Die Blumenwiese beim ehemaligen Bahnhof Leopoldshafen

Die Blumenwiese beim ehemaligen Bahnhof in Leopoldshafen

Ein Paradies für Bienen und andere Insekten gibt es am Ortseingang von Leopoldshafen beim ehemaligen Bahnhofsgebäude. Zur Blütezeit findet man Margeriten, Nelken, Salbei, Thymian und zahlreiche andere Wildblumen, die unzählige Insekten anlocken. Als vorbeifahrender Verkehrsteilnehmer freut man sich über die Blütenpracht, wenn alles in leuchtenden Farben blüht. Nach der Mahd ist dann alles kahl und man wundert oder ärgert sich, dass einige Wochen alles kahl und vertrocknet ist? Jedoch, das gehört dazu, um die Wiese zu erhalten. Zurzeit kann man eine erneute Blüte der Wiese bestaunen. Also, hingehen, anschauen und beobachten! Vielleicht entdeckt man den Weißling, der beim Blütenbesuch von der Krabbenspinne erbeutet wurde. Oder eine der zahlreichen Heuschrecken oder man schaut den Honigbienen zu, wie sie Nektar und Blütenstaub sammeln, um daraus den Honig für uns zu machen.

Natur in Leopoldshafen. Die Wiese beim Bahnhof ist ein wertvoller Beitrag dafür, wie unseren Honig- und Wildbienen ein Stück Lebensraum zurück gegeben wurde. Im sandigen und kiesigen Untergrund schlummern bereits die nächsten Generationen von Wildbienen, um im kommenden März den Kreislauf von Neuem zu beginnen. Im Kreisel, der zurzeit ebenfalls blüht, ist eine vergleichbare, wertvolle Situation entstanden.
Hingehen und anschauen. Diese Wiese gehört auch zu unserem schönen Leopoldshafen.

Ralf Schreck – Naturfreund

 

Bei den Herbstzeitlosen

Natur in Eggenstein – Die Wiese am Fisperweg gegenüber der Streuobstwiese des Obst- und Gemüsebauvereins Eggenstein.

Im Tiefgestade von Eggenstein gibt es eine Wiese, die eine botanische Rarität beherbergt: den Herbstkrokus – Colchicum autumnale. Im September und Oktober kann man ihn dort entdecken. Colchicum ist gifig, der Inhaltsstoff Colchizin wird in der Pflanzenzucht und in der Medizin verwendet. Da diese kleine Wiese gepflegt wird, ist der Bestand der Herbstzeitlose gesichert. Auch die alten Obstbäume dort sind von Bedeutung. Einerseits liefern sie dem Besitzer schönes Obst, andererseits sind sie Lebensraum zahlreicher Tiere. Je älter und knorriger die Bäume geworden sind, umso mehr Tiere siedeln sich an. Spechte zimmern Höhlen und brüten darin. Später, wenn die Spechte ausgezogen sind, nutzen andere Vögel, Siebenschläfer und Wespen und Hornissen die Behausungen. Fachleute behaupten, dass in absterbenden Obstbäumen mindestens genauso viele Hirschkäfer heranwachsen, wie in alten Eichen. Es lohnt sich in einer lauen Maiennacht einmal dorthin zu gehen, um die Hirschkäfer zu suchen. Auch die benachbarte Streuobstwiese des Obst- und Gemüsebauvereins ist einen Abstecher wert. Frühmorgens sieht man dort den Fuchs und auch manches Reh.

Natur in Eggenstein. Wer hat die Herbstzeitlosen schon gesehen? Augen auf und hingehen, es lohnt sich. Vielleicht entdeckt man dort auch den Kleinspecht? Naturschätze in unserem schönen Eggenstein.

Ralf Schreck – Naturfreund

 

Beim alten Hafen von Schreck

Wir haben doch den Urwald vor der Haustüre! Hinterm Deich beim Vogelpark gehen wir zum ehemaligen Kranfundament und genießen die Aussicht auf den alten Hafen. Der Blick geht natürlich zunächst zur historischen Fähre und dann zu den Fischern, die in ihren Nachen sitzen, angeln und ebenfalls Natur und Landschaft genießen. Ein Schwanenpaar fliegt mit rauschenden Flügelschlägen vorbei und landet schließlich wie Wasserskiläufer im Wasser. Dabei fühlt sich die dort ansässige Nilgansfamilie belästigt und schimpft lautstark in Gänsemanier. Am gegenüber liegenden Ufer fallen die alten Bäume auf. Weiden und Pappeln. Knorrige Baumriesen. Im höchsten sitzen junge Graureiher, die die heran kommenden Altvögel um Futter anbetteln. Dieser Landstrich wird durch die wechselnden Wasserstände geprägt.

Bei Niedrigwasser lohnt es sich einmal in diesen Bereich hinein zu sehen. Vom anderen Damm kommend ist das möglich. Am Rand gibt es eine absterbende Weide, die die auffällig orangefarbenen Fruchtkörper des gelben Schwefelporlings trägt. Weiter innen im Gelände gibt es umgestürzte Baumriesen, die nur scheinbar tot sind. Aus schlafenden Knospen am Stamm wachsen neue Triebe, die versuchen den Umgestürzten noch eine Weile am Leben zu erhalten. Langeweile? Weit gefehlt. Jeder Spaziergang bietet neue Beobachtungen und Abenteuer. Auch die interessanten Schautafeln zur Geschichte des Hafens sind beachtenswert. Und das direkt vor unserer Haustüre in unserem schönen Leopoldshafen.

Ralf Schreck – Naturfreund aus Schr(ö)eck

Beim Schmugglermeer

Die Kastanie beim Schmugglermeer

Unser Freund Ewald meinte, wir sollten doch einmal zum Schmugglermeer gehen. Dort gäbe es einen Kastanienbaum, der im Frühjahr so schön blühe. Jetzt war es Anfang Winter und wir wollten natürlich nicht so lange warten, also begaben wir uns auf Entdeckungsreise. Los ging es bei der Bellebrücke. Kurz vor dem Rhein bogen wir ab und gingen auf den Damm. Von dort hat man eine schöne Aussicht auf den Auenwald. Zurzeit fallen grüne Kugeln in den Baumkronen auf. Mispeln sind immergrüne Halbschmarotzer, die mit ihrem Wirt verwachsen sind und dem Baum Nährstoffe und Wasser entziehen. Das Schmugglermeer kam näher und wir verließen denn Damm.

Vorsichtig gingen wir am Ufer entlang, denn wir entdecken in einer großen Weide eine Gruppe Kormorane beim Sonnenbad, die wir nicht stören wollten. Wir liefen weiter, grüßten die Holzmacher und den Förster, querten ein Wäldchen und gelangten schließlich zum Kastanienbaum an der Hütte beim Ufer. Wir erkannten ihn sofort an dem für Kastanien typischen drehwüchsigen Stamm. Im Frühling muss das eine Augenweide sein, wenn er blüht. Seine zahllosen Blütenstände sehen dann wie große Kerzen aus. Ein Grund mehr, nochmal wieder zu kommen. Diese Kastanie wurde 1933 von Ewalds Vater, damals Förster, gepflanzt. Plötzlich gehen unsere Blicke zum Ufer. Dort gibt es eine kleine Halbinsel, auf der ein Baumstamm angespült wurde. Dessen Wurzeln ragen aus dem Wasser und sehen aus wie die Tentakel eines Kraken. Wie Hände ragen sie in den Himmel, fast so als wollten sie den Streit zwischen Anglern und Kormoranen schlichten. In der Nähe, bei der ausgebrannten Forsthütte gibt es einen mächtigen Ginkgo Baum, dessen goldenes Blätterkleid jetzt am Boden liegt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ralf Schreck – Naturfreund