Natur trifft Kultur – Kultur trifft Natur

Natur, so oder so.

Es wird viel getan in unserer Gemeinde in Sachen Natur. Wir haben interessante Naturräume in unserer Doppelgemeinde. Ein solcher ist auch die Obstbaumallee in Eggenstein an der Straße zum Rhein. Das ist die Straße, an der die Bäume Hausnummern haben. Als kleiner Bub bin ich dort oft geradelt und schon damals gab es diese Allee. Am schönsten ist es im Frühling, wenn die Bäume blühen. Das freut nicht nur die Bienen. Wir haben auch an anderen Stellen Alleen in unserer Kulturlandschaft. Ja, die Alleebäume gehören zu unserer Dorfkultur.

Wer sich ein bisschen mit Bäumen auskennt, stellt fest, dass wir viele alte und abgängige Baumgreise haben. Ein Ergebnis davon, dass nicht regelmäßig geschnitten wurde. Aus ökologischer Sicht eine spannende Situation. Je mehr Höhlen und absterbende Äste ein Baum hat, umso vielfältiger ist das für die Tierwelt, die solche Baumbiotope benötigen.

Zurzeit werden die Bäume dort beschnitten. Sowohl die jungen, als auch die alten. Man muss auch der Verkehrssicherungspflicht Rechnung tragen. Wie wird das gemacht? Man hat sich entschieden ökologisch vorzugehen. Das bedeutet, dass die alten Biotopbäume so geschnitten werden, dass man die Kronen entlastet damit bei einem evtl. Sturm wenig passiert und die Bäume von der Straße weg fallen. Nur die ganz brüchigen werden gefällt. Kleinholz und Reisig werden geschreddert, das Grobholz überlässt man an geeigneter Stelle dem Kreislauf der Natur. Gefällte Bäumen werden wieder durch Neuanpflanzungen ersetzt. So hat man das entschieden. Für die Natur.

Beim benachbarten Baggersee hat man sich auch entschieden. Für die Kultur und die Badekultur. Der Badebereich beim flachen Ufer wurde umgestaltet, vergrößert, ausgeholzt, ein Teil des Schilfgürtels entfernt. Die Kulturfläche wurde vergrößert.

Es ist ein Geben und Nehmen. Unser Gemeindemotto lautet „Wohlfühlen in Vielfalt“. Und das ist es auch hier. Ich habe im Baggersee schwimmen gelernt. Und wenn man beim Sonnenbaden aufs Schilf blickt, kann man nebenbei den Schilfrohrsänger beobachten. Natur und Kultur. Genau so gerne bin ich bei der Obstbaumallee, um Kleinspecht, Wendehals oder den Hirschkäfer im Totholz zu besuchen.

Ralf Schreck – Kultur Freund