Öffentliches Grün

Ideen für das Grünpflege Leitbild

Es gibt einen schönen Grüngürtel in Leopoldshafen zwischen Evangelischem Kindergarten in der Schwarzwaldstraße und der Hermann Übelhör Sporthalle. Ein Abenteuerspielplatz mit Klettermöglichkeit ist vorhanden, eine Tischtennisplatte, Bänke zum Verweilen, weiter vorne ein umzäunter Kleinkinder Spielplatz und vieles mehr. Ein rund um gut geplanter und durchdachter Platz. Wesentliche Bestandteile der Planung einer solchen öffentlichen Anlage ist die Gestaltung und Verwendung von Gehölzen. Von Bäumen und Sträuchern. Der Architekt hat bereits bei der Planung das fertige Bild vor Augen. Was würde er wohl denken, würde er jetzt durch die Anlage spazieren? Beim Betrachten der abrasierten Sträucher würde ihm bestimmt das Herz bluten. Es gibt dort Flieder, Eibisch, Schneebälle, Felsenmispel und andere Sträucher. Jeder hat seinen eigenen Habitus, sein artspezifisches äußeres Erscheinungsbild, welches durch Schnitt berücksichtigt werden sollte. Jetzt ist der Habitus dahin, alles wurde uniform abrasiert. Der Baumschulgärtner würde sagen, Thema verfehlt, Prüfung nicht bestanden.

Wieso fällt eigentlich nur mir sowas auf? Sind ja nur Sträucher, die eh keiner kennt. Es blickt ja auch keiner mehr auf, weil das Auge aufs Smartphone gerichtet ist. Wo ist der Sinn für Ästhetik? Schneiden ist ein gärtnerisches Handwerk, das man können muss. Oder wurden diese Maßnahmen angeordnet? Wer ist hierfür verantwortlich? Kurz muss ich an den Kirschendamm denken.

Wir haben viele gute Ansätze was öffentliches Grün betrifft. Bestes Beispiel ist die Pflanzaktion des Maulbeerbaumes im Bürgerpark. In einer kleinen aber feinen Aktion wurde die Pflanzung mit Bürgermeister, Vertretern der Agenda Gruppe Ortsgeschichte und unserem heimischen Landschaftsgärtner, welcher den Baum spendete, vollzogen. Ein schönes Beispiel für die Würdigung von Grün im Dorf. Jedoch, das war nur ein erster Schritt. Jetzt folgen Nachsorge und Pflege, die man auch überwachen muss, ob die fachgerecht ausgeführt wird. Es muss ein durchdachtes und überwachtes Konzept entwickelt werden, damit solche Fehlentwicklungen nicht mehr vorkommen. Ein roter Faden muss her. Eine Identifikation für unsere Vielfalt.

Vielleicht wird dies ja im neuen Grünpflege Leitbild aufgenommen? Alle Beteiligten in Sachen Grün sollten involviert sein, damit eine gemeinsame Sprache gesprochen werden kann. Wirklich alle. Alle müssen Bescheid wissen, nicht nur die Planer, auch die Ausführenden. Und wenn sich der letzte in der Kette für einen falschen Weg entschieden hat, müssen das auch alle besprechen, damit Folgefehler vermieden werden. Egal, ob das ein Gemeindegärtner oder ein beauftragter ist.

Es ist ein schöner Platz in Leo. Man hält sich dort gerne auf. Im Dezember 2015 traf ich dort auf die Linkenheimer Mopedfreunde. Als ich sie fragte, weshalb sie sich hier treffen, sagten sie, “weil es hier so schön ist”.

Ralf Schreck- Pflanzen Freund

 

 

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