Gemarkungswanderung der Grundschule Leopoldshafen

Gemarkungswanderung der Grundschule Leopoldshafen am Samstag, 6. Mai 2017

Ein Ausflug voller Abenteuer und guter Laune und  einem Naturquiz an verschiedenen Stationen.

Diese Welt wird für Wunder immer blinder
Wenn du sie sehen kannst
bist du ein Wunderfinder

Station 1 – Welche Tiere leben in der Obstbaumallee und im Wildgehölz?

Am Hammen betrachten wir die alten Obstbäume und das benachbarte Wildgehölz. Kultur und Natur treffen aufeinander. Die Obstbäume liefern uns im Herbst leckere Früchte, in den alten Kronen und Baumhöhlen leben zahlreiche Tiere. Spechte, Tauben, Meisen, viele Käfer und andere Insekten können wir dort beobachten. Im Wildgehölz finden Rehe Unterschlupf, an den zahlreichen Wildgehölzen finden wir Rosenkäfer, Wildbienen, Schmetterlinge und viele Vögel. Ein interessanter und schützenswerter Lebensraum.

Station 2 – Wie lang ist die fossile Eiche am Baggersee? Was wurde beim Kiesbaggern an Besonderheiten zu Tage befördert?

Wir wandern weiter den Radweg entlang Richtung Baggersee. Unterwegs sehen wir vielleicht die Gänse Familie mit ihren frisch geschlüpften Küken. Die fürsorglichen Eltern watscheln mit ihren Jungen ins sichere Wasser. Am Baggerseeufer fällt die etwa sieben Meter lange fossile Eiche auf. Sie wurde bei der Kiesförderung entdeckt und dort am Ufer abgelegt. Ebenso fand man Knochen von Urzeittieren, wie Waldelefant, Auerochsen, Flusspferden und anderen Tieren. In unserem Heimatmuseum sind diese Funde ausgestellt und können dort bewundert werden. Leider findet man am Baggersee auch Müll, den die Badegäste dort hinterlassen haben.

Station 3 –  Die Baumgruppe aus Platanen nach der Fußgängerquerung zur Rheinhalle. Sechs große Platanen mit dicken Stämmen beschirmen diesen Platz. Platanen haben eine auffällig grüngraue, bzw. braungraue Borke. Weshalb lösen sich jetzt im Frühling einzelne Rindendstücke ab?

Bäume wachsen ein Leben lang. Sie wachsen nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Auch die Rinde wird dicker, die anfangs glatt ist und im Laufe der Jahre stärker und zur Borke wird. Rinde und Borke schützen den Stamm und bestehen aus abgestorbenen Zellen, Lignin, Kork, u.a. die dann im Frühling, wenn das Wachstum wieder einsetzt, abplatzen. Bäume verleiten zum Träumen. Gerade diese schöne Platanengruppe lässt uns glauben wir stünden in einer großen Halle.

Station 4 – Die kleine Brücke über den Rheinniederungskanal die zum Vogelpark führt. Wie heißen die Wasserpflanzen, die in einer kleinen Gruppe darin wachsen? Jetzt sind die Blätter noch unter getaucht, später schieben sie sich über die Wasseroberfläche und bringen gelbe Blüten hervor.

Wir schauen auf kleinen Bestand unserer heimischen Teichmummel, Nuphar lutea. Zwischen den Blättern verstecken sich junge Fische. Wer genau beobachtet kann sie erkennen. Mit Ausdauer und Glück können wir den dort den Eisvogel beobachten, der im Sturzflug versucht diese Fische zu fangen.  Auch im freien Wasser kann man Fische sehen.

Station 5 – Rheinhalle – Welche Veranstaltungen finden in der Rheinhalle statt?

Die Rheinhalle ist das größte Veranstaltungsgebäude in unserer Doppelgemeinde. Sie steht Vereinen und der Gemeinde für Veranstaltungen zur Verfügung. Und das sind sehr viele, deshalb zählt diese Halle zu einer unserer wichtigsten Begegnungsstätten.

Station 6 – Die Sandsteinbank am Bachkanal unterhalb der Hafenstrasse. Wozu diente diese Bank in der Vergangenheit?

Wir stehen am ehemaligen öffentlichen Waschplatz, der an dieser Stelle bis zum Ende des 19. Jahrhunderts genutzt wurde. In unserem hoch technisierten und digitalen Leben können wir uns überhaupt nicht mehr vorstellen, wie man damals seinen Alltag gestaltete. Ein historisches Kleinod, welches die Agenda Gruppe Ortsgeschichte restauriert und aufgestellt hat. Nur wenn wir die Vergangenheit verstehen, können wir die Zukunft begreifen. Auch dieser Ort war eine Begegnungsstätte. Und wenn wir die Augen schließen und lauschen, können wir das Schwatzen der Waschweiber hören.

Station 7 – Die Rote Brücke beim Pfinzentlastungskanal. Schließe die Augen und lausche den Geräuschen der Natur. Was hörst du? Benenne einfach, was dir auffällt.

Von der Brückenmitte schweift der Blick ins Wasser und an die Uferbereiche. Regungslos steht ein Reiher am Schilf, um blitzschnell nach einem Fisch zu speeren. Die Enten Familie hat Mühe ihre 10 Küken im Auge zu behalten, die kreuz und quer übers Wasser flitzen. Auch hier schließen wir die Augen und lauschen dem Wind, dem Rascheln der Zitterpappel. In der Ferne ruft der Kuckuck, auch das Flöten des Pirols nehmen wir wahr. Je länger wir lauschen, umso mehr Geräusche entdecken wir. Aus dem vermeintlichen Gewirr des Vogelkonzerts hören wir Rotkehlchen, Kohlmeise, Buchfink und andere gefiederte Gesellen.

Station 8 – Das ehemalige Kranportal am Alten Hafen. Von diesem Aussichtspunkt kann man die Umgebung gut beobachten. Welche Vögel sind heute unterwegs?

Am gegen über liegenden Ufer entdecken wir in den Baumkronen eine Graureiher Kolonie. Bald werden die ersten Küken schlüpfen, dann kommt richtig Leben in den Wald. Die Reiher fliegen dann ständig hin und her, um die hungrige Brut zu versorgen. Schwäne gründeln im Schlamm, Nilgänse sind ständig am Zetern und Streiten und dulden keine Konkurrenz. Plötzlich taucht unerwartet ein Pärchen Flußseeschwalben auf. Seltene Gäste in unserer Region. Vielleicht brüten sie auf der Kiesbank im hinteren Bereich des Hafens? Stockenten, Graugänse, Silberreiher und Störche sind ständige Gäste hier im alten Hafen.

Station 9 – Wie heißt die historische Fähre ?

Na, wie heißt sie wohl? Es ist unsere Sophie! Und wenn der Wasserstand es zulässt gibt es am Wandertag eine schöne Fährtour. Unser Fährmann wird Wilfried sein. Keiner kennt die Geschichte des Hafens und der Fähre besser als er. Es ist jedes Mal eine Freude seinen Erzählungen zu folgen.

Station überall – Kinder sind neugierig, Kinder sind gute Entdecker. Was hast du heute besonderes gefunden?

Diese Wanderung mache ich auch gerne mit dem Rad. Und auf jeder Tour gibt es neue Entdeckungen. Beim letzten Mal entdeckten wir die Seeschwalben und als ich einmal nachts hier war, hörte ich einen Kauz rufen.

Station überall – Was gefällt dir in deiner Heimat am besten?

Mir gefällt am besten die Vielgestaltigkeit der Landschaft. Wir haben kaum den Ort verlassen sind wir schon draußen in der Natur.

Die Gemarkungswanderung ist ein Projekt der Grundschule Leopoldshafen, initiiert und organisiert vom Förderverein der Schule mit Unterstützung der Film AG, sowie den Agenda Gruppen Umwelt und Ortsgeschichte. Auch die Leobande ist involviert. Mir persönlich gefällt die Zusammenarbeit dieser Gruppen sehr gut, denn damit können wir die Menschen verbinden und schöne Aktionen gestalten. Wir schaffen etwas Nachhaltiges, wir vermitteln Werte und das kommt besonders den vielen Kindern zugute.

Stefan hat sich bei mir gemeldet. Stefan ist ein Bundeswehr Kamerad. Er ist zufällig auf meinem Blog zum Thema Kalter Krieg gelandet und hat sich auf einem Gruppenbild wieder erkannt. Wir tauschten uns aus und ich erzählte ihm, wie ich versuche „die Welt zu retten“. Er wollte wissen, wie ich das mache. Natürlich habe ich etwas übertrieben. Was ich damit meine habe ich oben beschrieben. Und das Schöne dabei ist, dass ich neue Wegbegleiter finde.

 

Ralf Schreck – Wunderfinder

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert