Maispaziergang in Leopoldshafen






















Ralf Schreck – der im Buch der Natur liest
Maispaziergang in Leopoldshafen
Ralf Schreck – der im Buch der Natur liest
Heute nehme ich euch mit und zeige die Lieblingsplätze, die mich finden, wenn ich draußen bin. Ab 5.00 Uhr in der Frühe erwarten mich die schönsten Vogelkonzerte. Seit heute hören wir auch den Pirol. Er singt jetzt zusammen mit dem Kuckuck, der seit etwa 10 Tagen hier ist.
Ralf Schreck – Naturfreund
In diesem Frühling ist alles anders. Dieses Ostern ist anders. Leiden, Sterben und Auferstehung erleben wir an diesem Festwochenende bewußter als in den vergangenen Jahren.
Draußen tobt der Frühling. Die Natur explodiert. So intensiv habe ich das noch nie erlebt. Werden wir achtsamer?
Ludwig Uhland hat das schön beschrieben.
Die linden Lüfte sind erwacht,
sie säuseln und weben Tag und Nacht,
sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herz, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag.
Man weiß nicht, was noch kommen mag.
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal.
Nun, armes Herz, vergiß die Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Welch herrlich bunte Farbenpracht!
Ja, was wir jetzt dringend benötigen ist Hoffnung, Zuversicht und der Glaube daran, dass es “morgen” wieder einmal normal wird. Symbole und Zeichen dafür können wir überall erkennen.
Zum Schluss noch einige Gedanken zu Ostern von Philipp.
… Dem jungen Frühling aber macht die „Corona“ keine Beschwerden, er ist frei, er gehört zur ewigen Natur, bestimmt dazu den Menschen Freuden zu bringen auf Erden. Er kommt und geht mal früher, mal später, immer aber wie gezogen an einer unsichtbaren Schnur.
Menschliches Wohl, menschliches Leid, ist der Menschen Sache allein. So war es immer. Auch in der Osterzeit. Und so wird es immer auch sein
Und mir selbst machen die „Corona“ Viren noch nichts aus. Kommen sie durchs Fenster, werfe ich sie postwendend wieder hinaus. Mit meiner Frau lebe ich in Quarantäne schon lange. Wir sind das Alleinsein inzwischen gewohnt; Einsamkeit macht uns daher nicht mehr Bange.
Auch wir ziehen an einem Strange …
Allen meinen Leserinnen und Lesern, Abonenntinnen und Abonennten, wünsche ich Frohe Ostern mit Hoffnung, Zuversicht, Glück und Gesundheit.
Ralf Schreck – Frühlingsfreund
Frühling 2020
Draußen ist Frühling. Wir sehnen uns nach den wärmenden Strahlen und beobachten wie die Pflanzen in bunten Farben erstrahlen. Man muss nicht lange warten bis die ersten Insekten erscheinen und ihrem Tagewerk nachgehen. Anhand der Beobachtungen wird klar wie wichtig die Frühblüher sind. An den Traubenhyazinthen laben sich Wollschweber, am kaskadenartig wachsenden Blaukissen finden sich Honigbienen ein. Wenn auch die Mandelblüte dem Frost dieser Woche zum Opfer gefallen ist, konnten die Bienen doch noch Nahrung darin finden. Es ist fein abgestimmt. Zur Blüte erscheinen die Insekten. Die Mandeln sind nicht heimisch und deshalb an unsere Fröste in der Blütezeit nicht angepasst.
Bei einer Versorgungsfahrt für meine betagten Eltern entdecke ich im Vorbeifahren die neu gestalteten Pflanzflächen entlang der Straßen. Es sind sowohl reine Bodendeckerflächen, als auch bunte Staudenbeete. Zwei solcher „Hingucker“ gibt es vor dem Kindergarten in Eggenstein, in den ich selbst als Kind einmal ging. Vorbildliche Flächen, sowohl in Sachen Ästhetik, als auch für den Insektenschutz. Kann man gut „abgucken“, falls man sich dazu entschließt seinen Kiesgarten wieder lebendig zu gestalten. Danke an unsere Gemeinde Gärtner für die weitblickende Gestaltung.
Meine Aufenthalte draußen beschränken sich auf das Nötigste. So war ich kurz bei der Wildkamera und einmal im Garten. Alleine. Die anderen Fotos entstanden bei kurzen Stopps auf dem Heimweg. Zum Glück dürfen wir an die frische Luft zum „Auftanken“. Das ist gut für Seele und Laune. Gut, dass unser Gartencenter offen ist. Dort hole ich mir Beschäftigung für Balkonien. Meine Leidenschaft sind Steingartenpflanzen. Sie sind schön und bei richtiger Behandlung langlebig und pflegeleicht. Und das Tolle daran ist, dass sie sehr einfach zu vermehren sind. Das können auch Kinder.
Man sucht sich im Gartencenter seines Vertrauens Dachwurze aus, deren Kindel (Rosetten) bereits über den Topfrand quellen. Diese lassen sich einfach entfernen und können in Töpfe gesetzt werden. Als Erde verwenden wir am besten ein extensives Dachgartensubstrat, da diese Pflanzen gerne einen durchlässigen und mageren Untergrund mögen. Da es dieses Spezialsubstrat dort nicht gibt, mischen wir es uns selbst aus Spielsand, Lavagranulat und Blumenerde. Das gibt es dort. So hat man für den Sonntagnachmittag Beschäftigung und kommt nicht auf dumme Gedanken. In wenigen Wochen blüht es schön und zahlreiche Insekten kommen zu Besuch. Hinterm Heimatmuseum Leopoldshafen gibt es ein sehr schönes Arrangement mit Dachwurz.
Nach einer Woche Abstinenz kam auch wieder der Fuchs zum Kamerastandort. Bei der Grabestelle des Daches hat er seine Markierung hinterlassen. Auch der Marder macht das. So kommunizieren Wildtiere. Beim Rheinniederungskanal entdeckte ich an den Buschwindröschen die Triungulinen. Dazu später mehr.
Es gab diese Woche ein paar schöne Tage. Täglich gibt es mehr Infizierte und mehr Tote. Die Frühlingssonne wärmt, doch innerlich ist mir kalt. Die Leichtigkeit des Seins ist mir abhanden gekommen.
Ralf Schreck – Umweltaktivist
Corona hat uns im Griff, dazu später mehr.
Auf dem Friedhof Eggenstein werden die Gräber, bei denen die Ruhefrist beendet ist und die abgeräumt sind, mit Rasen eingesät. Zusätzlich erhielten sie eine Zwiebelblumenbepflanzung. Das ist uns aufgefallen. Sieht schön aus und nützt den bedrohten Insekten. Dabei ist es nicht so eintönig narzissengelb wie im Ostring oder der Leopoldstrasse, sondern es wurden Krokusse in Sorten, Tulpen und andere verwendet. Buntes, welches zeitversetzt blüht. Danke für diese Aufmerksamkeit. Schrittsteine in die richtige Richtung.
Die Corona Krise spitzt sich weiter zu. Kann ich morgen noch zur Arbeit? Fahren die Bahnen noch? Auf eine weitere Monatskarte habe ich verzichtet, und mir stattdessen ein „Fastenticket“ für 7 Tage gekauft. Das läuft am Sonntag ab und Montag fahre ich mit dem Auto zur Arbeit. Fasten habe ich mir eigentlich anders vorgestellt. Haben wir eigentlich genug Klopapier?
Im Bürgerpark wurden die Weiden geschnitten. Fachlich richtig. Nur zum falschen Zeitpunkt. Weiden sind Frühblüher und die erste Nahrung für die aus der Überwinterung gekommenen Insekten – Bienenweide eben. Jetzt ist diese Nahrungsquelle dahin. Der richtige Zeitpunkt wäre nach der Blüte gewesen, ca. Mitte April. Da diese Weidenart kleinwüchsig ist und an einem stark frequentierten Ort steht, brüten darin keine Vögel. Falls sich jemand auf das Schnittverbot wegen Vogelschutz beruft.
„Meine Friedhofsgärtner“ ordern Bodendecker für die Bepflanzung der Gräber. Noch ist das möglich. Beim Kommissionieren kullern Kindel vom Dachwurz auf den Boden. Gezielt sammle ich diese auf und mit einer Hand voll Sedumsprossen steige ich zuhause in die Pflanzenvermehrung ein. Als Zusatzprojekt für den ausgefallenen Umwelttag für die Lindenschule. Klaus wollte eigentlich den prämierten Vorgarten als Ersatzmaßnahme mit Schülern pflegen, schneiden, usw. Das hat er jetzt im Schnelldurchgang alleine gemacht. Den Rest werden wir nachholen.
Corona bestimmt immer mehr unser Leben. Um mich zu informieren gehe ich auf die Seite der Gemeinde – www.egg-leo.de – . Dort gibt es umfassende Hinweise. Und täglich wird aktualisiert. Beim Lesen dieser ernsten Botschaften spüre ich, dass im Rathaus alles unternommen wird, um das gemeindliche Leben aufrecht zu erhalten. Uns Bürgerinnen und Bürger mit Informationen zu versorgen und Hilfestellungen anzubieten. Deshalb ist es an der Zeit dem kompletten Rathausteam „Danke“ zu sagen, für ihren Einsatz für unser aller Wohl. Dasselbe gilt unseren Gemeinderätinnen und Räten. Die öffentlichen Sitzungen besuche ich derzeit nicht mehr. Infos bekomme ich auch aus anderen Quellen und Unterstützung kann ich aktuell durch bewusste Abwesenheit besser leisten.
Im Kreisel beim Ostring, dort wo das „Heckert-Schild“ steht, gibt es eine kleine Kolonie Frühlingsseidenbienen. Die Männchen schwärmen seit einer Woche, die Weibchen sind gerade dabei neue Nistgänge im Boden anzulegen. Am Freitagnachmittag bei noch schönem Wetter konnte ich das Treiben beobachten. Sollten dort Pflanzarbeiten erfolgen würde man das Zerstören der Erdnester in Kauf nehmen. Wie verfahren wird, wird mit dem Kreisökologen besprochen.
Beim Dachsbau geht das Leben weiter. Die vorbeiziehenden Rehböcke haben ihr Gehörn noch im Bast. Der Fuchs kam diese Woche nicht vorbei, aber der Dachs scheint einen neuen Bau graben zu wollen. Angefangen hat er. Auch der alte Fasanengockel erscheint vor der Kamera und zeigt seine Revierrufe, während er dabei flattert. Das waren vorerst meine letzten Freilandexkursionen, denn seit Samstag herrscht das Betretungsverbot.
Ralf Schreck – Umweltaktivist
Am Montag kommt aus dem Rathaus die Meldung, dass wegen Corona der Umwelttag abgesagt wird.
Umweltnachrichten
Am Mittwoch in Forst für BUND Bruhrain den Vortrag über „Eh da-Flächen“ gehalten. Mittlerweile zeige ich nicht nur „schöne“ Bilder und Beispiele, sondern auch „echte Situationen“, die den Nerv der Verantwortlichen treffen. Etwa vierzig Interessierte waren vor Ort und es ergab sich eine konstruktive Diskussion.
Am Donnerstag gab es das Pressegespräch mit Dietrich von den BNN zum Umwelttag am 21.03.2020. Unsere Gruppe war vollzählig erschienen und stand bereit für Rede und Antwort. Auch wurden noch Details besprochen. Danach zur Sitzung der AG Ortsgeschichte, um aktuelles zu besprechen. Wilfried kam uns schon entgegen, weil die Zeit bereits vorangeschritten war. Das zu bauende Schwalbenhaus war zu besprechen. D. h. der Bau ist nicht das Problem, sondern das „Drumherum“.
Doris bringt den Blumensamen mit, den Fa. Heckert für den Umwelttag sponsort. Mit unserer sprechenden Waage habe ich Portionen für die einzelnen Stationen abgewogen. 800 Gramm für die Wiese im Bürgerpark, 250 Gramm als Reserve, bzw. zum Ausgeben an Willige, 200 Gramm für die Lindenschule, 50 Gramm für Barbaras Samenbomben.
Freitag nach der Arbeit in Garten gefahren und Heckenschere, Rechen und Hacke geholt, für den Arbeitseinsatz am Samstag „Wiese mähen im Bürgerpark“. Zuvor an der Wiese das von Ewald gebaute Bienenhotel entfernt und im Garten aufgebaut. Dort blühen Scharbockskraut, Hohler Lerchensporn. Die Mauerbienen Männchen harren beim klammen Wetter in den Schilfröhrchen und warten auf Wärme. Mit Ute telefoniert und besprochen, was wir bei der Pflanzentauschbörse des Tauschrings am übernächsten Freitag machen wollen. Im alten Rathaus Leo war Eröffnungsveranstaltung zum Ferienspass Egg-Leo im Sommer. Werkzeug holen war wichtiger.
Doris zur Arbeit gebracht und die Substratsäcke für das Lindenschulprojekt, welche Fa. Heckert ebenfalls sponsort, geholt und im Garten zwischengelagert.
Um 10.00 Uhr mit Pia und Rolf die Wiese gemäht und die Absperrung entfernt. Beim Mähen habe ich eine Eikammer einer Wespenspinne entdeckt und geborgen. Das zeigt, dass solche Wiesen nicht zu früh gemäht werden sollen, um den Überwinterungsstadien eine Überlebenschance zu geben. Jetzt kann Markus kommen und diese Fläche fräsen.
Nachmittags war im Rathaus Leo die Kennenlernveranstaltung der Mini Gärtner. Der ganze Raum war voller Kinder und Eltern! Wenn das kein Erfolg wird! Rolfs Augen leuchten, während er dieses Projekt vorstellt. Mit dieser Aktion macht er der Tradition des Gärtnerdorfes Eggenstein alle Ehre! Mit Rolf und Tatjana sind alle gut aufgehoben. Die Maskottchen des Ferienspaßes haben Nachwuchs bekommen. Die blumige Tischdeko ist ein Hingucker.
Sonntag früh zur Wildkamera und Akkus und Speicherkarte getauscht. „Die üblichen Verdächtigen“, wie Dachs, Fuchs, Marder, Reh, sind dabei. Seit 14 Tagen fehlt die Ratte. Die hat wohl der Marder geholt. Danach ins Biotop der Spöcker Naturfreunde, um zu sehen, was es Neues gibt. Uwe getroffen und kurz geplauscht. Scharbockskraut, Aronstab, Veilchen blühen. Holunder und Pfaffenhütchen treiben, das erste Wildobst blüht. Ein Storchenpaar hat das Nest besetzt. Noch ist kühl, aber die Natur kommt. Nachmittags im Garten und dort die Kameras (für Langzeitstudien) neu bestückt.
Jetzt fehlen noch die Amtsblattberichte für AGO und AGU, nebenbei entsteht mein „audio-unterstütztes Leseprojekt“ für kommenden Sonntag, 16.00 Uhr im Heimatmuseum Leo. Literatur Kontraste.
Ralf Schreck – vielfältig interessiert
Für Dietrich
Umwelttag am 21. März in Eggenstein-Leopoldshafen
Wenn mich jemand zum Umwelttag fragt, was wir da machen, würde ich folgendes sagen. Die Idee hierfür stammt vom Förster. Wer bei der öffentlichen Pflanzaktion des Jubiläumswaldes 2016 in Eggenstein dabei war, kann das nachvollziehen. Seiner Zeit wurde eine landwirtschaftliche Fläche mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt, um sie in Wald zu verwandeln. Der Aufruf an unsere Bevölkerung mitzumachen und mitzugestalten hatte zur Folge, dass ganze Heerscharen an Familien, Einzelpersonen, Vereinen und andere Organisationen diesen Tag zu einem riesen Erfolg verhalfen. Selbst wer nur am Rande stand und das Geschehen beobachtete, der konnte diese Welle des Aufbruchs und der Hilfsbereitschaft spüren. Diese „Woge des Gemeinsinns“ wurde durch die vielen Aktivitäten der zahlreichen Beteiligten, die das Jubiläumsjahr begleiteten auf einem sehr hohen Niveau gehalten.
Nicht nur Friedhelm kam auf die Idee diesen Gemeinschaftssinn für weitere Projekte für alle zu nutzen, aber es war sein Verdienst, den Umwelttag ins Leben zu rufen. Im Februar 2017 gab es eine Putzaktion im Rheinwald mit Jägern, Anglern, Bürgern und anderen hoch motivierten Freiwilligen. Wiederum eine schöne Gemeinschaftsaktion und die Erfahrung hat uns gezeigt, dass durch die Vernetzung der einzelnen Gruppen viel mehr erreicht werden kann, als wenn jeder nur „Seines macht“.
Die wenigen der AG Umwelt haben in der Zwischenzeit in kleinen aber feinen Projekten für Aufmerksamkeit gesorgt. So lange bin ich noch nicht dabei, aber ich erinnere mich an die jährliche Vogelkastenaktion der Gemeinschaftsschule, die Müllsäule und Blumenwiese im Bürgerpark, die Gestaltung des Auenpfades, Teilnahme an den Bauernmärkten und Pflanzaktionen. Die Unterstützung der Lindenschule bei ihrem Gartenprojekt, welches den 2. Platz beim Kreisumweltschutzpreis 2018 zur Folge hatte. Später kam der Bau der Kräuterspirale bei der katholischen Kirche in Leopoldshafen hinzu. Und plötzlich, fast unbemerkt stießen weitere Fachleute zu unserer Gruppe. Jetzt sind auch Wissenschaftler dabei, denen ein ganz anderes Gehör geschenkt wird. Es gab in der Gemeinde einen sehr konstruktiven runden Tisch mit allen Beteiligten, die im öffentlichen Grün Verantwortung tragen. Dabei wurde das Miteinander erörtert und besprochen, wie es in Zukunft weiter gehen kann. Das schöne dabei ist, dass alle, die am Tisch saßen, am Umwelttag mitwirken in der einen oder anderen Weise. Die AG Umwelt hat sich in vielen Stunden in der Vorbereitung des landesweiten Wettbewerbes „Baden-Württemberg blüht“ eingebracht und Ende 2019 die Unterlagen eingereicht.
Ist es nicht erstaunlich, dass viele Impulse vom ehrenamtlichen Umwelt- und Naturschutz kommen? Egal wer diese Gruppen sind, BUND, Agenda Gruppe Umwelt, oder engagierte Einzelpersonen, es besteht der Wunsch nach Veränderung, nach neuen Zielen, nach Anpassung an veränderte Bedingungen. Wie gehen wir um mit Biodiversitätsverlust, Klimaveränderung? Was wäre, wenn es „uns“ nicht gäbe? Darf ich das fragen? Darf ich so fragen?
Als die Möglichkeiten geschaffen wurden, dass sich die Menschen in den Agenda Gruppen einbringen können, um ihr lokal politisches Umfeld mitgestalten zu können, haben sich bald die einzelnen Gruppen gebildet. Das betrachte ich als wertvolles demokratisches Mittel, welches man nutzen sollte. Deshalb bin ich der Meinung, dass es ohne „uns“ andere gäbe, die vergleichbare Ziele erstreben würden.
Impulse des ehrenamtlichen Umweltschutzes nützen nichts, wenn sie keine Beachtung finden. Wie ist das denn bei uns? Ich müsste lügen, würde ich schreiben, wir haben keine Probleme. Wir haben überschaubare Probleme. Lösbare Probleme. Wir haben den Trumpf, dass wir einen Bürgermeister mit Visionen haben. Wenn er die Sinnhaftigkeit eines Vorhabens erkennt, finden die Beteiligten Gehör und Unterstützung. Egal ob es im sportlichen, kulturellen Bereich, in Umweltbelangen oder sonst wo ist. Er steht nicht gerne vor der Kamera, wie das andere Bürgermeister/innen in der Nachbarschaft machen, aber wenn er es tut, dann ist er einem Thema angetan. Ich erinnere an seine Anwesenheit bei der Verleihung des Umweltpreises der Lindenschule 2018 und bei der Pflanzentaufe im Gartencenter Heckert mit Volker Kugel 2019. Das setzt die richtigen Zeichen und ist ein enormer Schub für neue Motivation. Das gibt den nötigen Rückhalt.
Den zweiten Trumpf, den wir haben wird verkörpert durch die persönliche Referentin des Bürgermeisters. Respekt für die großartige Unterstützung, die nicht nur uns zuteil wird. Das Ziehen der Fäden im Hintergrund, die Bewerbung der Projekte im Amtsblatt und auf der Gemeinde Homepage, sowie vieles andere sind Tätigkeiten von unschätzbarem Wert, und verleihen den Projekten das nötige Gewicht. Auch hierfür sind wir sehr dankbar.
Mich persönlich freut besonders, dass am Umwelttag die Solidarische Landwirtschaft und das Reparatur Café mitmachen. Diese beiden Organisationen werden von einem Gemeinschaftssinn getragen, der in vielen anderen Bereichen abhanden gekommen ist. Um dem Klimawandel erfolgreich entgegenzuwirken, müssen wir unser Verhalten ändern. Wir müssen Ressourcen schonen, nachhaltiger werden und in vielen Bereichen umdenken. SoLaWi und Reparatur Café machen es uns vor. Auch die Bestrebungen des Kulturvereins mit der Leobande und der Tauschring gehen in diese Richtung.
Impulse geben, realisierbare Projekte initiieren, Förderer und Kümmerer gewinnen, das können und müssen wir. Wenn wir die Menschen abholen und mitnehmen und ihnen dabei auf diesem Weg neue Perspektiven zeigen, sind wir in der Lage noch viel größeres für uns und unsere Gemeinde zu leisten. Wenn wir Gräben überspringen, erkennen, was „die anderen“ machen, entdecken wir Gemeinsamkeiten, die beim ersten Blick gar nicht offensichtlich waren. Wer hätte vor einem Monat noch gedacht, dass die AG Ortsgeschichte ein Schwalbenhaus baut? Die „Welle des Gemeinsinns“ hat eine Dynamik erreicht, die ihresgleichen sucht.
Sind das nicht gute Nachrichten, über die es zu berichten lohnt? Und das ist nur eine von vielen kleinen Erfolgsgeschichten einer Doppelgemeinde in der Hardt nördlich von Karlsruhe.
Ralf Schreck, der heute mal mächtig stolz ist auf das bisher erreichte.
Aktive der Agenda Gruppe Umwelt – vlnr
Ralf, Holger, Rolf, Pia, Gila, Friedhelm, Florian, Manfred, Barbara
Für Dagmar
Bewahrung der Schöpfung
Umweltthemen wie Klimaveränderung und Biodiversitätsverlust prägen unseren Alltag. Wir haben nur eine Erde. Dieser einen Erde sind wir ausgeliefert. Das ist unser Schicksal. Wir können ihr nicht entfliehen, wenn wir unsere Lebensgrundlagen und die unserer Mitgeschöpfe zerstören. Ergibt sich aus der Tatsache, dass unsere Erde ein Geschenk ist für alle nicht eine Verpflichtung, diese für die Zukunft zu erhalten? Beispiele für diese Verantwortung gibt es in unserer Gemeinde zuhauf. Denken wir an das Kirchgartenteam, welches den Garten der evangelischen Kirche pflegt. Oder die Umweltgruppe, die die Kräuterspirale bei der katholischen Kirche errichtet hat. Beides sind Gärten des Lebens von allen für alle! Beim Umwelttag der Gemeinde am 21. März finden sich weitere Gruppen, die an verschiedenen Stationen diesen Gedanken weitertragen. Gewiss, manches benötigt einen kleinen Schubser, aber bisher haben sich immer Vorbilder gefunden.
In der biblischen Schöpfungsgeschichte können wir lesen, dass Gott dem Menschen, als dem Ebenbild Gottes den Auftrag gibt, – wie Luther übersetzt – „sich die Erde untertan zu machen und über die Tiere zu herrschen.“ Zu verstehen ist dieser Satz nicht wörtlich, sondern in der Weise, dass der Mensch sich seinen Lebensraum mit den Geschöpfen teilen, schützen und fürsorglich umgehen soll. In unserer Gemeinde gibt es viele, die das nicht nur genauso sehen, sondern sich auch dafür einbringen.
Da ist an erster Stelle Pia, die auch noch ganz andere Sachen für andere macht.
Da ist an erster Stelle Holger, der für andere seine Überzeugung kundtut.
Da ist an erster Stelle Friedhelm, der unendliche Ideen für andere hat.
Da ist an erster Stelle Gila, die Natur verteidigt und sich nebenbei für soziale Projekten einbringt.
Da ist an erster Stelle Edwin, der nie nein sagt, wenn man ihn um etwas bittet.
Da ist an erster Stelle Regine, die alle Fäden bündelt und zu einem großen Ganzen vereint.
Da ist an erster Stelle Barbara, die neben Familie food sharing und das Reparaturcafé betreibt.
Da ist an erster Stelle Tatjana, die mit der Leobande und ihren Ideen unsere Natur- Kulturlandschaft bereichert.
Da ist an erster Stelle Rolf, der seine Visionen für eine bessere und blumigere Welt verwirklicht.
Da ist an erster Stelle Florian, der mit seiner Vicky trotz vieler Widerstände die SoLaWi zum Leben erweckt hat.
Da ist an erster Stelle Manfred, der mit seiner Überzeugungskraft die Menschen erreicht.
Da ist an erster Stelle Robert, der nie müde wird mir seine Ideen zu nennen.
Da ist an erster Stelle Katja, die die erforderlichen Wege bereitet.
Da ist an erster Stelle Angela, die mir regelmäßig Schubser gibt.
Da ist an erster Stelle Klaus, der nicht müde wird seine Schüler zu begeistern.
Da ist an erster Stelle Kristina, die das ganz genauso macht.
Da ist an erster Stelle Uwe, der mir in der Straba mit Rat zur Seite steht.
Da ist an erster Stelle Doris, die meine Enttäuschungen teilt und mir Halt gibt.
Da ist an erster Stelle Uwe, der meinem Rat vertaut und mir neue Horizonte öffnet.
Das sind noch längst nicht alle. Das sind alles Wegbereiter und Wegbegleiter. Das alles sind Bewahrer der Schöpfung. Wie vielfältig sie alle sind!
Ralf Schreck – Naturfreund
Manchmal benötigt man nicht viele Worte, um einen Spaziergang zu beschreiben. Die schönsten Erlebnisse ergeben sich oft in der Stille und wenn wir ohne Erwartungen hinaus gehen. Wer allerdings das Wetter interpretieren kann, weiß, dass man an bestimmten Tagen schöne Sonnenaufgänge erleben kann. Die Himmelsschauspiele gibt es dann in einer Zeitspanne von zehn bis fünfzehn Minuten. Dann sind außergewöhnliche Lichtstimmungen erlebbar. Oft im Zusammenspiel zwischen Nebel und Sonne. Das ist, was man Sekundenglück nennt.
Lass doch die Sonne der Ewigkeit
strahlen über die Dinge der Zeit.
Ach, wie würden alsdann so geringe
dir erscheinen die irdischen Dinge,
und wie stille würdest du werden
mitten in Leid und Sorge der Erden,
wenn du die große Ewigkeit
ließest durchleuchten die kleine Zeit.
Quelle: unbekannt
Ralf Schreck – Naturfreund