Das Pappelwäldchen am Ortseingang

Das Pappelwäldchen am Ortseingang

Es war eindrucksvoll anzusehen, wie die Forstarbeiter mit Hilfe der Maschinen die großen Bäume gefällt haben. Und es ging recht schnell. Wer sich ein wenig mit Waldbau auskennt weiß, dass es Sinn macht die Bäume auf der zur Straße gelegenen Fläche komplett zu entfernen. Eigentlich sollte ein Gehölzstreifen verbleiben aber mit den fort schreitenden Fällarbeiten wurde sichtbar, dass sich diese zunächst belassenen Bäume aufgrund ihrer enormen Länge wie Halme im  Wind bewegten und ein Sicherheitsrisiko darstellten. Im Bestandschluss stützen sich die Bäume selbst, jetzt nicht mehr. Beim Waldbegang im Oktober, als das Wäldchen noch voll belaubt war, konnte man das nicht erkennen. Unsere Sicherheit geht vor, deshalb ist eine Sicherheitszone zur Hauptstraße vorgeschrieben.

Jetzt haben wir einen Kahlhieb am Ortseingang, für jeden sichtbar. Das wäre ein Drama, ginge diese Geschichte nicht weiter. Denn es werden wieder Bäume gepflanzt und im Frühling begrünt sich diese Fläche wieder mit Sträuchern und Auwald Stauden. Man denke an Windwürfe durch Stürme. Solche Flächen hat sich die Natur auch wieder zurück geholt. Auch wenn vieles Menschen gemacht ist. Dieses Gelände lebt durch die Dynamik der Wasserstände, deshalb gedeihen dort auch nur angepasste Pflanzenarten. Jetzt herrscht dort scheinbare Verwüstung. Das Kronendach ist weg, es kommt wieder Licht auf den Boden. Es gibt dort Hartriegel, Pfaffenhütchen, Weiden und anderes Gesträuch. Auch lässt man einzelne Pappeln stehen und ein Teil des Totholzes verbleibt im Gelände. Bereits jetzt sieht man Meisen, Zaunkönige, Rotkehlchen und Kleiber, die im Unterholz nach Nahrung suchen. Auch ein Turmfalke hat bereits das offene Revier erkundet.

Mittendrin hat es einen Graben mit fließendem Wasser, dort werden sich bald Amphibien tummeln. Das ist ein viel gestaltiges Gelände, welches sich nach dem Eingriff wieder entwickeln wird. Das zu beobachten ist eine spannende Angelegenheit. Darauf bin ich schon jetzt gespannt, darüber wird zu berichten sein. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind erkunde ich das Gelände erneut und suche einen passenden Platz für meine Wildbeobachtungskamera. Das geerntete Holz wird verkauft, der Erlös kommt in die Gemeindekasse.

Ralf Schreck – Waldfreund

 

 

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