Natur in Eggenstein – Die Wiese am Fisperweg gegenüber der Streuobstwiese des Obst- und Gemüsebauvereins Eggenstein.
Im Tiefgestade von Eggenstein gibt es eine Wiese, die eine botanische Rarität beherbergt: den Herbstkrokus – Colchicum autumnale. Im September und Oktober kann man ihn dort entdecken. Colchicum ist gifig, der Inhaltsstoff Colchizin wird in der Pflanzenzucht und in der Medizin verwendet. Da diese kleine Wiese gepflegt wird, ist der Bestand der Herbstzeitlose gesichert. Auch die alten Obstbäume dort sind von Bedeutung. Einerseits liefern sie dem Besitzer schönes Obst, andererseits sind sie Lebensraum zahlreicher Tiere. Je älter und knorriger die Bäume geworden sind, umso mehr Tiere siedeln sich an. Spechte zimmern Höhlen und brüten darin. Später, wenn die Spechte ausgezogen sind, nutzen andere Vögel, Siebenschläfer und Wespen und Hornissen die Behausungen. Fachleute behaupten, dass in absterbenden Obstbäumen mindestens genauso viele Hirschkäfer heranwachsen, wie in alten Eichen. Es lohnt sich in einer lauen Maiennacht einmal dorthin zu gehen, um die Hirschkäfer zu suchen. Auch die benachbarte Streuobstwiese des Obst- und Gemüsebauvereins ist einen Abstecher wert. Frühmorgens sieht man dort den Fuchs und auch manches Reh.
Natur in Eggenstein. Wer hat die Herbstzeitlosen schon gesehen? Augen auf und hingehen, es lohnt sich. Vielleicht entdeckt man dort auch den Kleinspecht? Naturschätze in unserem schönen Eggenstein.
Ralf Schreck – Naturfreund