Sinfonie in Rot
Selten ist er geworden der Klatschmohn. Aber es gibt ihn noch. Auch bei uns. Mit der Wahl zur Blume des Jahres möchte die Loki Schmidt Stiftung auf die Gefährdung und den Verlust von Ackerwildpflanzen aufmerksam machen und sich für die Förderung der bunten Vielfalt im Landbau einsetzen.
Bei uns kann man ihn im Mai und Juni blühen sehen. Er ist ein Rohboden Besiedler, deshalb sieht man ihn gerne an Dämmen, an Rändern von Schuttplätzen und auf trockenen Wiesen. Gelegentlich taucht er in großen Gruppen auf, dann sieht das besonders eindrucksvoll aus. So gesehen am Rand der Recyclinganlage im Tiefgestade von Eggenstein vor zwei Jahren. Von weitem konnte man das rote Leuchten der Blüten bewundern. Zeitig am Morgen sind die Blüten voller Nektar und das lockt zahlreiche Hummeln an. Ein Gesumme und Gebrumme ist das! Eine wahre Pracht.
Mohn kommt und geht. Ein Jahr später war er in der Wildwiese beim Jubiläumswald und an den Steinriegeln des Eidechsenbiotops. Dort konnte man auch die riesigen Blauen Holzbienen am Mohn finden, unsere größte heimische Wildbienenart. Auch im Hochgestade am Rand des Hardtwaldes auf den trockenen Wiesen ist er anzutreffen. Und die Schröcker kommen ebenfalls nicht zu kurz. Im vergangenen Jahr gab es eine schöne Gruppe am Damm des Pfinzkanals und bildete einen tollen Vordergrund zur Dorfansicht von Leopoldshafen. Ich kann Mohn gut leiden. Er kommt und geht. Wenn wir ihm kleine Flächen zum Gedeihen überlassen, freuen sich nicht nur die Fotografen darüber. Ein kleines Stück Natur in unserer Kulturlandschaft.
Ralf Schreck – Mohn Freund