Kleiner Rundgang durch unser Heimathaus

Kleiner Rundgang durch unser Heimathaus in Eggenstein

Das Heimathaus ist das älteste Haus in unserer Gemeinde und umfasst drei Baulichkeiten. Im Fachwerkgebäude gibt es Themen zu Flucht, Vertreibung, Migration, Aus- und Rückwanderung (Amerikasiedler, deutsche Ostsiedlung und ihr Ende), sowie Eggensteiner Ortsgeschichte. Im nicht öffentlichen Spitzgiebel gibt es eine Museeumsbibliothek, die auf Anfrage besichtigt werden kann.

Im Nebengebäude, der ehemaligen Waschküche aus den 1950er Jahren ist eine Notunterkunft eingerichtet, die die beengten Verhältnisse der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus ihrer Heimat vertriebenen deutschen Flüchtlinge veranschaulichen.

In der angrenzenden Scheune werden die dörflichen Handwerke und „Dienstleister“ aus vergangenen Jahren präsentiert. Es gibt auch einen kleinen Freibereich, den man von der Scheune aus erreichen kann. Vielleicht entsteht dort draußen eines Tages ein kleiner Kräutergarten? Vielleicht betreut oder gar angelegt in einem Schulprojekt unserer Lindenschule? Eggenstein war Gärtnerdorf, da wäre es doch eine schöne Geste einen kleinen Kräutergarten zu unterhalten?

Das ist jedoch noch nicht alles! Es gibt Museeumsfeste, Schwerpunktthemen mit Sonderausstellungen und Vorträgen, Führungen und vieles mehr. Im nächsten Jahr feiert das Gebäude seinen 400. Geburtstag!

Am besten einfach mal sonntags vorbeikommen (aktuell an jedem Sonntag zwischen 11.00 und 16.00 Uhr, bzw. auf der Homepage der Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen die Öffnungszeiten und Termine des Stammtisches abrufen) und sich selbst über die umfangreichen und äußerst bemerkenswerten Sammlungen zu informieren.

Die Agenda Gruppe Ortsgeschichte trifft sich an jedem 1. Donnerstag des Monats zum Stammtisch in einem unserer beiden Museen. Neugierige und Interessierte eines jeden Alters sind herzlich willkommen zum Gedankenaustausch. Kosten? Ein bis zwei Stunden gemütliches Beisammen sein.

76344 Eggenstein-Leopoldshafen – Ankerberg 8

 

Ralf Schreck – Geschichtsfreund

Unser Heimathaus in Eggenstein

Museumsfest in Eggenstein

Es ist schon ein Schmuckstück unser Heimathaus. Ein kleines Fachwerkhaus mit Scheune, einem kleinen Anbau und einem Gartengrundstück. Gelegen am Ankerberg in Eggenstein, direkt neben dem Esserbrunnen. Und heute war Museumsfest. Und was für ein tolles. Bei bestem Sommerwetter trafen sich Jung und Alt und genossen den Museumstag. Es ist das älteste Haus im Dorf. 2018 wird es 400 Jahre alt. Das muss man sich einmal vorstellen!  Wie viele Generationen hat es erlebt? Wie viele Kriege hat es überstanden? Unsere Gemeinde hat durch den Kauf des Anwesens die Chance genutzt dieses der Nachwelt zu erhalten und darin ein Museum eingerichtet. Ein solches Projekt kann eine Gemeinde natürlich niemals alleine stemmen. Zu Verwirklichung hat maßgeblich die Projektgruppe Ortsgeschichte beigetragen. Eine tolle Truppe, die nicht lange fragt, sondern gleich handelt. Es sind allesamt bescheidene Menschen, die „ihre Taten“ nicht an die große Glocke hängen. Heute jedoch wurde diese Gruppe öffentlich geehrt, als die Erinnerungstafel mit den Namen der Beteiligten am Eingangsbereich des Museums feierlich enthüllt wurde. Eindrucksvoll war auch, dass fast der komplette Gemeinderat anwesend war. Wie kann man ein Ehrenamt besser belohnen?

Auch die Heimatortsgemeinschaft Siwatz hat sich eingebracht mit Leistungen und Spenden. Ein Schwerpunktthema im Museum sind Flucht und Vertreibung. Und natürlich war unsere Feuerwehr ebenfalls wieder involviert. Ja, es ist ein echtes Bürgerprojekt. Aus der Bevölkerung kamen zahllose Exponate, die sorgfältig geordnet als Handwerkerausstellung in der Scheune zu sehen sind. Da wurden wahre Schätze zusammen getragen und wir können froh sein, dass wir seit vielen Jahren auf unseren ehrenamtlichen Museumsleiter Wolfgang Knobloch bauen können, der alles in wohl geordnete Bahnen lenkt. Und unsere Sparkasse hat mit ihrer Kulturstiftung nicht unerhebliche finanzielle Mittel bereit gestellt. Allen gebührt Dank, auch denen, die ich evtl. vergessen habe zu erwähnen.

Diese erlebte Gemeinschaft macht mich ein bisschen stolz. Es zieht sich wie ein roter Faden durch unsere kleine Gemeindewelt. Wir haben wirklich tolle Menschen im Ort, die sich in solchen Projekten absolut einbringen. Am kommenden Wochenende feiern wir in Eggenstein wieder das Strassenfest, am 2. Juli gibt es die tollen Pamina Aktionen in Leopoldshafen. Da dürfen wir gespannt sein, was uns wieder Tolles geboten wird!

Stolz macht mich auch, dass der Herd meiner Oma Ottilie Wöppel aus Dittigheim bei Tauberbischofsheim im Museum steht. Jedes Mal, wenn ich dort bin und vor dem alten Ding mit Wasserschiff stehe, habe ich meine Oma vor Augen. Eine herzensgute Frau war sie. Wie alle Omas eben.

Also Leute, geht mal hin und schaut euch unser Heimathaus an. Lasst Geschichte erleben, tragt euch ins Gästebuch ein und erforscht die Handwerke vergangener Zeiten. Taucht ein in die Geschichte. Erlebt wie die Heimatvertriebenen sich in Eggenstein angesiedelt haben, wie sie aufgenommen wurden, wie sie sich in die Dorfgemeinschaft eingebracht haben. Das dürfen wir nicht vergessen, das hilft uns bei der Eingliederung der neuen Flüchtlinge. Wer dann von Geschichte noch nicht genug hat, geht nach Leopoldshafen ins Heimatmuseum. Oder zur Sophie, der Museumsfähre oder zu den historischen Waschplätzen. Ist es nicht toll, dass wir so viele geschichtsträchtige Orte haben?

Macht mit, erzählt eure eigenen Geschichten aus der Vergangenheit an einem der Termine, wenn die Agenda Gruppe Ortsgeschichte ihren Stammtisch hat. Oder kommt einfach nur vorbei und hört zu. Seid neugierig, habt Interesse! Lust auf mehr? Geht auf die Homepage der Gemeinde egg-leo. Dort gibt es weitere Infos und auch mehr Bilder zum Museumsfest.

Ralf Schreck – Interessierter Bürger