewusst, dass er bis weit nach 16.00 Uhr alle Hände voll zu tun hat, bis auch das letzte Kind glücklich mit Ballonfiguren nach Hause geht. Sonntag war der absolute Kinder und Familientag. Was da los war! Schlange stehen bei Trecker Rundfahrten, toben in der Hüpfburg, kreisen im Karussell, lecker Popcorn bei der Jugend Feuerwehr. Sport und Spiel gab es im Turn Parcours in der Rheinhalle. Radtour und Fährführung waren eine Bereicherung. Auch die Fotoausstellung im Foyer war ein Hingucker. Für die Orchideen Poster konnte ich Holger gewinnen. Er wohnt in Schröck, ist begeisterter Naturfreund und ausgezeichneter Kenner unserer heimischen Orchideen. Die abgebildeten Pflanzen stammen alle aus unserer Heimat, alle im Umkreis von ca. 500 Metern vom Feschdplatz. Das muss man einfach zeigen!

Es war ein schönes Wochenende und voller Erlebnisse, auf die Beine gestellt von unserem Ortskartell, den beteiligten Vereinen und feinen Menschen, die nicht nur ihr eigenes Ziel vor Augen haben. Denn in einer Gemeinschaft gleich gesinnter lassen sich prächtige Erfolge erzielen. Es sind genau diese Feste, die unser Dorfleben so attraktiv machen. Das kann auch ein Regentag nicht ändern. Dank gebührt natürlich auch unserer Gemeinde für die tolle Unterstützung.

Ralf Schreck – Dorffeschd Freund

Bilder mit Wiedererkennungswert gibt es im nächsten Amtsblatt. Ein Blick auf die Gemeinde Homepage ist zu jeder Zeit lohnenswert.

 

Danke Holger

Unser Heimathaus in Eggenstein

Museumsfest in Eggenstein

Es ist schon ein Schmuckstück unser Heimathaus. Ein kleines Fachwerkhaus mit Scheune, einem kleinen Anbau und einem Gartengrundstück. Gelegen am Ankerberg in Eggenstein, direkt neben dem Esserbrunnen. Und heute war Museumsfest. Und was für ein tolles. Bei bestem Sommerwetter trafen sich Jung und Alt und genossen den Museumstag. Es ist das älteste Haus im Dorf. 2018 wird es 400 Jahre alt. Das muss man sich einmal vorstellen!  Wie viele Generationen hat es erlebt? Wie viele Kriege hat es überstanden? Unsere Gemeinde hat durch den Kauf des Anwesens die Chance genutzt dieses der Nachwelt zu erhalten und darin ein Museum eingerichtet. Ein solches Projekt kann eine Gemeinde natürlich niemals alleine stemmen. Zu Verwirklichung hat maßgeblich die Projektgruppe Ortsgeschichte beigetragen. Eine tolle Truppe, die nicht lange fragt, sondern gleich handelt. Es sind allesamt bescheidene Menschen, die „ihre Taten“ nicht an die große Glocke hängen. Heute jedoch wurde diese Gruppe öffentlich geehrt, als die Erinnerungstafel mit den Namen der Beteiligten am Eingangsbereich des Museums feierlich enthüllt wurde. Eindrucksvoll war auch, dass fast der komplette Gemeinderat anwesend war. Wie kann man ein Ehrenamt besser belohnen?

Auch die Heimatortsgemeinschaft Siwatz hat sich eingebracht mit Leistungen und Spenden. Ein Schwerpunktthema im Museum sind Flucht und Vertreibung. Und natürlich war unsere Feuerwehr ebenfalls wieder involviert. Ja, es ist ein echtes Bürgerprojekt. Aus der Bevölkerung kamen zahllose Exponate, die sorgfältig geordnet als Handwerkerausstellung in der Scheune zu sehen sind. Da wurden wahre Schätze zusammen getragen und wir können froh sein, dass wir seit vielen Jahren auf unseren ehrenamtlichen Museumsleiter Wolfgang Knobloch bauen können, der alles in wohl geordnete Bahnen lenkt. Und unsere Sparkasse hat mit ihrer Kulturstiftung nicht unerhebliche finanzielle Mittel bereit gestellt. Allen gebührt Dank, auch denen, die ich evtl. vergessen habe zu erwähnen.

Diese erlebte Gemeinschaft macht mich ein bisschen stolz. Es zieht sich wie ein roter Faden durch unsere kleine Gemeindewelt. Wir haben wirklich tolle Menschen im Ort, die sich in solchen Projekten absolut einbringen. Am kommenden Wochenende feiern wir in Eggenstein wieder das Strassenfest, am 2. Juli gibt es die tollen Pamina Aktionen in Leopoldshafen. Da dürfen wir gespannt sein, was uns wieder Tolles geboten wird!

Stolz macht mich auch, dass der Herd meiner Oma Ottilie Wöppel aus Dittigheim bei Tauberbischofsheim im Museum steht. Jedes Mal, wenn ich dort bin und vor dem alten Ding mit Wasserschiff stehe, habe ich meine Oma vor Augen. Eine herzensgute Frau war sie. Wie alle Omas eben.

Also Leute, geht mal hin und schaut euch unser Heimathaus an. Lasst Geschichte erleben, tragt euch ins Gästebuch ein und erforscht die Handwerke vergangener Zeiten. Taucht ein in die Geschichte. Erlebt wie die Heimatvertriebenen sich in Eggenstein angesiedelt haben, wie sie aufgenommen wurden, wie sie sich in die Dorfgemeinschaft eingebracht haben. Das dürfen wir nicht vergessen, das hilft uns bei der Eingliederung der neuen Flüchtlinge. Wer dann von Geschichte noch nicht genug hat, geht nach Leopoldshafen ins Heimatmuseum. Oder zur Sophie, der Museumsfähre oder zu den historischen Waschplätzen. Ist es nicht toll, dass wir so viele geschichtsträchtige Orte haben?

Macht mit, erzählt eure eigenen Geschichten aus der Vergangenheit an einem der Termine, wenn die Agenda Gruppe Ortsgeschichte ihren Stammtisch hat. Oder kommt einfach nur vorbei und hört zu. Seid neugierig, habt Interesse! Lust auf mehr? Geht auf die Homepage der Gemeinde egg-leo. Dort gibt es weitere Infos und auch mehr Bilder zum Museumsfest.

Ralf Schreck – Interessierter Bürger