Museumsfest in Eggenstein
Es ist schon ein Schmuckstück unser Heimathaus. Ein kleines Fachwerkhaus mit Scheune, einem kleinen Anbau und einem Gartengrundstück. Gelegen am Ankerberg in Eggenstein, direkt neben dem Esserbrunnen. Und heute war Museumsfest. Und was für ein tolles. Bei bestem Sommerwetter trafen sich Jung und Alt und genossen den Museumstag. Es ist das älteste Haus im Dorf. 2018 wird es 400 Jahre alt. Das muss man sich einmal vorstellen! Wie viele Generationen hat es erlebt? Wie viele Kriege hat es überstanden? Unsere Gemeinde hat durch den Kauf des Anwesens die Chance genutzt dieses der Nachwelt zu erhalten und darin ein Museum eingerichtet. Ein solches Projekt kann eine Gemeinde natürlich niemals alleine stemmen. Zu Verwirklichung hat maßgeblich die Projektgruppe Ortsgeschichte beigetragen. Eine tolle Truppe, die nicht lange fragt, sondern gleich handelt. Es sind allesamt bescheidene Menschen, die „ihre Taten“ nicht an die große Glocke hängen. Heute jedoch wurde diese Gruppe öffentlich geehrt, als die Erinnerungstafel mit den Namen der Beteiligten am Eingangsbereich des Museums feierlich enthüllt wurde. Eindrucksvoll war auch, dass fast der komplette Gemeinderat anwesend war. Wie kann man ein Ehrenamt besser belohnen?
Auch die Heimatortsgemeinschaft Siwatz hat sich eingebracht mit Leistungen und Spenden. Ein Schwerpunktthema im Museum sind Flucht und Vertreibung. Und natürlich war unsere Feuerwehr ebenfalls wieder involviert. Ja, es ist ein echtes Bürgerprojekt. Aus der Bevölkerung kamen zahllose Exponate, die sorgfältig geordnet als Handwerkerausstellung in der Scheune zu sehen sind. Da wurden wahre Schätze zusammen getragen und wir können froh sein, dass wir seit vielen Jahren auf unseren ehrenamtlichen Museumsleiter Wolfgang Knobloch bauen können, der alles in wohl geordnete Bahnen lenkt. Und unsere Sparkasse hat mit ihrer Kulturstiftung nicht unerhebliche finanzielle Mittel bereit gestellt. Allen gebührt Dank, auch denen, die ich evtl. vergessen habe zu erwähnen.
Diese erlebte Gemeinschaft macht mich ein bisschen stolz. Es zieht sich wie ein roter Faden durch unsere kleine Gemeindewelt. Wir haben wirklich tolle Menschen im Ort, die sich in solchen Projekten absolut einbringen. Am kommenden Wochenende feiern wir in Eggenstein wieder das Strassenfest, am 2. Juli gibt es die tollen Pamina Aktionen in Leopoldshafen. Da dürfen wir gespannt sein, was uns wieder Tolles geboten wird!
Stolz macht mich auch, dass der Herd meiner Oma Ottilie Wöppel aus Dittigheim bei Tauberbischofsheim im Museum steht. Jedes Mal, wenn ich dort bin und vor dem alten Ding mit Wasserschiff stehe, habe ich meine Oma vor Augen. Eine herzensgute Frau war sie. Wie alle Omas eben.
Also Leute, geht mal hin und schaut euch unser Heimathaus an. Lasst Geschichte erleben, tragt euch ins Gästebuch ein und erforscht die Handwerke vergangener Zeiten. Taucht ein in die Geschichte. Erlebt wie die Heimatvertriebenen sich in Eggenstein angesiedelt haben, wie sie aufgenommen wurden, wie sie sich in die Dorfgemeinschaft eingebracht haben. Das dürfen wir nicht vergessen, das hilft uns bei der Eingliederung der neuen Flüchtlinge. Wer dann von Geschichte noch nicht genug hat, geht nach Leopoldshafen ins Heimatmuseum. Oder zur Sophie, der Museumsfähre oder zu den historischen Waschplätzen. Ist es nicht toll, dass wir so viele geschichtsträchtige Orte haben?
Macht mit, erzählt eure eigenen Geschichten aus der Vergangenheit an einem der Termine, wenn die Agenda Gruppe Ortsgeschichte ihren Stammtisch hat. Oder kommt einfach nur vorbei und hört zu. Seid neugierig, habt Interesse! Lust auf mehr? Geht auf die Homepage der Gemeinde egg-leo. Dort gibt es weitere Infos und auch mehr Bilder zum Museumsfest.
Ralf Schreck – Interessierter Bürger