Fette Henne und Wollbiene

Fette Henne und Wollbiene

In unserem Garten wächst in einem Topf ein Sedum, die deutsche Bezeichnung ist Tripmadam, botanisch Sedum reflexum. Die kleinen walzenförmigen Blättchen kann man essen, wer`s will kann seinen Salat damit verfeinern. Zur Blütezeit im Juni kommen jedes Jahr die Wollbienen zur Tripmadam. Es ist Anthidium manicatum. Ein Männchen beansprucht dieses Revier für sich und wartet auf die Weibchen, um sich mit ihnen zu paaren. Andere Männchen und andere Insekten werden sehr rüpelhaft vertrieben. Eindringlinge werden im Flug regelrecht angerempelt. Das kann zu Verletzungen führen, denn Anthidium hat am Popo spitze Sporne (ein dreidorniger Endtergit), die beim Rempelflug eingesetzt werden. Die Wildbienen nutzen das Sedum als Revier, bekommen Nahrung und die Pflanze wird bestäubt. Netz Natur.

Wir Eggenstein-Leopoldshafener können uns glücklich schätzen über das Vorkommen dieser Wildbiene in unseren Gärten. Man sieht sie auch am Lavendel. Und wer Wollziest (Stachys byzantina) hat, kann die Weibchen beim Raspeln der Blattbehaarung beobachten, die für den Nestbau verwendet werden. Naturbeobachtungen im Garten, die wir unseren Kindern nicht vorenthalten dürfen.

Ralf Schreck – Naturfreund