Kleingartenverein Allmend Eggenstein

Kleingartenverein Allmend Eggenstein

Was wäre wenn …

Wohl ein Drittel meines Lebens habe ich im Garten verbracht. Seit dem 01.01.1985 sind wir Mitglied im Verein. So steht es Mitgliedsbuch Nr. 39 des Landesverbandes der Gartenfreunde Baden-Württemberg e.V. Zunächst mit meinem Vater Philipp, später dann mit mir. Meine Familie hat ebenfalls eine lange Zeit mitgewirkt, meine Kinder sind darin aufgewachsen. Kleingärten haben eine große soziale Funktion. Nicht nur für die Pächter, auch für die vielen Spaziergänger, den Hunde Freunden und Reitern, die das Gelände umrunden und den Besuchern des Gemeinschaftsplatzes an der Vereinshütte.

Was wäre wenn …

Auf den alten Fotos kann man sehen, wie das Gelände allmählich bewirtschaftet wurde. Nach und nach wurden die Gärten angelegt, die Vereinshütte gebaut und später die Erweiterungsfläche gestaltet. Es ist schon erstaunlich was ein Verein alles leisten kann. Das jährliche Gartenfest unter den großen Bäumen ist sehr beliebt und  fester Bestandteil im Jahreskalender unserer Gemeinde. Das Gelände selbst liegt im Tiefgestade von Eggenstein, unterhalb des Friedhofs. Es gab auch viele bewirtschaftete Krautländer außerhalb des Vereinsgeländes. Im Rahmen des Hochwasserschutzes sollte ein Wassersammelbecken in diesem Bereich entstehen und den Krautländern wurde gekündigt. Dann hatte man sich jedoch für einen Stauraumkanal an anderer Stelle entschieden. Jetzt liegen dort viele Parzellen brach und man kann beobachten, wie sich die Natur diese Flächen zurück holt.

Was wäre wenn …

Im Internet kann man lesen, welche Bedeutung Kleingärten haben. Man liest von besserer Lebensqualität, preiswertem Züchten und Anbauen von gesundem Obst und Gemüse, Freizeitgestaltung und vielem mehr. Ja, man kann sich sogar ökologisch betätigen, auch wenn viele noch der Meinung sind, dass das weh tut. Man liest auch, dass Immigranten in Kleingärten eine Möglichkeit finden sich im Aufnahmeland besser zu integrieren. In Deutschland haben 7,5% der Kleingärtner einen Migrationshintergrund. Sind das tatsächlich nur so wenige? Ich meine, dass es mehr sein müssen. Vielleicht sind es bei uns mehr. Auf jeden Fall sind es bei den Arbeitseinsätzen (zur Ableistung der Pflichtarbeitsstunden), bei denen ich beteiligt bin, mehr heimische Ausländer als heimische Inländer.

Das gab mir zu denken und plötzlich hatte ich eine Vision:

Was wäre wenn …

wir in unserer Kleingartenanlage eine Parzelle in einen interkulturellen Garten wandeln und diesen den Asylsuchenden mit Bleiberecht zur Verfügung stellen? Ein solches Projekt könnte man mittelfristig realisieren und müsste betreut werden. Unterstützung bekäme man bestimmt vom Bezirksverband, unserer Gemeinde und von unserer im Ort erfolgreich tätigen Flüchtlingshilfe, die mit den Kirchen zusammen arbeitet. Wer sich fürs Dorfleben interessiert erkennt, dass unsere Gemeinde in Sachen Flüchtlingen immer einen Schritt voraus ist. Man kümmert sich bereits im Vorfeld, damit man die Ereignisse in geordnete Bahnen leiten kann. Es geht uns gut, wir können etwas abgeben. Die Gemeinde unterstützt viele Vereine, da könnte man auch wieder etwas zurück geben. Wenn man will. Ich wäre dabei.

Die alten Bilder wurden vom Kirchturm aus von Gerhard Ueberle gemacht.

Ralf Schreck – Kleingarten Freund

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