in Eggenstein-Leopoldshafen
Wir schreiben das Jahr 2020, das Jahr, in welchem wir lernten uns die Hände richtig zu waschen. Und nicht nur das …
Es geht auf Weihnachten zu. Deshalb lade ich euch heute zu einem besinnlichen Spaziergang ein. Die späten Tage im Jahr haben den Vorteil der früher eintretenden Dunkelheit. So beginnen wir unser kleines Lichterfest mit eintretender Dämmerung gegen 16.30 Uhr. Keine Sorge, bis 20.00 Uhr sind wir längst wieder zu Hause. In Leopoldshafen passieren wir die Kräuterspirale der AG Umwelt und stehen plötzlich staunend am Christbaum der Katholischen Kirche. Beim Evangelischen Gemeindehaus sehen wir den schönen Fensterschmuck, den die Konfis gebastelt haben. Diese Projekte sind eine schöne Tradition in unserer Gemeinde. Bevor wir zum Friedhof gehen halten wir an der Krippe im Pfarrgarten inne. Sie besticht durch ihre Schlichtheit. Auch wenn die Figuren in ihrer Gestalt nur angedeutet sind, so werden sie in unseren Herzen zum Leben erweckt.
Nun betreten wir den Friedhof und unser Blick fällt auf den erleuchteten Baum vor der Aussegnungshalle. Unsere Gemeindearbeiter haben ihre Sache gut gemacht. Von unten bis oben gleichmäßig geschmückt. Der besondere Reiz ergibt sich durch die Spiegelung der Kerzen in den Fenstern.
Wir verlassen den Friedhof am unteren Eingang und spazieren die Blumenstraße entlang, bis wir auf die Leopoldstraße gelangen. Schon zieht uns die Fassade unseres Heimatmuseums in den Bann. Hell erleuchtet vom strahlenden Christbaum staune ich über diesen schönen Anblick. Auch wenn der Zutritt ins Museum noch verwehrt ist.
Na, wenn da man da nicht in weihnachtliche Stimmung gelangt! Ein Höhepunkt jagd den anderen. Wir gehen die Leopoldstraße zurück Richtung Evangelischer Kirche. Auch hier gibt es Illuminationen. Was wird uns alles zugemutet während der Corona Pandemie? Kommet ihr Hirten? Dabei werden Gottesdienst abgesagt und vieles andere auch?
Nun gehen wir in die Tullastraße bis zur Karl Friedrichstraße und staunen über die Bastelarbeiten der Kita Rheinpiraten. Beim Betrachten dieser Weihnachtsserie – und sie ist noch nicht zu Ende – ist mir eines aufgefallen. In diesem Jahr leuchten die Christbäume besonders schön. Weihnachten findet statt! Vieles spielt sich im Kleinen ab, im Hintergrund, im Familiären. An aller Orten wird die Frohe Botschaft verkündet.
Auch in der benachbarten Grundschule finden wir weihnachtlichen Fensterschmuck.
Wir liegen gut in der Zeit und machen einen Abstecher in den Bürgerpark. Beim Blauen Haus gibt es ebenfalls einen Weihnachtsbaum und der sorgt in diesem Bereich ebenfalls für Stimmung.
Nächstes Ziel ist unser Rathaus in der Friedrichstraße. Keine Angst, wir liegen gut in der Zeit. Oben rechts im Zimmer brennt noch Licht. Es ist nicht irgendein Zimmer. Es ist das Bürgermeister Zimmer und dort wird noch für uns alle gearbeitet. Es ist schon erstaunlich was ein erleuchteter Baum an Stimmung bringt. Die meiste Zeit des Jahres stehen die Fichten und Tannen mehr oder weniger unbeachtet herum, bis sie dann im Advent heraus geputzt werden. Während der zwanzig Minuten, die ich vor Ort war, sind von Passanten groß und klein, jung und alt, etliche Selfies gemacht worden.
Wer sich in Eggenstein auskennt, der darf den Bahnhof nicht verpassen. Es sind keine zehn Minuten von hier. Von der Moltkestraße kommend haben wir den längsten Genuß auf die Fassadendekoration.
Jetzt gehts zur Hauptstraße und zum Kirchplatz. Ein weiteres Kleinod in unserem Ort. Dort kommt vieles zusammen. Kirche, Gewerbebaum und der neue Bücherschrank, der vom Seniorenbeirat initiiert wurde.
Im Bücherschrank haben wir genug gestöbert. Es geht weiter zum Ankerberg und wir erblicken unser Heimathaus. Angestrahltes Fachwerk hat was! Auch hier gibt es Weihnachtsstimmung. Überall sind Menschen, die sich kümmern, bemühen und uns in Stimmung versetzen.
Und jetzt gehen wir zum Eggensteiner Friedhof. Im Eingangsbereich leuchtet auch dort ein Christbaum.
Ein Blick auf die Uhr sagt uns, dass wir uns jetzt sputen müssen. Deshalb gehen wir jetzt ohne Umwege nach Hause. Dort haben wir uns bereits weihnachtlich eingerichtet. Die Heilige Familie wohnt in der selbst gebasteltenen Krippe. Strohsterne zieren das Tannenreis. Weihnachten feiern wir im kleinen Kreis.
Zum Schluss möchte ich mich bei meinen Leserinnen und Lesern bedanken für die Aufmerksamkeit, die sie diesem Blog schenken. Und wünschen möchte euch natürlich auch etwas. Lange habe ich mir den Kopf zerbrochen wie ich das denn formulieren kann. Dann hat mir ein lieber Mensch das Gedicht von Elli Mechler geschickt und das bringt es “super schön” auf den Punkt.
Ich wünsche dir Zeit –
Gedicht von Elli Michler
Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben.
Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben:
Ich wünsche dir Zeit, dich zu freun und zu lachen,
und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.
Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken,
nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche dir Zeit – nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.
Ich wünsche dir Zeit – nicht nur so zum Vertreiben.
Ich wünsche, sie möge dir übrigbleiben
als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun,
anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schaun.
Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen,
und die Zeit um zu wachsen, das heißt um zu reifen.
Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.
Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden,
jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben!
—
Herzlichst Ralf Schreck