Bemerkenswertes zu Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit aus Egg-Leo
Das ist der Vorgarten der Woche. Liegt etwas versteckt im schönen Schröck, aber die Bienen finden die bunten Blumen. Ist das nicht ein tolles Summer feeling? Wer würde da nicht gerne gießen?
Seit vielen Jahren pflegt Baumpate Karl-Heinz, mein Schul Kamerad aus Volksschulzeiten, den Ahorn vor seinem Grundstück. Am vergangenen Freitag entdeckte er dort eine Mantis religiosa, eine Gottesanbeterin. Sie profitiert vom Klimawandel, von unseren heißen Sommern. Die Aufnahmen dieses streng geschützten Insekts stammen von ihm. – Karl-Heinz Schäffner. Die Wespe oberhalb muss sich in Acht nehmen, denn sie ist Beute.
Am vergangenen Samstag gab es die nächste Aktion der Europa Mini Gärtner. Es wurden die Kartoffeln geerntet. Teamleiter Rolf, wie immer souverän, gelang es diesen Vormittag zum Erfolg zu führen. In den BNN gab es hierzu einen schönen Bericht. Die SoLaWi – solidarische Landwirtschaft – ist mehr als nur eine Form des Gemüse- und Ackerbaus. Sie steht für Offenheit, Nachhaltigkeit und ist Vorbild für eine Lebensweise, die im Einklang mit der Natur steht. Die Kinder beim Ernten zu erleben, die Freude, die allen ins Gesicht geschrieben war, war die schönste Bestätigung für dieses Projekt.
Neues vom Orchideen Biotop. Regelmäßig meldet sich Holger und berichtet über die aktuellen Zustände in dieser Region. Ein Ansporn für mich selbst die Lage zu erkunden. Aber aufgepasst! Wenn man das Gelände betritt sieht man – nichts! Es ist ein einziger “Grünbrei” aus unterschiedlichen Pflanzen. Bei 30 Grad im Schatten und mehr muss man schon mutig sein dieses von Zecken verseuchte Gebiet zu betreten. Das geübte Auge erkennt allerdings schnell die Besonderheiten. Die reichhaltige Pflanzenwelt hat eine Unmenge von Insekten im Gefolge. Schmetterlinge, Wildbienen, Schwebfliegen, Käfer, Wanzen, Ameisen und Heuschrecken. Wo es Beute gibt, gibt es auch Beutegreifer. Zwei konnten wir entdecken. Eine braune Variante der Gottesanbeterin und die schwarz-gelb gestreifte Wespenspinne. Beide profitieren vom Klimawandel und mögen Sommerhitze. Was den Insekten gefällt ist dem Wald dort unten abträglich. Zahlreiche Bäume sterben ab. Viele andere haben schon ihr Laub verloren. Des einen Leid, des anderen Freud. Es war eine ereignisreiche Woche.
Ralf Schreck – Naturfreund
Vielen Dank Ralf für deine Beobachtungen. Durch deinen Block werde ich immer wieder aufs neue zu einer Reise durch unser schönes Eggenstein-Leopoldshafen entführt. Es zeigt mir viele tolle Dinge die ich ohne dich vermutlich nicht entdecken würde.
Mach weiter so, viele Grüße
Florian
Lieber Florian,
es geht ums Teilen. Was ich mit meinen Dokumentationen mache, macht Barbara mit Foodsharing und Reparatur Café, Rolf und Tatjana kümmern sich um die Europa Mini Gärtner und Leobande. Und du und Vicky habt die SoLaWi bei uns ins Leben gerufen! Und das macht ihr einfach “so nebenher”, neben Beruf und Freizeit. Und die anderen, wie Pia, Gila, Brigitte, usw. fahren die gleiche Schiene. Das zeigt, dass es Alternativen gibt zum alt eingefahrenen. Wir alle jammern nicht, wir packen an. Wir ergänzen uns in vielfältiger Art und Weise. Das ist der bessere Weg, um Dinge zu verändern.
Gruß Ralf
Hallo Ralf,
seit 2008 habe ich keine Gottesanbeterin mehr gesehen. Und dann findest Du eine im Orchideenbiotop, wo ich schon seit Jahren nach ihr Ausschau halte. Da habe ich mir gedacht “Vielleicht ist sie ja noch da und wartet auf mich”. So habe ich mich gestern aufs Rad geschwungen und bin ins Biotop gefahren. Zwei Stunden lang habe ich mir jeden Stängel und Grashalm auf den Wegen angeschaut. Dann war es so weit und sie schaute mich mit großen Augen an, als wollte sie mir sagen “Da bist du ja endlich”. Nachdem ich sie ausreichend bewundert und fotografiert habe, habe ich mich zurückgezogen und zufrieden den Heimweg angetreten. Vielleicht hat sich auf diese Art und Weise das Orchideenbiotop bedankt, dass wir uns um seinen Erhalt kümmern.
Mit dieser kleinen Geschichte möchte ich mich bei allen Aktiven der Agenda Gruppe Umwelt und insbesondere Ralf für ihr Engagement bedanken.
Wer sucht, der findet.
In diesem Sinn seid herzlich gegrüßt
Holger
Lieber Holger,
ja, wir müssen neugierig bleiben und in der Natur forschen. Dabei müssen wir keine Wissenschaftler sein. Mit einem grundlegenden Wissen, so wie ich es in der Volksschule und von meinen Eltern gelernt habe, komme ich sehr weit. Das Erkennen von Zusammenhängen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten Maßnahmen zu entwickeln, um Fauna und Flora zu schützen, zeichnen uns aus. Vielen Menschen sind diese Fähigkeiten abhanden gekommen. Dies zu ändern soll eines der Ziele der Agenda Umwelt sein.
Gruß Ralf