Ostern 2022
Im Frühling erleben wir den Wandel und die Erneuerung unserer Natur am intensivsten. Am Morgen in der Frühe spüren wir noch die Kühle des Winters, am späteren Nachmittag legen wir unsere Jacken beiseite und genießen das milde Lüftchen. Bei meiner täglichen Radtour nach Durlach zur Arbeit durch den Hardtwald, erlebe ich bei Wind und Wetter die jährlich wiederkehrende Erneuerung. Die Tage werden allmählich länger, täglich wird der Wald grüner.
Auch im Dorf können wir die entstehende Buntheit unserer Welt erleben. In diesem Frühling fallen die weißen Blüten besonders ins Auge.
Die Kulturlandschaften um unsere Dörfer präsentieren sich ebenfalls frühlingsfrisch. Die Felder sind bestellt. Besondere Kulturen wie Spargel oder Zuckermais werden mit Folien belegt. Zum Schutz vor kalten Nächten beim Zuckermais und zur Steuerung der Ernten beim Spargel. Plastiklandschaften überall. Unser Niederwild wie Fasan, Rebhuhn und auch die Hasen sind von einer solchen Plastifizierung unserer Landschaften nicht begeistert.
Im Dienste der landwirtschaftlichen Wissenschaft, zur Erprobung von Pestiziden in Bezug auf Insektenverträglichkeit, finden auf einigen Flächen Versuche statt. Während wir die idyllischen Ansichten mit Raps auf die Skyline von Leopoldshafen genießen, fallen die Folientunnel im Vordergrund auf. Darin finden diese Versuche statt. Diese Flächen werden mit den entsprechenden Pestiziden behandelt und die darin befindlichen Bestäuberinsekten untersucht. Letztendlich lassen alle Bienen, Hummeln und andere Insekten in diesen Zelten ihr Leben für den Pflanzenschutz.
Die weißen Farbtöne gibt es in den unterschiedlichsten Nuancen. An vielen Orten können wir das erleben. Es ist die Zeit der Blütenfülle. Es ist eine Zeit, die jedes Jahr wieder kommt. Der ewige Kreislauf der Natur. Ein Kreislauf, der von der Menschheit beinflusst wird. Mit Folgen, die wir heute noch nicht wahrhaben wollen. Eines ist jedoch gewiss. Die Natur braucht uns nicht. Natur wird jedoch auch die ausgebombten Ruinenstädte wieder besiedeln.
Für die Weinbergschnecke spielt Zeit keine Rolle. Was ist da schon die Ewigkeit?
Ralf Schreck – Naturfreund