Rette Leben – Spende Blut

Blut spenden

Dieses Mal war es ein anderes Blut spenden und zu Beginn dachte man, dass es weh tun würde. Doch schnell erkannte jeder Spende willige, dass die Rotkreuzler sich auf Halloween eingeschossen hatten. Und das war eine tolle Idee! Die Räumlichkeiten unserer Gemeinschaftsschule waren schön dekoriert und die ehrenamtlichen Helfer hatten sich entsprechend verkleidet, da herrschte eine tolle Stimmung.

Bei mir war es bereits die 37. Spende, die einzelnen Abläufe sind mir bestens bekannt. Aber wie würde ich das einem Erstspender erklären? Das ist gar nicht so kompliziert, denn man durchläuft verschiedene Stationen und es gibt genügend Rotkreuzler, die mit wachen Sinnen die einzelnen Szenarien überwachen und bei Bedarf Hilfestellung leisten. Es kann eigentlich niemand verloren gehen oder gar unentdeckt verbluten.

Man wird begrüßt , registriert und mit Ausweis identifiziert. Danach erhält man einen Fragebogen, den man gewissenhaft auszufüllen hat. Das ist eigentlich die lästigste Prozedur, denn es sind viele Fragen, die man zu beantworten hat. Es sind auch intime Fragen dabei aber letztendlich geht es um die Gesundheit derer, die auf das Blut oder Blutbestandteile angewiesen sind. Die nächste Station ist der Gang zum Arzt. Dort wird der Blutdruck gemessen und nach dem persönlichen Wohlbefinden gefragt und auch, ob man genug getrunken hat. Und man muss nochmals beweisen, dass man tatsächlich auch der oder die Jenige ist, die vor dem Arzt sitzt. Erstspender werden genauer untersucht und erhalten eine intensivere Einweisung. Fürsorge wird hier großgeschrieben. Wer glaubt, dass es jetzt zum Aderlass geht, der irrt. Denn selbst wenn man gesagt hat, dass man genug getrunken hat, wird man zum Getränketisch geschickt. Dort trinke ich dann eine Cola, weil ich die zuhause nie bekomme. Ach ja, neben dem Fragebogen hat man noch einen Kasten mit allerlei Schläuchen und Röhrchen bekommen, den man dann bis zur Spende herum trägt. Nach dem Trinken verlaufe ich mich dann immer, weil ich nie sofort den Zugang zum Spenderraum finde. Aber meine Unsicherheit bleibt nicht lange unentdeckt und dann sitze ich auch schon vor dem „Bitte den rechten Mittelfinger her strecken Blutabnahme Team“. Diverse Strichcode Kleber werden auf die entsprechenden Röhrchen geklebt und dann kommt die Frage, ob man links oder rechts spenden möchte. Zuvor wurde natürlich der gepikste Finger gepflastert. Und dann geht es los. Bei mir geht das gut, denn meine Blutbahn in der Armbeuge ist gut sicht und treff bar. Das machte eine Ärztin mit einer Spinne auf dem Kopf. Nochmals wurden mein Geburtsdatum und mein Wohnort abgefragt. Wenn man macht, was man gesagt bekommt, ist der angelegte Blutbeutel bald voll. Durch ein Signal wird das bekannt gegeben. Während der Spenderzeit kann man die Deckenplatten zählen. Schließlich wird man entnadelt, bekommt einen Druckverband und wird von einem kräftigen Rotkreuzler in den Ruheraum gebracht. Beim Liegen und oder Sitzen stabilisiert sich der Kreislauf und man kommt wieder zu Kräften. Auch hier ist man nicht alleine, denn die Ruhezeiten werden von weiteren Helfern überwacht. Danach geht’s zum Essen. Lecker Kürbis oder Kartoffelsuppe gab es. Getränke nach Wahl und Obst und Muffins.

Aufgefallen sind mir die vielen Kinder. Das gab es früher nicht. Heute gibt es eine Kinderbetreuung mit Spiel und Spaß. Das macht auch Sinn, denn unsere Kinder sind die Spender von morgen. Und was mir bei bisher allen Blutspenden aufgefallen ist, ist die besondere Stimmung, die unter den Rotkreuzlern herrscht. Es herrscht eine besondere Atmosphäre, die sehr bewundernswert ist. Wer das erleben möchte, kommt am besten beim nächsten Blutspendetermin selbst einmal vorbei.

PS Man kann auch ohne Messer im Kopf spenden. Danke an Manfred, der es mir ermöglicht hat eine Spende fotografisch zu dokumentieren. Er ist auch der Hauptdarsteller auf den Bildern.

Ralf Schreck – Blutspender

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert