Umwelt Nachrichten 05.05.2020

Maispaziergang in Leopoldshafen

Das Wandgemälde in der Pforzheimer Straße ist komplett. Die Lesende ist jetzt grün gebettet. Sie liest im Buch der Natur.
Wenn die Kastanien blühen hat der phänologische Sommer begonnen. Im Friedhof Leopoldshafen ist es schon soweit. Das Buch der Natur hat unendlich viele Seiten.
Pulsatilla vulgaris. Die Küchenschelle ist bereits verblüht und ziert mit filigranen Fruchtständen. Ihren deutschen Namen hat sie bekommen, weil die glockenartigen Blüten an die Schellen einer Kuh erinnern. “Küh-chen Schelle” ist gemeint. Und nicht Küche.
Unterhalb des Friedhofs fallen die versponnenen Sträucher auf. Christo hätte es nicht besser gekonnt. Es ist das Werk von Yponomeuta plumbella, der Pfaffenhütchen Gespinstmotte. Ein unscheinbarer Nachtschmetterling, dessen Raupen ein umso auffälligeres Werk hinterlassen.
Die Raupen produzieren in dem gemeinschaftlich gesponnenen Netz Kahlfrass an den Blättern, ja der komplette Strauch kann blattlos gefressen werden und das übrige Zweiggerippe ist wie mit einem Leichentuch überzogen.
Danach seilen sich die Burschen ab, wandern zum nächsten Strauch, spinnen ein neues Seidennetz, fressen weiter, bis sie sich verpuppen und zum Schmetterling wandeln. Die Zweige rechts im Bild sind von einem Liguster, der von diesen Raupen nicht behelligt wird.

Da diese Raupen zahlreiche Fressfeinde, wie Insekten und Vögel haben, ist das Gespinst von Vorteil.
Nachdem die Fressorgien beendet sind, treiben am Euonymus europaeus aus “schlafenden Augen” (Knospen) neue Blätter. Aus den befruchteten Blüten entstehen im Herbst die pinkfarbenen Früchte, die aufgrund ihrer Form als Pfaffenhütchen bezeichnet werden. In der Natur ist alles ein Geben und Nehmen und niemals ein Zerstören oder Vernichten.

Vorbei geht es am flächenhaften Naturdenkmal, der Sanddüne an der Landstraße beim Pfinzkanal. Die Vegetation an diesem Trockenstandort ist so einzigartig, dass dieses Naturdenkmal am 22. März 1938 als erstes im Landkreis Karlsruhe unter Schutz gestellt wurde.
Am Hochgestade angekommen erblicken wir die jugendliche Kastanie – Es ist ein Projekt des (ausgefallenen) Umwelttages 2020 – und erkennen, dass es eine rotblühende Kastanie ist.
In der näheren Umgebung, auch am Bürgerpark, gibt es weitere rotleuchtende Aesculus x carnea `Brioti´.
Sie ist eine Hybride aus Gewöhnlicher Rosskastanie und der nordamerikanischen Roten Kastanie
Im Bürgerpark stören eigentlich nur die Kabel der Stromleitungen das Bild. An diesem 1. Mai gab es schöne Licht und Wolkenstimmungen.
Stimmungsvolles Grün.
Die Lindenallee hat eine Vorgeschichte. Für die Fortführung sollte ein großes Heckenbiotop gerodet werden. Der Beschluß wurde nicht vollzogen.
2012 war noch nicht zu erahnen, wie schön sich die viel diskutierte Allee entwickelt.
Die ökologische Vielfalt ist im Heckenbiotop um ein mehrfaches höher, als in einer Allee. Allerdings sollte diese “Brennpunkthecke” einer Pflege unterzogen werden.
Beim Rückweg kommen wir am Kreisel Leopoldstraße vorbei. Auch dieser liefert genügend Diskussionsstoff.
Die Kreisfläche soll in eine optisch (für den Menschen) ansprechende und Insekten freundliche Bepflanzung umgewandelt werden. Das heißt, dass eine bereits vorhandene und funktionierende Insekten freundliche Bepflanzung, wegen mangelnder Ästhetik (für den Menschen), gegen eine andere, mitsamt dem darin enthaltenen Leben geopfert wird. Das wurde so beschlossen. Verstehen muss ich das nicht. Würden mehr Menschen im Buch der Natur lesen, gäbe es solche Entscheidungen nicht. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber in den vergangenen Wochen habe ich auf unser Leben eine intensivere Blickrichtung entwickelt und Sorgen und Nöte gesehen. Das Geld für diese “Luxusbaustelle” hätte ich hier im Ort an Notwendiges gegeben.
Mir persönlich hat die ursprüngliche Kreiselvariante am Besten gefallen. Der Planer hat in diesem hervorragenden Projekt lokale Geschichte und heimische Natur durch die Gestaltung sehr schön vereint. Darüber werde ich gesondert berichten.
Zum Schluss noch ein letzter Herbstgruß. Die Lampionblumen leuchten immer noch um die Wette. Als Trockenstrauß halten sie Monate lang. Sind zwar nicht heimisch, aber gut fürs Herz und Seele. Mit einem Wort, sie sind System relevant.
Als Zugabe noch einen Blick auf den Dachsbau. Es hat sich ein Pärchen eingefunden. Auf den Videos ist zu sehen, dass trockenes Laub in den Bau geschafft wird. Wohl geruht kann ich da nur sagen.

Ralf Schreck – der im Buch der Natur liest

Spaziergänge in der Natur

Heute nehme ich euch mit und zeige die Lieblingsplätze, die mich finden, wenn ich draußen bin. Ab 5.00 Uhr in der Frühe erwarten mich die schönsten Vogelkonzerte. Seit heute hören wir auch den Pirol. Er singt jetzt zusammen mit dem Kuckuck, der seit etwa 10 Tagen hier ist.

In der Frühe ist es frisch, der Himmel ist wolkenlos und die Sonnenaufgänge sind deshalb nicht so dramatisch.
Mit dem passenden Vordergrund erzielt man jedoch eine schöne Träumerei. Wir sind am Baggersee Leopoldshafen.
Die Wasserbirke erinnert mich an eine Szene im Algonquin National Park in Kanada. Es fehlen nur die Prachttaucher und die Biber.
Die Insel im See ist den Wasservögeln vorbehalten. Im Hintergrund sehen wir den Turm der evangelischen Kirche.
Treibholz oder Phantasieholz? Wo beginnt die Träumerei?
Blättervorhang im Gegenlicht
Schöne Grüße von der Linde!
Silber- oder Goldrute?
Beim Rheinniederungskanal blühen die Bäume.
Blick von der Roten Brücke in die Morgenstimmung.
Friedlich schlummert das Schmugglermeer.
Die Idylle wird durch die Hinterlassenschaften der Zivilisation nachhaltig gestört. Nach mir die Sintflut? Im selben kanadischen Nationalpark fand ich einst ein Schild mit der Inschrift “Take nothing but pictures, leave nothing but footprints”.
Beim atmenden Fluss ist Natur unter sich. Graureiher zanken sich um die besten Jagdgründe.
Wer nur ein bißchen Sinn für Natur empfindet, der ist in diesen stillen Momenten einfach nur sprachlos und vergisst alle Sorgen und Bedenken. Wie lange werden wir von Corona noch in ein Korsett gezwängt? Jetzt haben wir eingesehen, dass wir mit dem Verändern unseres Verhaltens einen Einklang mit der Natur erreichen. Vergessen wir das, wenn wir wieder eine Art von Normalität erreicht haben? Hatten wir nicht noch andere Probleme?
Nur der Wechsel ist im Auenwald beständig.
Familie Graugans übt sich im Flöhe hüten. Wieviele von den zehn Küken werden wohl überleben?
Fernsehen im Live Modus. Heute im Programm: “Fauna und Flora der Kiesbrennen”.
Die Kastanie ist gut vernetzt.
Ein Weibchen der Frühen Heidelibelle sonnt sich auf einem Zweig.
Das Weibchen des Blaupfeiles tut es ihr gleich.
Unscheinbares Blattwerk auf dem Boden wird nur vom Fachmann als botanisches Juwel erkannt. Eine Rote Liste Art im heimischen Wald. Wer hätte das gedacht? Dazu ist es auch noch ein Farngewächs.
Die Gewöhnliche Natternzunge lebt mykotroph, das bedeutet, dass sie in Symbiose mit Pilzen lebt.
Das Purpurknabenkraut wird vom Wollschweber besucht. Er selbst ernährt sich von Nektar, seine Larven parasitieren Erdbienen. Wer den Wollschweber entdeckt, weiß, dass es in der Nähe Wildbienen gibt.
Die Schönheit des Purpur Knabenkrautes zeigt sich im Detail.
Wie kleine Püppchen mit Haube sehen die Einzelblüten aus. So schön, dass die Standorte geheim gehalten werden. Filigrane und zerbrechliche Natur.
Die Rotbuche lässt sich Zeit mit dem Laubaustrieb. Sobald die Blätter ganz entfaltet sind kommen Raupen, Läuse und die Maikäfer. Doch noch haben wir April …
Natur kennt kein Gut oder Böse, Natur kennt Spieler und Gegenspieler.
Am Boden huscht der Feld Sandlaufkäfer hin und her. Er ist auf der Suche nach Beute. Die hellen Beißwerkzeuge sehen auch sehr wirksam aus.
Schont taucht die nächste Orchidee auf. Ein Helm Knabenkraut.
Die eigentliche Schönheit offenbahrt sich auch hier im Detail. Im verschwommenen Hintergrund erkennt man eine Ameise, die von den Ausscheidungen der Blüte profitiert. Betrachten wir die “Blumen” nicht nur als “Blumen”, sondern als einen Bestandteil eines Ganzen. Die Gesamtheit aller Bestandteile, Pflanzen, Tiere, Natternzunge, Purpur Knabenkraut, Blaupfeil und alle anderen, als Geschöpfe mit Funktionen, die im Zusammenspiel miteinander ein Gleichgewicht schaffen, welches die Natur am Leben erhält. Vergessen wir dabei nicht, dass auch wir darin einen Bestandteil bilden.
Die Zecken gehören ebenfalls in dieses System, auch wenn es uns nicht gefällt. Wie lange leben wir schon mit Zecken? Beherzigen wir die Empfehlungen mit deren Umgang, dann ist dieses “Problem” keines mehr, bzw. beherrschbar. Wir lernen gerade, wie wir mit Corona umgehen können. danach lernen wir, wie wir mit der Klimakrise und dem Biodiversitätsverlust umgehen.
Wir sind schon fast am Ende unserer Tour und es geht allmählich nach Hause. Das Morgenlicht erstrahlt den Hammenweg.
Auf einer der Wörth Wiesen treffe ich alte Bekannte wieder.
In der Pforzheimerstraße entdecke ich die “Lesende”. Das ist mein Bild des Tages. Es ist noch nicht vollendet, der Künstler ist aktuell mit den Details noch zugange. Die Botschaft spricht mich an. In der Ruhe liegt die Kraft. Betrachten wir die Dinge wie sie sind und mit Abstand. Dieses Bild wurde durch die Schmierereien des Sprayes erst ermöglicht. Müssen wir ihm deshalb dankbar sein? Das Leben ist oft widersprüchlich.

Ralf Schreck – Naturfreund

Ostern 2020

In diesem Frühling ist alles anders. Dieses Ostern ist anders. Leiden, Sterben und Auferstehung erleben wir an diesem Festwochenende bewußter als in den vergangenen Jahren.

Das Tränende Herz bei der Rheinhalle hat in diesem Jahr eine besondere Bedeutung.
In diesem Frühling gibt es besonders viele tränende Herzen.

Draußen tobt der Frühling. Die Natur explodiert. So intensiv habe ich das noch nie erlebt. Werden wir achtsamer?

Ludwig Uhland hat das schön beschrieben.

Die linden Lüfte sind erwacht,
sie säuseln und weben Tag und Nacht,
sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herz, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag.
Man weiß nicht, was noch kommen mag.
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal.
Nun, armes Herz, vergiß die Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.

Welch herrlich bunte Farbenpracht!

Ja, was wir jetzt dringend benötigen ist Hoffnung, Zuversicht und der Glaube daran, dass es “morgen” wieder einmal normal wird. Symbole und Zeichen dafür können wir überall erkennen.

Pflanze einen Baum! Bernhard und Thomas haben in der Zwischenzeit beim Andi Bräu die Kastanie gepflanzt und die Fläche hergerichtet. Projekt 18 des ausgefallenen Umwelttages. Ja, wir müssen vorwärts blicken. Danke!
Im Bürgerpark leuchten die Zieräpfel um die Wette.
In Eggenstein, bei der Lindenschule habe ich ein Hotel gefunden, welches noch Zimmer für Gäste anbieten darf.
Die Rote Mauerbiene bei der Zimmersuche.
Der Grillplatz am Hardtwald lädt zum Verweilen. Wenn wir das wieder dürfen.
In Leopoldshafen leuchten die Flächen des öffentlichen Grüns um die Wette. Kleine, aber wichtige symbolhafte Zeichen, die die Welt für einen Moment besser aussehen lassen.
Beim Rathaus strahlt es ebenfalls in bunten Farben. Habt ihr schon bemerkt, dass die bunte Uhr abhanden gekommen ist? Hat wohl die Zeitumstellung nicht vertragen?
Symbole entdecken wir auch im privaten Bereich. Stimmt das nicht zuversichtlich?
Auch in Leo denkt man an Ostern.
Betrachte dir Blumen und das Herz geht auf. Hier auf dem Friedhof in Leo.
Und hier im Friedhof Eggenstein
Derzeit erleben wir eine Welle der Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit. Ureigenste menschliche Eigenschaften.
Welch unglaubliche Kräfte in uns schlummern.
Das ist mein Lieblingsbild der Woche. Zu sehen bei der Kita Regenbogenexpress. Wir sind eine Familie und passen auf uns auf.
Im Garten schmettert der Zaunkönig sein Lied. Minuten lang ertönt sein hoher Gesang. Im Krautland gegenüber hört man in den Pausen den Rivalen antworten.
Der stengellose Enzian glüht im schönsten Blau.
Am Blauregen schwirren die Blauen Holzbienen und nehmen Nektar auf.
Der alte Eidechsenmann schaut vorbei und aalt sich in der Sonne.
Auf dem Heimweg entdecke ich die Feldrehe im Tiefgestade zwischen Erdbeerhof und Pfinzkanal.
Bald haben sie das restliche Winterfell verloren und sind dann wieder im sommerlichen rotbraun zu sehen.
Beobachtungen auf Balkonien. Unser Briefbeschwererwürfel, der einige Zeit auf dem Balkon stand wurd kurzerhand von einer Mauerbiene als Nistquartier erkoren. Mittlerweile ist sie am Befüllen der letzen Röhre. Alle sechse kann man da nur sagen.
Auch den Supermond konnten wir vom Balkon erwischen. Zuhause muss nicht unbedingt langweilig sein.

Zum Schluss noch einige Gedanken zu Ostern von Philipp.

… Dem jungen Frühling aber macht die „Corona“ keine Beschwerden, er ist frei, er gehört zur ewigen Natur, bestimmt dazu den Menschen Freuden zu bringen auf Erden. Er kommt und geht mal früher, mal später, immer aber wie gezogen an einer unsichtbaren Schnur.

Menschliches Wohl, menschliches Leid, ist der Menschen Sache allein. So war es immer. Auch in der Osterzeit. Und so wird es immer auch sein

Und mir selbst machen die „Corona“ Viren noch nichts aus. Kommen sie durchs Fenster, werfe ich sie postwendend wieder hinaus. Mit meiner Frau lebe ich in Quarantäne schon lange. Wir sind das Alleinsein inzwischen gewohnt; Einsamkeit macht uns daher nicht mehr Bange.

Auch wir ziehen an einem Strange …

Philipp und Gertrud. Für sie bleiben wir zuhause.

Allen meinen Leserinnen und Lesern, Abonenntinnen und Abonennten, wünsche ich Frohe Ostern mit Hoffnung, Zuversicht, Glück und Gesundheit.

Ralf Schreck – Frühlingsfreund

Umweltnachrichten 29.03.2020

Frühling 2020

Draußen ist Frühling. Wir sehnen uns nach den wärmenden Strahlen und beobachten wie die Pflanzen in bunten Farben erstrahlen. Man muss nicht lange warten bis die ersten Insekten erscheinen und ihrem Tagewerk nachgehen. Anhand der Beobachtungen wird klar wie wichtig die Frühblüher sind. An den Traubenhyazinthen laben sich Wollschweber, am kaskadenartig wachsenden Blaukissen finden sich Honigbienen ein. Wenn auch die Mandelblüte dem Frost dieser Woche zum Opfer gefallen ist, konnten die Bienen doch noch Nahrung darin finden. Es ist fein abgestimmt. Zur Blüte erscheinen die Insekten. Die Mandeln sind nicht heimisch und deshalb an unsere Fröste in der Blütezeit nicht angepasst.

Traubenhyazinthe und Wollschweber. Macht eure Gärten bunt.
Blaukissen und Honigbiene
Mandelblüte in voller Pracht, wertvolle Insektennahrung.
Mandelblüte und Honigbiene
Königin der Deutschen Wespe an einer Magnolie. Ab jetzt beginnt die Nestsuche, ab jetzt werden die Rolladenkästen besiedelt.

Bei einer Versorgungsfahrt für meine betagten Eltern entdecke ich im Vorbeifahren die neu gestalteten Pflanzflächen entlang der Straßen. Es sind sowohl reine Bodendeckerflächen, als auch bunte Staudenbeete. Zwei solcher „Hingucker“ gibt es vor dem Kindergarten in Eggenstein, in den ich selbst als Kind einmal ging. Vorbildliche Flächen, sowohl in Sachen Ästhetik, als auch für den Insektenschutz. Kann man gut „abgucken“, falls man sich dazu entschließt seinen Kiesgarten wieder lebendig zu gestalten. Danke an unsere Gemeinde Gärtner für die weitblickende Gestaltung.

Eingang zum Kindergarten, in den ich einst ging. Damals gab es rechter Hand des Zugangs einen Garten mit Hühnern und einem Truthahn. Heute gibt es zwei schöne Pflanzflächen.
Öffentliches Staudenbeet. Bitte nicht als Hundeklo missbrauchen.
Garten des Grauens der Woche.
Wer glaubt die Kiesgärten sind der Gipfel der Leblosigkeit, der geht ein paar Schritte weiter und staunt über den Kunstrasenvorgarten, den man nur noch saugen muss.

Meine Aufenthalte draußen beschränken sich auf das Nötigste. So war ich kurz bei der Wildkamera und einmal im Garten. Alleine. Die anderen Fotos entstanden bei kurzen Stopps auf dem Heimweg. Zum Glück dürfen wir an die frische Luft zum „Auftanken“. Das ist gut für Seele und Laune. Gut, dass unser Gartencenter offen ist. Dort hole ich mir Beschäftigung für Balkonien. Meine Leidenschaft sind Steingartenpflanzen. Sie sind schön und bei richtiger Behandlung langlebig und pflegeleicht. Und das Tolle daran ist, dass sie sehr einfach zu vermehren sind. Das können auch Kinder.

Man sucht sich im Gartencenter seines Vertrauens Dachwurze aus, deren Kindel (Rosetten) bereits über den Topfrand quellen. Diese lassen sich einfach entfernen und können in Töpfe gesetzt werden. Als Erde verwenden wir am besten ein extensives Dachgartensubstrat, da diese Pflanzen gerne einen durchlässigen und mageren Untergrund mögen. Da es dieses Spezialsubstrat dort nicht gibt, mischen wir es uns selbst aus Spielsand, Lavagranulat und Blumenerde. Das gibt es dort. So hat man für den Sonntagnachmittag Beschäftigung und kommt nicht auf dumme Gedanken. In wenigen Wochen blüht es schön und zahlreiche Insekten kommen zu Besuch. Hinterm Heimatmuseum Leopoldshafen gibt es ein sehr schönes Arrangement mit Dachwurz.

Wir mischen uns das Steingarten Substrat aus Sand, Lava und Blumenerde.
Gut mischen.
Danach die Kästen befüllen und ab nach Balkonien.
Alles ist vorbereitet. Die Zaunrübe rechts erhält eine eigene Geschichte.
Spinnweben Dachwurz, Sempervivum arachnoideum, verliert ihre Randrosetten.
Fertig. Links ist ein Sedum floriferum `Weihenstaphaner Gold´. Lässt sich ebenfalls durch Teilung leicht vermehren. Wässern nicht vergessen, aber sparsam.
Das habe ich mir “abgeguckt”. Zu sehen hinterm Heimatmuseum Leo.
Das ist noch schöner als meine Kastenbepflanzung.

Nach einer Woche Abstinenz kam auch wieder der Fuchs zum Kamerastandort. Bei der Grabestelle des Daches hat er seine Markierung hinterlassen. Auch der Marder macht das. So kommunizieren Wildtiere. Beim Rheinniederungskanal entdeckte ich an den Buschwindröschen die Triungulinen. Dazu später mehr.

Wildwechsel im Rheinwald.
Diese Pelzbiene hat mich auf Balkonien besucht.
Zauberhafte Blumenwelt
Blick übern Gartenzaun beim Lindenschulgarten.
Wildtulpe in meinem Garten.
Unser schönes Leopoldshafen, unser schöner Bürgerpark.
Die Erklärung fürs Klopapier Hamstern.

Es gab diese Woche ein paar schöne Tage. Täglich gibt es mehr Infizierte und mehr Tote. Die Frühlingssonne wärmt, doch innerlich ist mir kalt. Die Leichtigkeit des Seins ist mir abhanden gekommen.

Ralf Schreck – Umweltaktivist

Umweltnachrichten 22.03.2020

Corona hat uns im Griff, dazu später mehr.

Auf dem Friedhof Eggenstein werden die Gräber, bei denen die Ruhefrist beendet ist und die abgeräumt sind, mit Rasen eingesät. Zusätzlich erhielten sie eine Zwiebelblumenbepflanzung. Das ist uns aufgefallen. Sieht schön aus und nützt den bedrohten Insekten. Dabei ist es nicht so eintönig narzissengelb wie im Ostring oder der Leopoldstrasse, sondern es wurden Krokusse in Sorten, Tulpen und andere verwendet. Buntes, welches zeitversetzt blüht. Danke für diese Aufmerksamkeit. Schrittsteine in die richtige Richtung.

Wenig Aufwand, tolle Idee. Da lacht das Gärtnerherz!

Die Corona Krise spitzt sich weiter zu. Kann ich morgen noch zur Arbeit? Fahren die Bahnen noch? Auf eine weitere Monatskarte habe ich verzichtet, und mir stattdessen ein „Fastenticket“ für 7 Tage gekauft. Das läuft am Sonntag ab und Montag fahre ich mit dem Auto zur Arbeit. Fasten habe ich mir eigentlich anders vorgestellt. Haben wir eigentlich genug Klopapier?

Wer in seinem Leben Bescheidenheit erlebt hat, kommt mit Krisen klar.

Im Bürgerpark wurden die Weiden geschnitten. Fachlich richtig. Nur zum falschen Zeitpunkt. Weiden sind Frühblüher und die erste Nahrung für die aus der Überwinterung gekommenen Insekten – Bienenweide eben. Jetzt ist diese Nahrungsquelle dahin. Der richtige Zeitpunkt wäre nach der Blüte gewesen, ca. Mitte April. Da diese Weidenart kleinwüchsig ist und an einem stark frequentierten Ort steht, brüten darin keine Vögel. Falls sich jemand auf das Schnittverbot wegen Vogelschutz beruft.

Die Weiden im Bürgerpark wurden geschnitten.
Bild vom 26.10.2014. An den Trieben sind die Blüten fürs Frühjahr bereits angelegt. Bitte vergesst in der aktuellen Krise die Ökologie nicht.

„Meine Friedhofsgärtner“ ordern Bodendecker für die Bepflanzung der Gräber. Noch ist das möglich. Beim Kommissionieren kullern Kindel vom Dachwurz auf den Boden. Gezielt sammle ich diese auf und mit einer Hand voll Sedumsprossen steige ich zuhause in die Pflanzenvermehrung ein. Als Zusatzprojekt für den ausgefallenen Umwelttag für die Lindenschule. Klaus wollte eigentlich den prämierten Vorgarten als Ersatzmaßnahme mit Schülern pflegen, schneiden, usw. Das hat er jetzt im Schnelldurchgang alleine gemacht. Den Rest werden wir nachholen.

Links sind die Rosetten vom Dachwurz (Sempervivum Hybriden), sogenannte Kindel, rechts Sprossen der Fetten Henne (Sedum album `Coral Carpet´). Die legt man auf mageres Substrat, drückt leicht an, wartet und beobachtet.
Blumenerde mit Sand gemischt, es geht auch Gartenerde. Wässern nicht vergessen, aber nicht zuviel, da diese Pflanzen Trockenheit ertragen. Die Pflanzen wissen, was zu tun ist und nach 14 Tagen haben sich die Würzelchen gebildet. Kann man gut mit KIndern machen.

Corona bestimmt immer mehr unser Leben. Um mich zu informieren gehe ich auf die Seite der Gemeinde – www.egg-leo.de – . Dort gibt es umfassende Hinweise. Und täglich wird aktualisiert. Beim Lesen dieser ernsten Botschaften spüre ich, dass im Rathaus alles unternommen wird, um das gemeindliche Leben aufrecht zu erhalten. Uns Bürgerinnen und Bürger mit Informationen zu versorgen und Hilfestellungen anzubieten. Deshalb ist es an der Zeit dem kompletten Rathausteam „Danke“ zu sagen, für ihren Einsatz für unser aller Wohl. Dasselbe gilt unseren Gemeinderätinnen und Räten. Die öffentlichen Sitzungen besuche ich derzeit nicht mehr. Infos bekomme ich auch aus anderen Quellen und Unterstützung kann ich aktuell durch bewusste Abwesenheit besser leisten.

Gemeinsam meistern wir Corona. Hören wir auf die Botschaften von Gemeinde, Land und Bund. Hungern wir das Virus aus und bleiben daheim!
Foto vom 04.07.2017 – Gruppenfoto der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen.
Danke für Euren derzeit schwierigen Einsatz und bleibt gesund!
Foto vom 02.07.2019 – unser neuer Gemeinderat. Es fehlt nur der Arnold, aber das hat nichts mit dem Kreisel zu tun.
Danke auch Euch für Eure Arbeit, bleibt gesund, wir denken an Euch!
Wohlfühlen in Vielfalt geht jetzt am besten, wenn alle das machen “Was gsagt wird”!

Im Kreisel beim Ostring, dort wo das „Heckert-Schild“ steht, gibt es eine kleine Kolonie Frühlingsseidenbienen. Die Männchen schwärmen seit einer Woche, die Weibchen sind gerade dabei neue Nistgänge im Boden anzulegen. Am Freitagnachmittag bei noch schönem Wetter konnte ich das Treiben beobachten. Sollten dort Pflanzarbeiten erfolgen würde man das Zerstören der Erdnester in Kauf nehmen. Wie verfahren wird, wird mit dem Kreisökologen besprochen.

Sieht nicht wirklich schön aus, aber dort gibt es eine Kolonie Frühlingsseidenbienen (Colletes cunicularius).
Loch an Loch reihen sich die Eingänge der Erdnester. Auch in der mit Gras bewachsenen Fläche. Die Weibchen sind gerade dabei dort neue Nester für den Nachwuchs 2021 anzulegen. Worauf legen wir mehr Wert? Optik oder Insektenschutz?
Erdhöhle vom Weibchen gegraben. Im Bild oben sind die Löcher der geschlüpften Bienen.

Beim Dachsbau geht das Leben weiter. Die vorbeiziehenden Rehböcke haben ihr Gehörn noch im Bast. Der Fuchs kam diese Woche nicht vorbei, aber der Dachs scheint einen neuen Bau graben zu wollen. Angefangen hat er. Auch der alte Fasanengockel erscheint vor der Kamera und zeigt seine Revierrufe, während er dabei flattert. Das waren vorerst meine letzten Freilandexkursionen, denn seit Samstag herrscht das Betretungsverbot.

Der Dachs beim begonnenen Bau. Auf den Videos ist es besser zu erkennen. Die Akkus halten 10 Tage. Wir werden sehen …
Der Fasanen Gockel streift in seinem Revier umher.

Ralf Schreck – Umweltaktivist

Umweltnachrichten 15.03.2020

Am Sonntag Pflanzschale mit Jungpflanzen vorbereitet, für die Umwelttag Aktion Lindenschule. Zusatzprojekt Pflanzenvermehrung.

Am Montag kommt aus dem Rathaus die Meldung, dass wegen Corona der Umwelttag abgesagt wird.

Am Dienstag Vortrag im Naturkundemuseum beim Naturwissenschaftlichen Verein. Tanja Busse spricht zum Thema, „Das Sterben der anderen“, wie wir die Artenvielfalt noch retten können. Das war das Highlight der Woche. Tanja Busse spricht schnell. Sie ist kompetent und bestens informiert. Es ist Mucksmäuschen still, damit man ihren Worten folgen kann. Sie nennt die Fakten, appelliert und mahnt. Zeigt Verständnis und nennt Lösungen. Sie vermittelt knallharte Fakten und motiviert. Man verlässt den Vortrag mit dem Gefühl, dass jeder in der Lage ist zur Lösung der Problematik beizutragen. Das macht Mut. Ich habe ihr Buch gelesen und mich dafür mit einem Glas Quittengelee aus unserem Garten bedankt. Gila, Vicky und Flo waren ebenfalls anwesend.

Die Corona Krise spitzt sich weiter zu. Rat- und Hilflosigkeit wechseln sich ab mit Hände waschen.
In der Leopoldstraße blüht der von Bodendeckern befreite und neu als Rasen angelegte Pflanzstreifen mit Hunderten von Narzissen. Sieht gut aus, sollte aber bunter sein und auch zeitversetzt blühen. Nach der Anlage dieser Pflanzflächen entlang des Ostringes, die derzeit ebenfalls gelb blühen, sollte es in der Leopoldstraße anders werden. Der ehemalige Gemeinderat Bahr (mit „H“) hatte das seinerzeit in der Gemeinderatsitzung angesprochen. Es wurde diskutiert und empfohlen diese bunte Mischung zu verwenden. An diesem Abend war ich nicht der einzige Zeuge.
Die Sträucher beim Narrenbrunnen in Leo wurden geschnitten. Die Ausführung ist fachlich falsch. Es sind verschiedene Straucharten, die einen individuellen Habitus haben und zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Durch den Einheitsschnitt hat man ihnen diese Eigenschaften, die für die Biodiversität von Bedeutung sind, genommen. Niemand möchte einen solchen Schnitt an Sträuchern in seinem Garten.
Dieser Schnitt dient nicht der Biodiversität
Die Forsythien Krüppel beim Kleingartenverein Allmend, ebenfalls falsch geschnitten. Zudem wertlos für Insekten, da sie sterile Hybriden sind. Doppelt schade.
Der Strauchschnitt an den Gehölzen zwischen Spielplatz und Uebelhörhalle wurde fachlich richtig ausgeführt. Einzelne Sträucher wurden auf den Stock gesetzt, andere nicht beschnitten. Die „zurück geklotzten“ blühen dieses Jahr zwar nicht, bauen sich aber wieder auf. Die unbeschnittenen erfüllen ihren Zweck. In einem Jahr keinen Schnitt zu machen wäre ebenfalls vertretbar.
Auf der Obstwiese beim Rheinniederungskanal wurden ausgewählte abgängige Obstbäume als Biotopbäume erhalten. Dieses Baumprojekt, sowie die Wiesenpflege sind Bestandteil des landesweiten Wettbewerbes „Baden-Württemberg blüht“.
Das Fundament des Schwalbenhauses beim alten Rathaus Leopoldshafen
Die AG Ortsgeschichte baut am Schwalbenhaus. Das Fundament beim alten Rathaus ist bereits erstellt. Karl-Heinz und Wilfried bauen gerade am Haus. Den beiden zuzuschauen ist die wahre Freude. Ein eingespieltes Team. Obwohl unser Umwelttag abgesagt ist, wird das Schwalbenhaus aufgestellt. Die anderen Projekte werden an einem sichereren Zeitpunkt verwirklicht.
Eventuell wird die SoLaWi den Steinriegel und die Totholzecke aufschichten. Die zu verwendenden Reisighaufen kann man von der Straßenbahn aus liegen sehen. Auch dies ist ein Projekt des Wettbewerbes. Da sich die Corona Lage täglich ändert, sind Angaben von Zeitpunkten nicht möglich.
Seit Samstag schwärmen die Männchen der Frühlingsseidenbienen. An einzelnen Pflanzflächen, sowie an blühenden Sträuchern kann man sie sehen. Beim KIT Nord steht im Eingangsbereich eine blühende Kornelkirsche. Frank, der diese Woche dort war, hat ihn bestimmt gesehen.
Blütenkirsche beim Friedhof Leopoldshafen. Der Friedhof ist ein echter “Hope Spot” im Ort. Auch die Staudenbeete dort sind sehens- und Insektenwert.
Honigbienen und Blütenkirsche
Männchen der Frühlingsseidenbiene an Blütenkirsche
Frühlingsseidenbiene an Arabis caucasica – Friedhof Leo
Krokus Mischung à la Robert
Mit dem Erscheinen der ersten Wildbienen im Jahr müssen Blütenpflanzen vorhanden sein.
Die Rehe verlieren jetzt das Winterfell

Die Wildkamera zeichnet die Üblichen auf. Es gibt viel verwackeltes, deshalb sind die beiden Rehe von letzter Woche.
Mit Holger das Orchideengebiet begangen. Die bereits ausgeführten Arbeiten zeigen Wirkung. Zahlreiche Pflanzen, Bäume, Sträucher und Stauden treiben. Der Aufenthalt dort wird von den ersten Zecken begleitet.
Im Garten ist die Erste Zauneidechse – Reptil des Jahres 2020 – aus der Überwinterung gekommen. Hier ein großes Weibchen.
Auch unser Waghäusel ist frühlingshaft herausgeputzt.

Ralf Schreck – Umweltaktivist

Umweltnachrichten

Umweltnachrichten

Am Mittwoch in Forst für BUND Bruhrain den Vortrag über „Eh da-Flächen“ gehalten. Mittlerweile zeige ich nicht nur „schöne“ Bilder und Beispiele, sondern auch „echte Situationen“, die den Nerv der Verantwortlichen treffen. Etwa vierzig Interessierte waren vor Ort und es ergab sich eine konstruktive Diskussion.

Am Donnerstag gab es das Pressegespräch mit Dietrich von den BNN zum Umwelttag am 21.03.2020. Unsere Gruppe war vollzählig erschienen und stand bereit für Rede und Antwort. Auch wurden noch Details besprochen. Danach zur Sitzung der AG Ortsgeschichte, um aktuelles zu besprechen. Wilfried kam uns schon entgegen, weil die Zeit bereits vorangeschritten war. Das zu bauende Schwalbenhaus war zu besprechen. D. h. der Bau ist nicht das Problem, sondern das „Drumherum“.

Doris bringt den Blumensamen mit, den Fa. Heckert für den Umwelttag sponsort. Mit unserer sprechenden Waage habe ich Portionen für die einzelnen Stationen abgewogen. 800 Gramm für die Wiese im Bürgerpark, 250 Gramm als Reserve, bzw. zum Ausgeben an Willige, 200 Gramm für die Lindenschule, 50 Gramm für Barbaras Samenbomben.

Freitag nach der Arbeit in Garten gefahren und Heckenschere, Rechen und Hacke geholt, für den Arbeitseinsatz am Samstag „Wiese mähen im Bürgerpark“. Zuvor an der Wiese das von Ewald gebaute Bienenhotel entfernt und im Garten aufgebaut. Dort blühen Scharbockskraut, Hohler Lerchensporn. Die Mauerbienen Männchen harren beim klammen Wetter in den Schilfröhrchen und warten auf Wärme. Mit Ute telefoniert und besprochen, was wir bei der Pflanzentauschbörse des Tauschrings am übernächsten Freitag machen wollen. Im alten Rathaus Leo war Eröffnungsveranstaltung zum Ferienspass Egg-Leo im Sommer. Werkzeug holen war wichtiger.

Doris zur Arbeit gebracht und die Substratsäcke für das Lindenschulprojekt, welche Fa. Heckert ebenfalls sponsort, geholt und im Garten zwischengelagert.

Um 10.00 Uhr mit Pia und Rolf die Wiese gemäht und die Absperrung entfernt. Beim Mähen habe ich eine Eikammer einer Wespenspinne entdeckt und geborgen. Das zeigt, dass solche Wiesen nicht zu früh gemäht werden sollen, um den Überwinterungsstadien eine Überlebenschance zu geben. Jetzt kann Markus kommen und diese Fläche fräsen.

Nachmittags war im Rathaus Leo die Kennenlernveranstaltung der Mini Gärtner. Der ganze Raum war voller Kinder und Eltern! Wenn das kein Erfolg wird! Rolfs Augen leuchten, während er dieses Projekt vorstellt. Mit dieser Aktion macht er der Tradition des Gärtnerdorfes Eggenstein alle Ehre! Mit Rolf und Tatjana sind alle gut aufgehoben. Die Maskottchen des Ferienspaßes haben Nachwuchs bekommen. Die blumige Tischdeko ist ein Hingucker.

Sonntag früh zur Wildkamera und Akkus und Speicherkarte getauscht. „Die üblichen Verdächtigen“, wie Dachs, Fuchs, Marder, Reh, sind dabei. Seit 14 Tagen fehlt die Ratte. Die hat wohl der Marder geholt. Danach ins Biotop der Spöcker Naturfreunde, um zu sehen, was es Neues gibt. Uwe getroffen und kurz geplauscht. Scharbockskraut, Aronstab, Veilchen blühen. Holunder und Pfaffenhütchen treiben, das erste Wildobst blüht. Ein Storchenpaar hat das Nest besetzt. Noch ist kühl, aber die Natur kommt. Nachmittags im Garten und dort die Kameras (für Langzeitstudien) neu bestückt.

Jetzt fehlen noch die Amtsblattberichte für AGO und AGU, nebenbei entsteht mein „audio-unterstütztes Leseprojekt“ für kommenden Sonntag, 16.00 Uhr im Heimatmuseum Leo. Literatur Kontraste.

Ralf Schreck – vielfältig interessiert

Umwelttag am 21. März 2020

Für Dietrich

Umwelttag am 21. März in Eggenstein-Leopoldshafen

Wenn mich jemand zum Umwelttag fragt, was wir da machen, würde ich folgendes sagen. Die Idee hierfür stammt vom Förster. Wer bei der öffentlichen Pflanzaktion des Jubiläumswaldes 2016 in Eggenstein dabei war, kann das nachvollziehen. Seiner Zeit wurde eine landwirtschaftliche Fläche mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt, um sie in Wald zu verwandeln. Der Aufruf an unsere Bevölkerung mitzumachen und mitzugestalten hatte zur Folge, dass ganze Heerscharen an Familien, Einzelpersonen, Vereinen und andere Organisationen diesen Tag zu einem riesen Erfolg verhalfen. Selbst wer nur am Rande stand und das Geschehen beobachtete, der konnte diese Welle des Aufbruchs und der Hilfsbereitschaft spüren. Diese „Woge des Gemeinsinns“ wurde durch die vielen Aktivitäten der zahlreichen Beteiligten, die das Jubiläumsjahr begleiteten auf einem sehr hohen Niveau gehalten.

Nicht nur Friedhelm kam auf die Idee diesen Gemeinschaftssinn für weitere Projekte für alle zu nutzen, aber es war sein Verdienst, den Umwelttag ins Leben zu rufen. Im Februar 2017 gab es eine Putzaktion im Rheinwald mit Jägern, Anglern, Bürgern und anderen hoch motivierten Freiwilligen. Wiederum eine schöne Gemeinschaftsaktion und die Erfahrung hat uns gezeigt, dass durch die Vernetzung der einzelnen Gruppen viel mehr erreicht werden kann, als wenn jeder nur „Seines macht“.

Die wenigen der AG Umwelt haben in der Zwischenzeit in kleinen aber feinen Projekten für Aufmerksamkeit gesorgt. So lange bin ich noch nicht dabei, aber ich erinnere mich an die jährliche Vogelkastenaktion der Gemeinschaftsschule, die Müllsäule und Blumenwiese im Bürgerpark, die Gestaltung des Auenpfades, Teilnahme an den Bauernmärkten und Pflanzaktionen. Die Unterstützung der Lindenschule bei ihrem Gartenprojekt, welches den 2. Platz beim Kreisumweltschutzpreis 2018 zur Folge hatte. Später kam der Bau der Kräuterspirale bei der katholischen Kirche in Leopoldshafen hinzu. Und plötzlich, fast unbemerkt stießen weitere Fachleute zu unserer Gruppe. Jetzt sind auch Wissenschaftler dabei, denen ein ganz anderes Gehör geschenkt wird. Es gab in der Gemeinde einen sehr konstruktiven runden Tisch mit allen Beteiligten, die im öffentlichen Grün Verantwortung tragen. Dabei wurde das Miteinander erörtert und besprochen, wie es in Zukunft weiter gehen kann. Das schöne dabei ist, dass alle, die am Tisch saßen, am Umwelttag mitwirken in der einen oder anderen Weise. Die AG Umwelt hat sich in vielen Stunden in der Vorbereitung des landesweiten Wettbewerbes „Baden-Württemberg blüht“ eingebracht und Ende 2019 die Unterlagen eingereicht.

Ist es nicht erstaunlich, dass viele Impulse vom ehrenamtlichen Umwelt- und Naturschutz kommen? Egal wer diese Gruppen sind, BUND, Agenda Gruppe Umwelt, oder engagierte Einzelpersonen, es besteht der Wunsch nach Veränderung, nach neuen Zielen, nach Anpassung an veränderte Bedingungen. Wie gehen wir um mit Biodiversitätsverlust, Klimaveränderung? Was wäre, wenn es „uns“ nicht gäbe? Darf ich das fragen? Darf ich so fragen?

Als die Möglichkeiten geschaffen wurden, dass sich die Menschen in den Agenda Gruppen einbringen können, um ihr lokal politisches Umfeld mitgestalten zu können, haben sich bald die einzelnen Gruppen gebildet. Das betrachte ich als wertvolles demokratisches Mittel, welches man nutzen sollte. Deshalb bin ich der Meinung, dass es ohne „uns“ andere gäbe, die vergleichbare Ziele erstreben würden.

Impulse des ehrenamtlichen Umweltschutzes nützen nichts, wenn sie keine Beachtung finden. Wie ist das denn bei uns? Ich müsste lügen, würde ich schreiben, wir haben keine Probleme. Wir haben überschaubare Probleme. Lösbare Probleme. Wir haben den Trumpf, dass wir einen Bürgermeister mit Visionen haben. Wenn er die Sinnhaftigkeit eines Vorhabens erkennt, finden die Beteiligten Gehör und Unterstützung. Egal ob es im sportlichen, kulturellen Bereich, in Umweltbelangen oder sonst wo ist. Er steht nicht gerne vor der Kamera, wie das andere Bürgermeister/innen in der Nachbarschaft machen, aber wenn er es tut, dann ist er einem Thema angetan. Ich erinnere an seine Anwesenheit bei der Verleihung des Umweltpreises der Lindenschule 2018 und bei der Pflanzentaufe im Gartencenter Heckert mit Volker Kugel 2019. Das setzt die richtigen Zeichen und ist ein enormer Schub für neue Motivation. Das gibt den nötigen Rückhalt.

Den zweiten Trumpf, den wir haben wird verkörpert durch die persönliche Referentin des Bürgermeisters. Respekt für die großartige Unterstützung, die nicht nur uns zuteil wird. Das Ziehen der Fäden im Hintergrund, die Bewerbung der Projekte im Amtsblatt und auf der Gemeinde Homepage, sowie vieles andere sind Tätigkeiten von unschätzbarem Wert, und verleihen den Projekten das nötige Gewicht. Auch hierfür sind wir sehr dankbar.

Mich persönlich freut besonders, dass am Umwelttag die Solidarische Landwirtschaft und das Reparatur Café mitmachen. Diese beiden Organisationen werden von einem Gemeinschaftssinn getragen, der in vielen anderen Bereichen abhanden gekommen ist. Um dem Klimawandel erfolgreich entgegenzuwirken, müssen wir unser Verhalten ändern. Wir müssen Ressourcen schonen, nachhaltiger werden und in vielen Bereichen umdenken. SoLaWi und Reparatur Café machen es uns vor. Auch die Bestrebungen des Kulturvereins mit der Leobande und der Tauschring gehen in diese Richtung.

Impulse geben, realisierbare Projekte initiieren, Förderer und Kümmerer gewinnen, das können und müssen wir. Wenn wir die Menschen abholen und mitnehmen und ihnen dabei auf diesem Weg neue Perspektiven zeigen, sind wir in der Lage noch viel größeres für uns und unsere Gemeinde zu leisten. Wenn wir Gräben überspringen, erkennen, was „die anderen“ machen, entdecken wir Gemeinsamkeiten, die beim ersten Blick gar nicht offensichtlich waren. Wer hätte vor einem Monat noch gedacht, dass die AG Ortsgeschichte ein Schwalbenhaus baut? Die „Welle des Gemeinsinns“ hat eine Dynamik erreicht, die ihresgleichen sucht.

Sind das nicht gute Nachrichten, über die es zu berichten lohnt? Und das ist nur eine von vielen kleinen Erfolgsgeschichten einer Doppelgemeinde in der Hardt nördlich von Karlsruhe.

Ralf Schreck, der heute mal mächtig stolz ist auf das bisher erreichte.

Aktive der Agenda Gruppe Umwelt – vlnr

Ralf, Holger, Rolf, Pia, Gila, Friedhelm, Florian, Manfred, Barbara

Bewahrung der Schöpfung

Für Dagmar

Bewahrung der Schöpfung

Umweltthemen wie Klimaveränderung und Biodiversitätsverlust prägen unseren Alltag. Wir haben nur eine Erde. Dieser einen Erde sind wir ausgeliefert. Das ist unser Schicksal. Wir können ihr nicht entfliehen, wenn wir unsere Lebensgrundlagen und die unserer Mitgeschöpfe zerstören. Ergibt sich aus der Tatsache, dass unsere Erde ein Geschenk ist für alle nicht eine Verpflichtung, diese für die Zukunft zu erhalten? Beispiele für diese Verantwortung gibt es in unserer Gemeinde zuhauf. Denken wir an das Kirchgartenteam, welches den Garten der evangelischen Kirche pflegt. Oder die Umweltgruppe, die die Kräuterspirale bei der katholischen Kirche errichtet hat. Beides sind Gärten des Lebens von allen für alle! Beim Umwelttag der Gemeinde am 21. März finden sich weitere Gruppen, die an verschiedenen Stationen diesen Gedanken weitertragen. Gewiss, manches benötigt einen kleinen Schubser, aber bisher haben sich immer Vorbilder gefunden.

In der biblischen Schöpfungsgeschichte können wir lesen, dass Gott dem Menschen, als dem Ebenbild Gottes den Auftrag gibt, – wie Luther übersetzt – „sich die Erde untertan zu machen und über die Tiere zu herrschen.“ Zu verstehen ist dieser Satz nicht wörtlich, sondern in der Weise, dass der Mensch sich seinen Lebensraum mit den Geschöpfen teilen, schützen und fürsorglich umgehen soll. In unserer Gemeinde gibt es viele, die das nicht nur genauso sehen, sondern sich auch dafür einbringen.

Da ist an erster Stelle Pia, die auch noch ganz andere Sachen für andere macht.

Da ist an erster Stelle Holger, der für andere seine Überzeugung kundtut.

Da ist an erster Stelle Friedhelm, der unendliche Ideen für andere hat.

Da ist an erster Stelle Gila, die Natur verteidigt und sich nebenbei für soziale Projekten einbringt.

Da ist an erster Stelle Edwin, der nie nein sagt, wenn man ihn um etwas bittet.

Da ist an erster Stelle Regine, die alle Fäden bündelt und zu einem großen Ganzen vereint.

Da ist an erster Stelle Barbara, die neben Familie food sharing und das Reparaturcafé betreibt.

Da ist an erster Stelle Tatjana, die mit der Leobande und ihren Ideen unsere Natur- Kulturlandschaft bereichert.

Da ist an erster Stelle Rolf, der seine Visionen für eine bessere und blumigere Welt verwirklicht.

Da ist an erster Stelle Florian, der mit seiner Vicky trotz vieler Widerstände die SoLaWi zum Leben erweckt hat.

Da ist an erster Stelle Manfred, der mit seiner Überzeugungskraft die Menschen erreicht.

Da ist an erster Stelle Robert, der nie müde wird mir seine Ideen zu nennen.

Da ist an erster Stelle Katja, die die erforderlichen Wege bereitet.

Da ist an erster Stelle Angela, die mir regelmäßig Schubser gibt.

Da ist an erster Stelle Klaus, der nicht müde wird seine Schüler zu begeistern.

Da ist an erster Stelle Kristina, die das ganz genauso macht.

Da ist an erster Stelle Uwe, der mir in der Straba mit Rat zur Seite steht.

Da ist an erster Stelle Doris, die meine Enttäuschungen teilt und mir Halt gibt.

Da ist an erster Stelle Uwe, der meinem Rat vertaut und mir neue Horizonte öffnet.

Das sind noch längst nicht alle. Das sind alles Wegbereiter und Wegbegleiter. Das alles sind Bewahrer der Schöpfung. Wie vielfältig sie alle sind!

Ralf Schreck – Naturfreund

Schönes Leopoldshafen

Manchmal benötigt man nicht viele Worte, um einen Spaziergang zu beschreiben. Die schönsten Erlebnisse ergeben sich oft in der Stille und wenn wir ohne Erwartungen hinaus gehen. Wer allerdings das Wetter interpretieren kann, weiß, dass man an bestimmten Tagen schöne Sonnenaufgänge erleben kann. Die Himmelsschauspiele gibt es dann in einer Zeitspanne von zehn bis fünfzehn Minuten. Dann sind außergewöhnliche Lichtstimmungen erlebbar. Oft im Zusammenspiel zwischen Nebel und Sonne. Das ist, was man Sekundenglück nennt.

Lass doch die Sonne der Ewigkeit
strahlen über die Dinge der Zeit.
Ach, wie würden alsdann so geringe
dir erscheinen die irdischen Dinge,
und wie stille würdest du werden
mitten in Leid und Sorge der Erden,
wenn du die große Ewigkeit
ließest durchleuchten die kleine Zeit.

Quelle: unbekannt

Ralf Schreck – Naturfreund