Mini Dinos im Garten

Eidechsen im Garten

Eidechsen waren schon immer im Garten. Seit 1984 beobachten wir sie. Schnell kamen wir auch auf die Idee, die Mini Dinos mit Mehlwürmern zu füttern. Nach wenigen Tagen waren sie bereits Hand zahm. Unsere Kinder sind mit ihnen aufgewachsen. Die Echsen waren immer ein guter Grund die Jungs ins Abenteuer, in den Garten zu locken. Dann überlegten wir, wie wir den Dino Lebensraum besser gestalten konnten. Eidechsen benötigen verschiedene Sonnenplätze und Versteckmöglichkeiten im Garten. Steine, Totholz und Reisig Haufen hatten wir schon. Aber noch keinen Trockenstandort, in welchen die Echsen sich zwecks Eiablage und Überwinterung eingraben konnten.

Gesagt, getan. Auf einer Fläche von etwa acht Quadratmetern legten wir eine Grube an, die wir mit lockerem Material, verschiedenen Kiesen und Sanden befüllten. Zwei Tonnen Material wurden bewegt. Bereits im nächsten Frühjahr waren die ersten Jungtiere in diesem Bereich zu beobachten. Die Alttiere erscheinen etwa zwei bis drei Wochen später. Schnell finden sich die Paare und belegen die angelegten Sonnenplätze. Im vergangenen Jahr konnten wir fünf Paare im Garten entdecken.

In der Paarungszeit zeigen sich die Männchen im leuchtend grünen Hochzeitskleid. Rivalen werden vertrieben. Auch gibt es Kämpfe. Vorspiel und Paarung können wir regelmäßig beobachten. In den folgenden Wochen werden die Weibchen dann immer dicker, bis sie verschwinden, um ihre Eier abzulegen. Im späten Sommer sind dann plötzlich die ersten Jungtiere da. Sie sind scheu und leben verborgen in der Vegetation, bis sie ausgewachsen sind.

Unser Garten ist nur 300 Quadratmeter groß aber dieses Refugium ist ein wahres Eidechsenparadies. Die Ferienspaßkinder, die alljährlich in unseren Garten kommen, können das bestätigen und gehen Freude strahlend nach Hause, weil sie eine Eidechse auf der Hand hatten. Wie kann man Natur besser vermitteln?

Ralf Schreck – Eidechsenfreund

 

Jahreszeiten

Jahreszeiten im Garten

Der Blick fällt auf unseren Bienenbeobachtungsstand und den vorderen Bereich des Gartens. Die Kamera hat 365 Tage lang versucht die einzigartigen Stimmungen einzufangen. Live ist es noch schöner. Der kalte Wind im Winter, die kurzen Tage am Ende des Jahres, die Vorfreude auf den Frühling, das erste Grün, der Ruf des Zaunkönigs, die ersten Blüten, heiße Sommertage, buntes Herbstlaub …

Nur wer selbst einmal einen Garten erlebt hat, kann das verstehen. Es ist mehr als eine Zusammenstellung von Gewächsen. Es ist das Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren und dem Gärtner. Ein Geben und Nehmen. Das Leben eben.

 

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Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit

Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit

Wir besuchten das Adventssingen bei der evangelischen Kirche in Leopoldshafen. Es war früh dunkel, doch der Platz war schön beleuchtet. Schnell kam eine schöne und festliche Stimmung auf. Die Menschen versammelten sich vor der Bühne und lauschten dem Männerchor der Fidelia. Das erste Lied, welches angestimmt wurde, war „Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit“. Rose und Weihnachten? Doch dann fiel mir ein, dass die Christrose gemeint ist.

Die Christrose (Helleborus niger) blüht im Winter und weil sie Kälte und Frost trotzt, sah man in ihr ein Zeichen der Auferstehung und der Hoffnung. Wir finden sie deshalb auf Gräbern in unseren Friedhöfen. Christrosen sind Stauden und sehr langlebig. Unsere Eltern und Großeltern wissen das. Deshalb findet man die schönsten Exemplare auf den alten Gräbern. Oft zusammen mit Heidekraut. Meist sind es schlichte Gräber aber mit schöner Bepflanzung. Hier kommen Kultur und Natur noch zusammen. Im Gegensatz zu den verkiesten Stätten, die leider immer häufiger werden.

Ralf Schreck

Fette Henne und Wollbiene

Fette Henne und Wollbiene

In unserem Garten wächst in einem Topf ein Sedum, die deutsche Bezeichnung ist Tripmadam, botanisch Sedum reflexum. Die kleinen walzenförmigen Blättchen kann man essen, wer`s will kann seinen Salat damit verfeinern. Zur Blütezeit im Juni kommen jedes Jahr die Wollbienen zur Tripmadam. Es ist Anthidium manicatum. Ein Männchen beansprucht dieses Revier für sich und wartet auf die Weibchen, um sich mit ihnen zu paaren. Andere Männchen und andere Insekten werden sehr rüpelhaft vertrieben. Eindringlinge werden im Flug regelrecht angerempelt. Das kann zu Verletzungen führen, denn Anthidium hat am Popo spitze Sporne (ein dreidorniger Endtergit), die beim Rempelflug eingesetzt werden. Die Wildbienen nutzen das Sedum als Revier, bekommen Nahrung und die Pflanze wird bestäubt. Netz Natur.

Wir Eggenstein-Leopoldshafener können uns glücklich schätzen über das Vorkommen dieser Wildbiene in unseren Gärten. Man sieht sie auch am Lavendel. Und wer Wollziest (Stachys byzantina) hat, kann die Weibchen beim Raspeln der Blattbehaarung beobachten, die für den Nestbau verwendet werden. Naturbeobachtungen im Garten, die wir unseren Kindern nicht vorenthalten dürfen.

Ralf Schreck – Naturfreund

 

Beim Pfinzkanal

Beim Pfinzkanal im Hardtwald

Es war der Tag vor Dreikönig. Ein Brückentag. Wir ahnten, dass wir zwar kaltes aber sonniges Wetter zu erwarten hatten. Also hieß es früh aufstehen und versuchen die Morgenstimmung und den Sonnenaufgang zu erwischen. Kurz vor acht starteten wir bei der Brücke in der Nähe der Seniorenresidenz Waldäcker. Der Blick auf den Kanal versprach ein tolles Erlebnis.

Es war kalt. Der Himmel war wolkenlos, die Wintersonne kam allmählich hinter den Bäumen hervor und auf dem Wasser bildeten sich feine Nebelschwaden, die diese schöne Morgenstimmung fast mystisch erscheinen ließen. Von Minute zu Minute änderte sich das Licht und damit die Stimmung. Wir ließen uns davon einfangen.

Das Schöne dabei war, dass wir nicht alleine dort waren. Da joggen die Jungen und walken die Senioren, da sind die Radler und die Hundefreunde. Man grüßt sich und kommt kurz ins Gespräch. An der Selbstverständlichkeit, wie die Menschen diesen Ort begehen, erkennt man, dass sie oft hierher kommen. Es ist der Wald, die frische Luft, der Sport, die Begegnungen und die schönen Stimmungen, die man dort erleben kann.

Auf der Eisenbrücke trafen wir wieder unseren Freund Ewald. Er meinte, dass weiter vorne beim Kanal, dort wo gerade Holz gemacht wird, ein Herz zu sehen sei. Nach wenigen Minuten erreichten wir diese Stelle. Direkt am Weg hat ein Sägekünstler aus einem Baumstumpf ein Herz heraus gearbeitet. Das war das I-Tüpfelchen an diesem Morgen. Ein schöner und erlebnisreicher Spaziergang am Pfinzkanal zwischen Leopoldshafen und Eggenstein. Und wir beschlossen, wir müssen öfter hierher kommen.

Lukas und Ralf Schreck – Naturfreunde

 

 

Wolken

Wolken

Wir waren wieder einmal im Vogelpark. Früher waren wir öfter da, als unsere Jungs noch Kinder waren. Damals sagten wir, komm, wir gehen die „Kinder lüften“. Das war praktisch, denn der Vogelpark ist für uns gut zu Fuß zu erreichen, bietet eine schöne Abwechslung und wegen der Tiere gehen alle Kinder gerne dort hin. Jetzt waren wir alleine dort, schlenderten die Pfade entlang und überlegten, wie es früher war.

Los lassen muss man lernen. Wir beobachteten andere Kinder, die staunend vor den Volieren standen, wie damals unsere. Als wir den Park verließen wurde unser Blick auf den Himmel gelockt. Eine mächtige Wolkenwand war aufgezogen. Es war das angekündigte Tief, das aus Frankreich heranzog. Doch für uns sah es so aus, als würde sich eine schützende Decke über uns legen und unsere Sorgen und Nöte vertreiben. Ein schönes Erlebnis in unserer Heimat in Leopoldshafen.

Ralf Schreck – Naturfreund

 

Blick auf Blankenloch

Blick auf Blankenloch

2005 waren wir schon einmal da. Den Sonnenaufgang wollten wir dort erleben, weil es einen solchen Beobachtungsplatz dafür in Eggenstein nicht gibt. Wir parken im Gewerbegebiet und überqueren die Landstraße 560 über die kleine Brücke. Jetzt war es November, neblig und kalt. Die Hoffnung war, dass sich der Nebel mit der aufgehenden Sonne allmählich auflöst und sich eine schöne Morgenstimmung eröffnet. Es war noch dunkel und wir waren noch alleine. Allmählich verabschiedete sich die Nacht doch der Nebel gab die Sicht noch nicht frei. Die Ruhe wurde durch die vorbeifahrenden Züge der nahe gelegenen Bahnlinie gestört. Das passte eigentlich nicht in die zu erwartende Stimmung. Kaum stellte sich die Ruhe wieder ein, kam der nächste Zug. Doch in den Zügen sitzen Menschen, die ihre Lieben besuchen oder nach Hause möchten. Das reichte uns als Entschädigung.

Man trifft dort Hundefreunde. Diejenigen, die sich mit ihrem Freund beschäftigen und mit ihrem Liebling eine Einheit bilden, erblicken uns und verstehen unser früh morgendliches Vorhaben. Die anderen, die im Auto sitzend ihren Hund hinterher laufen lassen, haben hoffentlich ein schlechtes Gewissen dabei.

Und dann ging es los. Der rote Feuerball schob sich empor, der Nebel löste sich auf und gab den Blick auf die Blankenlocher Silhouette frei. Der Nebel ging, schwarze Regenwolken zogen auf und verdunkelten für eine kurze Zeit die Michaeliskirche. Wie gebannt verfolgten wir dieses Naturschauspiel. Der Höhepunkt war, als das Glockenläuten der Kirche begann.

Beeindruckendes Schauspiel in der Heimat. Schönes Stutensee.

Ralf Schreck – Naturfreund.

 

 

Im Hardtwald

Im Hardtwald
Es war ein kalter Tag im Dezember. Man bereitete sich schon auf Weihnachten vor. Draußen war es grau und trüb, eine übliche Wetterlage in unserer Region zu dieser Zeit. Eigentlich wollten wir nicht mehr ins Freie. Die Stube war gemütlich warm und schön geschmückt, weshalb noch einmal weggehen? Schließlich rafften wir uns doch noch auf und gingen an die frische Luft und wir sollten nicht enttäuscht werden. Unser Ziel war der Wald beim Sportplatz Eggenstein. Wir nahmen den schmalen, geraden Pfad beim kleinen Spielplatz und verließen den Alltag. Bald waren wir vom Duft des Waldes umgeben.

Auf den Zweigen der Bäume hingen Wassertropfen wie Perlen an einer Kette. Schnell waren wir vom Zauber dieser Stimmung gefangen. Doch es sollte noch schöner werden! Am Ende des Pfades gelangten wir auf einen Querweg und plötzlich riss der Himmel auf. Die untergehende Sonne schaffte es die grauen Wolken beiseite zu schieben, blauer Himmel kam zum Vorschein und schließlich stand sie wie ein leuchtender Stern zwischen den Bäumen. Wir kamen an diesem späten Nachmittag nicht weit. Wir genossen die weihnachtliche Stimmung und begaben uns auf den Rückweg. Beim asphaltierten Querweg gibt es einen Wegweiser und darauf steht zu lesen, dass wir beim „Romantischen Weg“ liefen. Wie treffend! Die Senioren, die man dort regelmäßig trifft kennen diesen Weg. Und wer weiß, vielleicht kennen sie noch andere zauberhafte Orte in unserem schönen Eggenstein?
Ralf Schreck – Naturfreund

 

Im Rheinwald bei Eggenstein

Im Rheinwald von Eggenstein zwischen Bellebrücke und Rhein

Jetzt im Herbst muss man raus in die Wälder. Die Bäume bekommen buntes Laub, der Sommer verabschiedet sich endgültig. Es lohnt sich den Hauptweg zum Rhein zu verlassen und einen Seitenweg in unserem Rheinwald zu begehen. Gutes Schuhwerk ist von Vorteil. Stehen bleiben und inne halten. An den hohen Pappeln lässt sich der Schwarzspecht beobachten. Herbstlaub rieselt aus den Baumkronen, Rotkehlchen zwitschern ihr Herbstlied, in der Ferne hört man das Brummen der Motoren der Rheinschiffe. Wenige Meter weiter entdeckt man eine grandiose Auenlandschaft. Wasserflächen durchsetzt mit Wasserlinsen tauchen auf. Die frühe Morgensonne hat den Nebel aufgesogen und präsentiert ein fantastisches Licht- und Farbenspiel im Wald. Ein Graureiher steht regungslos im seichten Wasser, um blitzschnell zuzustoßen, wenn sich ein unvorsichtiger Fisch nähert.

An einem umgestürzten Baum wachsen zwei riesige Baumschwämme. Es wird noch Jahre dauern, bis sie ihren Biotopbaum von innen her aufgezehrt haben. Grund genug nochmal wieder zu kommen. Abenteuer für stille Beobachter. Vom Hauptweg nicht einzusehen. Geheimnisvolles Eggenstein.

Wer wieder kommt kann die rasche Veränderlichkeit dieser Landschaft durch die wechselnden Pegelstände und Jahreszeiten miterleben.

Ralf Schreck – Naturfreund