Osterspaziergang

Natur im und am Rande des Dorfes

Man weiß nie was man erleben wird, also zog ich recht früh los und begab mich auf Entdeckungstour. Stille Erwartungen hatte ich schon, denn ich kenne mein Revier und weiß wer wo zu finden ist. Die beiden braunen Steine auf dem Gründungfeld hinter der Hecke bei der ehemaligen Bahnlinie waren natürlich Feldhasen. Vermutet hatte ich sie auf Linkenheimer Gemarkung. Und es war auch noch ein Dritter dabei. Zwei Fasanengockel in respektvoller Entfernung zueinander hatten jeweils ein paar Hennen im Schlepptau. Ein kleiner Trupp Stare fiel ein und mischte sich dazwischen. Kurz nach sechs Uhr waren auch schon zwei Jogger unterwegs, die heimische Tierwelt ließ sich dadurch jedoch nicht stören. Beim vermeintlichen Hasenfeld in Linkenheim querte plötzlich ein Rehbock meinen Weg. Die Tautropfen glitzerten festlich in der Morgensonne, auch ein Löwenzahn präsentierte sich im frühen Gegenlicht.

Beim Bienen Vater Denkmal überquerte ich die Landstrasse und radelte ins Linkenheimer Tiefgestade. Auch dort unten im Erlenbruchwald ist jetzt der Frühling eingezogen. Man wird von einem überwältigenden Vogelkonzert empfangen. Buchfinken, Rotkehlchen, Grasmücken, auch die kleinen Zaunkönige zwitschern um die Wette. Von der Ferne hört man den Kuckuck. Unser Umland im Rheinwald ist ein kleines Paradies. Auch beim alten Dachsbau schaut für einen kurzen Moment der erste Jungdachs aus dem Bau, um dann wieder in der dunklen Höhle zu verschwinden. Am benachbarten Getreidefeld watschelt eine Gruppe Graugänse. Der nasse schwere Lehm haftet an den Schwimmfüßen und einige Gänse haben Mühe die Lehmbrocken wieder loszuwerden. Auf den Wörth Wiesen kann man in der Frühe äsendes Rehwild beobachten. Es war ein erlebnisreicher Morgen an einem schönen Ostersonntag. Die Auferstehung, die Wiedergeburt, die Erneuerung lassen sich sehr schön auch in der Natur erleben.

Beim Rückweg in den Ort erfreue ich mich am Schattenspiel der Gehölze bei der Grundschule Leopoldshafen. Auch die alten ehrwürdigen Bäume im dortigen Umfeld lassen im Frühlingslicht die Blätter schön erstrahlen. Bei der Unterführung zur Haltestelle Leopoldstrasse erwacht die Kolonie Frühlingsseidenbienen in der Hangfläche. Die ersten Frühaufsteherinnen sind noch klamm von der Nachtkälte und lassen sich von den ersten Sonnenstrahlen wärmen, bis sie schließlich ihr Tageswerk beginnen.

Zweieinhalb Stunden Erlebnistour in die nähere Umgebung. Ein Morgen voller Überraschungen und Erkenntnisse. Erlebbare Vielfalt, die wir unbedingt zeigen und achten müssen. Allen meinen Lesern und Followern wünsche ich Frohe Ostern und ebenfalls erkenntnisreiche Erlebnisse in unserer Heimat.

Ralf Schreck – Frühlingsfreund

 

 

 

 

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