Der Kommandant geht

Der Kommandant geht,

Willy Nees bleibt

 

Es war ein unvergesslicher Abend voller ehrlicher Herzlichkeit. Die vortragenden Redner würdigten die großartige Lebensleistung von Willy Nees nicht nur als Feuerwehrkommandant in einer schönen Weise. Sein Wirken für Feuerwehr, Gemeinde und Landkreis geprägt von Respekt und Freundschaft wurde unverstellt dargestellt. Wer bis gestern Abend Willy nicht kannte, ging mit einem umfassenden Bild seiner vorbildlichen Leistungen nach Hause. Auf den Bildern kann man das erkennen. Die Freude und die Dankbarkeit stehen den Menschen ins Gesicht geschrieben. Die Feuerwehrkameradinnen und Kameraden haben für unseren Willy einen sehr würdigen Abschied gestaltet. Das passt hervorragend in unsere Dorfgemeinschaft. Und darauf dürfen wir stolz sein.

Alle Bilder dieser Veranstaltung gibt es auf der Homepage von www.egg-leo.de, sowie auf der Feuerwehrseite von egg-leo.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

lieber Willy Nees

guten Abend Feuerwehr,

 

es ist mir etwas aufgefallen. Als Mitglied der Film AG habe ich Einblicke in viele Bereiche unserer Doppelgemeinde. Wir filmen, fotografieren, dokumentieren. Doch kann eine Kamera nicht alles abbilden was eine Gemeinde ausmacht. Unsere Dorfgemeinschaft wird von vielen Personen und Gruppen gebildet und getragen. So auch von Willy Nees und seiner Feuerwehr. Seine Fähigkeiten als Feuerwehr Kommandant sind unbestritten und wurden bereits gewürdigt. Was ich jetzt beschreibe kann jeder von uns beobachten, der sich ein wenig für unser Gemeindeleben interessiert. Willy Nees ist Gemeinderat, Bürgermeister Stellvertreter und Mitglied des Kreistages. Eine interessante und besondere Kombination, denn so war er als Feuerwehr Kommandant in Kontakt mit weiteren Entscheidungsträgern und immer bestens informiert. Das kam nicht nur der Feuerwehr, sondern der gesamten Gemeinde zu Gute. Danke dafür.

Eines der eindrucksvollsten Erlebnisse unserer Feuerwehr war die Teilnahme am historischen Festumzug im vergangenen Jahr. Unsere Gesamtwehr tritt geschlossen an. Vorne weg die Kleinsten, die sich am Schlauch fest halten, dahinter die Jugend, danach die Aktiven und zum Schluss die Alterskameraden. Alle Generationen sind dabei und ziehen an einem Strang. Und genau das ist es, was wir als Bevölkerung sehen wollen. Vorgelebte Gemeinschaft und Tugenden. In unserer kompliziert gewordenen Welt, die scheinbar ihre Werte verliert, zeigt unsere Feuerwehr, wie es bei uns tatsächlich aussieht. Danke dafür.

Die Kleinsten werden spielerisch an die Pflichten herangeführt. Sie und die Jugendlichen nehmen jedes Jahr an der Gemeindeputzete teil. Und am Volkstrauertag sitzen sie in der vordersten Reihe. Schon wieder sind sie ein Vorbild für uns. Die Aktiven bestreiten die regulären Einsätze, retten, löschen, bergen und schützen. Daneben leisten sie in vielerlei Einsätzen Amtshilfe für die Gemeinde. Beim vergangenen Straßenfest bildeten sie mit ihren Fahrzeugen an der Hauptstraße eine Barriere vor möglichen Amokfahrten, damit wir Bürger unbeschwert feiern konnten. Danke dafür.

Die Alterskameraden bringen sich in unter anderem in unsere Museumsprojekte ein, indem sie in großartiger Weise die historischen Brunnen schreinerten. Danke auch dafür.

Es ist ein roter Faden mit guten Taten, der sich durch unsere Feuerwehrgeschichte zieht. Ich danke Kurt Kiefer, der mich sein Amtsblatt Archiv studieren ließ. Darin fand ich alte Berichte unter dem damaligen Kommandanten Hesselschwerdt. Und er führte die Feuerwehr ebenso erfolgreich wie Willy Nees. Das ist eine schöne Beständigkeit. Und von den neuen Kommandanten dürfen wir diese Beständigkeit ebenso erwarten. Danke dafür.

Willy Nees ist ein großes Vorbild für uns. Sein grandioses Fachwissen, seine Bescheidenheit, seine ruhige und besonnene  Art, gepaart mit einem besonderen Charme, sind ein großer Glücksfall für unsere Gemeinde. Das mögen wir, das wollen wir. Er lebt uns unsere demokratischen Werte vor. Er findet die richtigen Worte zur richtigen Zeit. So gehört in der letzten Gemeinderatssitzung des vergangenen Jahres, als er sich öffentlich beim Bürgermeister, seinen Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates, den Amtsleitern und allen Mitarbeitern der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und die geleistete Arbeit bedankte. Von Herzen einfach einmal Danke sagen. So einfach kann das sein. Danke dafür.

Ein besonderer Tag, ein besonderer Mensch, ein besonderes Buch. Wir haben für Willy Nees ein kleines Heimatbuch erstellt. Es gibt ein Gedicht von Rudolf Hügle, einem Heimatdichter des vergangenen Jahrhunderts, über Eggenstein. Darin wird Eggenstein treffend beschrieben. Aus dem Bildarchiv der Film AG haben wir hierzu die Fotos heraus gesucht. Und das war erstaunlich einfach. In hundert Jahren hat sich zwar viel verändert aber das was Eggenstein ausmacht blieb erhalten. Das liegt bestimmt auch daran, dass Willy Nees daran gearbeitet hat, diesen roten Faden zu bewahren.

Vielen Dank und herzliche Grüße von Ralf Martin Schreck

 

Unser Heimathaus in Eggenstein

Museumsfest in Eggenstein

Es ist schon ein Schmuckstück unser Heimathaus. Ein kleines Fachwerkhaus mit Scheune, einem kleinen Anbau und einem Gartengrundstück. Gelegen am Ankerberg in Eggenstein, direkt neben dem Esserbrunnen. Und heute war Museumsfest. Und was für ein tolles. Bei bestem Sommerwetter trafen sich Jung und Alt und genossen den Museumstag. Es ist das älteste Haus im Dorf. 2018 wird es 400 Jahre alt. Das muss man sich einmal vorstellen!  Wie viele Generationen hat es erlebt? Wie viele Kriege hat es überstanden? Unsere Gemeinde hat durch den Kauf des Anwesens die Chance genutzt dieses der Nachwelt zu erhalten und darin ein Museum eingerichtet. Ein solches Projekt kann eine Gemeinde natürlich niemals alleine stemmen. Zu Verwirklichung hat maßgeblich die Projektgruppe Ortsgeschichte beigetragen. Eine tolle Truppe, die nicht lange fragt, sondern gleich handelt. Es sind allesamt bescheidene Menschen, die „ihre Taten“ nicht an die große Glocke hängen. Heute jedoch wurde diese Gruppe öffentlich geehrt, als die Erinnerungstafel mit den Namen der Beteiligten am Eingangsbereich des Museums feierlich enthüllt wurde. Eindrucksvoll war auch, dass fast der komplette Gemeinderat anwesend war. Wie kann man ein Ehrenamt besser belohnen?

Auch die Heimatortsgemeinschaft Siwatz hat sich eingebracht mit Leistungen und Spenden. Ein Schwerpunktthema im Museum sind Flucht und Vertreibung. Und natürlich war unsere Feuerwehr ebenfalls wieder involviert. Ja, es ist ein echtes Bürgerprojekt. Aus der Bevölkerung kamen zahllose Exponate, die sorgfältig geordnet als Handwerkerausstellung in der Scheune zu sehen sind. Da wurden wahre Schätze zusammen getragen und wir können froh sein, dass wir seit vielen Jahren auf unseren ehrenamtlichen Museumsleiter Wolfgang Knobloch bauen können, der alles in wohl geordnete Bahnen lenkt. Und unsere Sparkasse hat mit ihrer Kulturstiftung nicht unerhebliche finanzielle Mittel bereit gestellt. Allen gebührt Dank, auch denen, die ich evtl. vergessen habe zu erwähnen.

Diese erlebte Gemeinschaft macht mich ein bisschen stolz. Es zieht sich wie ein roter Faden durch unsere kleine Gemeindewelt. Wir haben wirklich tolle Menschen im Ort, die sich in solchen Projekten absolut einbringen. Am kommenden Wochenende feiern wir in Eggenstein wieder das Strassenfest, am 2. Juli gibt es die tollen Pamina Aktionen in Leopoldshafen. Da dürfen wir gespannt sein, was uns wieder Tolles geboten wird!

Stolz macht mich auch, dass der Herd meiner Oma Ottilie Wöppel aus Dittigheim bei Tauberbischofsheim im Museum steht. Jedes Mal, wenn ich dort bin und vor dem alten Ding mit Wasserschiff stehe, habe ich meine Oma vor Augen. Eine herzensgute Frau war sie. Wie alle Omas eben.

Also Leute, geht mal hin und schaut euch unser Heimathaus an. Lasst Geschichte erleben, tragt euch ins Gästebuch ein und erforscht die Handwerke vergangener Zeiten. Taucht ein in die Geschichte. Erlebt wie die Heimatvertriebenen sich in Eggenstein angesiedelt haben, wie sie aufgenommen wurden, wie sie sich in die Dorfgemeinschaft eingebracht haben. Das dürfen wir nicht vergessen, das hilft uns bei der Eingliederung der neuen Flüchtlinge. Wer dann von Geschichte noch nicht genug hat, geht nach Leopoldshafen ins Heimatmuseum. Oder zur Sophie, der Museumsfähre oder zu den historischen Waschplätzen. Ist es nicht toll, dass wir so viele geschichtsträchtige Orte haben?

Macht mit, erzählt eure eigenen Geschichten aus der Vergangenheit an einem der Termine, wenn die Agenda Gruppe Ortsgeschichte ihren Stammtisch hat. Oder kommt einfach nur vorbei und hört zu. Seid neugierig, habt Interesse! Lust auf mehr? Geht auf die Homepage der Gemeinde egg-leo. Dort gibt es weitere Infos und auch mehr Bilder zum Museumsfest.

Ralf Schreck – Interessierter Bürger

Pamina Abenteuer

Unsere Pamina Region

Unsere Blicke trafen sich, als wir gleichzeitig die Straße betraten. Beide hielten wir inne und wir beobachteten uns. Ich nutzte die Gelegenheit, denn die Kamera war einsatzbereit. Nach wenigen Momenten verschwand die Fähe im Gebüsch. Der Welpe verschwand schon vorher, denn er wurde von ihr gewarnt. Am Waldrand trafen wir uns wieder und ich musste schmunzeln. Die Füchsin war vom nassen Gras klitschnass und meine Jeans oberhalb der Gummistiefel waren es auch. Sie blieb sitzen, denn sie kannte mich, weil ich dort oft unterwegs bin. Beim Rheinniederungskanal traf ich weitere Bekannte. Pirol und Kuckuck sind im Mai und Juni allgegenwärtig. Beide lassen sich durch Imitation der Gesänge locken. Während Oriolus oriolus versteckt in der Baumkrone ruft, sitzt der Kuckuck gerne sichtbar auf abgestorbenen Bäumen. Im Wasser schwimmt eine Nutria, am hinteren Ufer leuchten die gelben Sumpfschwertlilien. An manchen Tagen ist das Wasser sehr klar, sodass sich Karpfenfische beobachten lassen. Auf der Wiese blühen Scabiosen, an der sich zahlreiche Wildbienen laben. Am Waldrand stehen zwei Waldhyazinthen. Fast sind sie nicht zu erkennen, nur der geübte Blick bleibt daran haften. Weiter vorne blüht ein auffälligeres Knabenkraut. Wieder am Ufer sieht man ruhende und tanzende Libellen. Beim Queren des Asphaltweges entdecke ich das Reptil des Jahres 2017, die Blindschleiche. Als ich beim Hochwasserdamm aus dem Wald trete, sitzt ein Schwalbenschwanz am Boden. Einer unserer größten und schönsten Tagfalter. Fast schon eine Seltenheit bei uns. An einer großen Eiche ruht ein Eichhörnchen und wärmt sich in der Morgensonne. Eine Kolonie Kormorane trocknet ihr Gefieder nach erfolgreichem Fischfang. Und da sind noch die Störche, die Graureiher, Graugänse und und und.

Wo ich das alles gesehen habe? Natürlich in unserer Pamina Region, entlang der ausgeschilderten Wanderwege.  Wer solche Naturabenteuer erleben möchte, kommt am Sonntag, 2. Juli 2017 mit Fahrrad und Kind und Kegel zum Vogelpark Leopoldshafen. Dort gibt es um 10.00 Uhr eine geführte Radwanderung. Das komplette Pamina Programm in Leopoldshafen an diesem Tag kann auf der Homepage der Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen eingesehen werden.

Ralf Schreck – Pamina Freund

Fotos von Ralf RMS und Lukas LRS

Schönes Eggenstein-Leopoldshafen

Schönes Eggenstein-Leopoldshafen

Die Gewinner der Gemarkungswanderung sind ermittelt und werden informiert. Am 9. Juli gibt es für sie und deren Familien eine Abenteuer Wanderung in unserer Heimat. Darauf dürfen wir alle gespannt sein.

Kinder und Heimat. Eine unserer Fragen im Naturquiz war: „Was gefällt dir an deiner Heimat am besten?“. Die Antworten darauf sind toll! Das spricht für Eggenstein-Leopoldshafen. Doch lest die Antworten selbst. Ist Eggenstein-Leopoldshafen nicht schön? Ist das Leben nicht schön?

Ralf Schreck – Wander Freund
Bild Texte von Curse

Kunst im Dorf

Kunst im Dorf

So nah war ich den hölzernen Skulpturen von Angela noch nie. Derzeit lagern sie im Betriebshof des heimischen Landschaftsgärtners. So wie sie jetzt da liegen strahlen sie Würde aus. Im Gegenlicht glaubt man schlafende Personen zu erkennen. Es ist eine vorüber gehende Zwischenstation, bis der oder die endgültigen Standorte gefunden sind. Eigentlich war es beschlossene Sache, dass diese Skulpturen auf dem Leopoldshafener Friedhof kommen. Eine Unterschriftensammlung gegen diese Aufstellung hat den Gemeinderat in seiner letzten Sitzung veranlasst den seiner Zeit gefassten Beschluss auszusetzen. Jetzt wird erneut diskutiert mit dem Ziel umsetzbare andere Standorte zu realisieren.

Weshalb soll Kunst nicht auf einen Friedhof passen? Die Motivation der Gegner muss sich mir nicht erschließen. Einen Bezug der Skulpturen zum Friedhof kann ich jedoch erkennen. Einstmals lebendige Stämme wurden künstlerisch bearbeitet und auf diese Weise wieder zum Leben erweckt. Jeder Stamm ist individuell, ein Unikat, wie ein jedes Leben. Die großen Bäume auf unserem Friedhof beschirmen die Friedhofsgänger, die ihre Verstorbenen besuchen. Jedes Grab hat einen Stein mit dem die Gegangenen gewürdigt werden. Ein Denkmal. Einige davon sind ebenfalls künstlerisch bearbeitet und mit Symbolen behaftet.

Was bedeutet uns Kunst? Was ist sie uns wert? Damit meine ich nicht den monetären Wert. Wollen wir Kunst? Kunst ist spannend. Kunst gefällt oder gefällt nicht. Künstler sind spannend. Sie sehen die Welt mit anderen Augen. Sie blicken in die Illusion, in die Vergangenheit, in die Zukunft. Künstler schaffen unbeschreibliches indem sie ihre Fantasien ausleben. Das ist eine Kultur, das ist eine Chance.

Auf jeden Fall ist jetzt eine Diskussion entstanden. Wir sollen uns damit beschäftigen und realisierbare Standorte empfehlen. Warum erstellen wir nicht ein Konzept, in welchem viele heimische Künstler eingebunden sind? Warum gibt es bei uns keinen Kunstweg? Verbinden wir doch die bereits vorhandenen Kunstwerke und Kulturdenkmale im Ort mit neuen Werken an neuen Standorten? Berichten wir darüber und bieten wir Kunstführungen an, dann werten wir dieses Thema auf. Information schafft Vertrauen und Zustimmung. Entsprechende Standorte können gefunden werden, wenn diese vorbereitet werden. Unser Bürgerpark ist derzeit zu anonym, fast nur noch eine Hundewiese und vom Vandalismus bedroht. Nur das bemalte ENBW Haus ist seit Jahren unversehrt. Das Flusspferd beim vernachlässigten Teich wird nicht mehr wahr genommen. Eine Belebung des Parks gab es bei den großartigen Kinderfesten. Machen wir mehr daraus? Unsere Senioren wünschen sich einen „Mehrgenerationen Fitnessparcour“. Den könnte man dort errichten?

Eine Stunde bin ich durch Leo geradelt und habe nach weiteren Standorten für Kunst und Kultur gesucht. Bin ich fündig geworden? Geht doch mal zum Einkaufszentrum und seht die Pflanzfläche in der Mitte an. Dort könnte man eine Skulptur oder gar eine Nisthilfe für Wildbienen (die in einem Projekt mit Kindern entstehen könnte) aufstellen? Oder weiter hinten am Platz des Narrenbrunnens? Beide Orte sind von wachsamen Nachbarn umgeben. Was ist mit der Fläche am ehemaligen Bahnhof Leopoldshafen? Oder beim evangelischen Gemeindehaus? Dort gibt es eine umzäunte Rasenfläche. Die evangelische Kirche ist Kunst erprobt, gibt es doch den bemalten Stromkasten und die ebenfalls in einem Konfirmandenprojekt künstlerisch gestalteten Stühle bei der Kirche. Die katholische Kirche muss nicht zurück stehen, denn dort gibt es auch Möglichkeiten. Und in dezenter Form könnte man dann auch den Friedhof nutzen? Das sind nur einige Beispiele. Wir können nach Sinn suchen oder wir geben den Sinn! Nein sagen wäre zu einfach. Lösungen sind gefragt. Wer macht mit? Vielleicht findet sich ja auch ein privater Vorgarten?

Ein spannendes Thema. Beeindruckend war auch, dass der Gemeinderat die Unterschriftenaktion, bzw. den Bürgerwillen ernst nimmt und diese Diskussion angeregt hat. Es wird dann neu beraten und es wird einen Beschluss geben.  Machen wir was daraus?

Ralf Schreck – lösungsorientiert und offen für vieles

Ich war dabei

Gemarkungswanderung des Fördervereins der Grundschule Leopoldshafen

Ich war dabei

und etwa siebzig andere waren es auch. Tatjana hatte die Tafeln fürs Naturquiz vorbereitet, die wir am Vortag gemeinsam an den jeweiligen Standorten anbrachten. Bereits an der ersten Station entdeckten wir am Wildgehölz ein äsendes Reh. Später an der roten Brücke schwamm die Enten Mama mit ihren Küken vorbei und am Hafen waren die Seeschwalben wieder da.  Jedes Mal gibt es neue Entdeckungen.

Es war ein schöner Tag. Viele kleine und große Leute besiedelten die Wanderstrecke und hatten großen Spaß  dabei. Die Tour war kurzweilig und führte uns zu Naturschönheiten und Kulturdenkmalen unserer Heimat. Klingt nach heiler Welt oder gar Kitsch? Nein, das ist es nicht. Kluge und weitsichtige Menschen unserer Gemeinde haben in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass durch das Aufstellen der Geschichtstafeln, des Herrichtens des historischen Waschplatzes, des Betriebes der Museum Fähre und anderem, Geschichte begreifbar wird. Wir haben schöne Ausflugsziele und die vielen kleinen Forscher haben heute einige davon erkundet. Und heute bekamen alle, die dabei waren eine 1!

Die alte Fähre schlummert an vielen Tagen im Hafen, bis sie an einer solchen Tour wieder erwacht .  Und wenn Fährmann Wilfried von der Vergangenheit berichtet, welche Bedeutung der Hafen für Schröck hatte, dann wird Geschichte lebendig. Mit seiner angenehmen Art zu erzählen entführt er die Zuhörer in vergangene Welten.

Das macht Lust auf mehr. Und es gibt bei uns noch weitere Orte, die es wert sind, dass man sie besucht. Das vorbereitete Quiz war ein echter Renner. Natur und Kultur wurden erkundet. Ein solches Projekt mit Tatjana umzusetzen war eine große Bereicherung. Ich bin gespannt auf die Auswertung der Fragebögen. Wenn die fünf besten ermittelt sind gibt es eine Sonderführung mit Eltern.

Danke Förderverein für die Organisation, die Vorbereitungen, das Bänke aufstellen und für die Verpflegung. Danke Agenda Gruppe Ortsgeschichte für die Unterstützung.

Ralf Schreck – Heimat Freund

Beobachtungen am Dachsbau

Die geheime Stadt im Wald

Die Beobachtungsgebiete unserer heimischen Auen bieten schier unerschöpfliche Entdeckungsmöglichkeiten. Bei jeder Begehung gibt es neue Funde und Erkenntnisse. Da wir hauptsächlich zu Tagzeiten unterwegs sind erhob sich uns schnell die Frage was sich eigentlich draußen in der Nacht abspielt? Die Idee sich eine Wildbeobachtungskamera zu besorgen war schnell gefasst, als uns Edwin in seinem Revier im vergangenen Jahr einen uralten und befahrenen Dachsbau zeigte. Gesagt, getan. Mit seinem Wissen deponierten wir eine  Sensor gesteuerte Kamera an einem Baum im Dickicht. An dieser Stelle gibt es keine öffentlichen Pfade oder Wege, es besteht keine Gefahr, dass Menschen aufgenommen werden, zudem ist die Kamera „tiergerecht“ nach unten ausgerichtet, sodass eventuelle Waldläufer nur bis zur Hüfte aufgenommen werden.

Dieser Dachsbau befindet sich in einem fast undurchdringlichen Waldstück, welches mehrere Hundert Meter lang aber nur fünfzig Meter breit ist. Im Norden grenzt es an einen Hochwasserdamm, im Süden an einen Acker. Obwohl dieser Streifen so schmal ist, spielt sich darin reiches Leben ab, welches durch die Kameraaufnahmen dokumentiert wird. Es ist eine regelrechte Wildstraße, ein Wechsel, den viele Tierarten nutzen. Ein fast unberührtes Gebiet mit Sträuchern und Bäumen, Dickungen mit viel Totholz. Ein Refugium für viele Pflanzen und Tiere, ein wertvolles Waldbiotop eben. Und dabei ist es keinen Kilometer vom Ortsrand entfernt.

Die Fotos liefern die Beweise über den Tierartenbestand. Interessanter jedoch sind die Videoclips, die die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten zeigen. Die Dachse markieren am Beobachtungsplatz ihr Revier und das wiederum lässt Rehwild, Fuchs, Marder und Waschbär vorbeischauen. Sie nehmen diese Witterung auf und setzen eigene Duftmarken. Jetzt im Frühling kommt ein Rehbock vorbei und setzt seine persönliches Parfüm durch das sogenannte Stirnlockreiben des Kopfes am Strauch ab. Er hat zwischen den Rosenstöcken (an der Basis seines Gehörns) eine Sekret haltige Stirndrüse. Auch das Scharren der Beine lässt sich beobachten. Rehe haben neben den Laufbürsten an den Hinterläufen zusätzliche Duftdrüsen zwischen den Schalen, die wie Erstere der Fährtenmarkierung und Verständigung dienen. Beim Scharren wird Bodenbewuchs und Laub durch die Luft gewirbelt. Am nächsten Tag kam eine Ricke vorbei und nahm sichtlich erfreut die Duftspuren des Bockes auf.

An den umgefallenen Stämmen landen Bunt-, Grün- und Schwarzspecht, um am Totholz nach Insekten zu suchen. Amseln, Ringeltauben und andere Vögel gesellen sich hinzu. Ob ein Dachsbau befahren ist erkennt man am frisch ausgeworfenen Untergrund. Vergangenes Jahr war dies am Standort so, jetzt sind die Ein-, und Ausgänge mit Laub bedeckt und ohne Grabspuren. Die Dachse sind jedoch in der Nähe, denn sie passieren den Platz. Ein solch alter Dachsbau ist ein riesiges Labyrinth, welches ständig ausgebaut und erweitert wird. Auch Fuchs und Waschbär nutzen die vom Dachs nicht mehr bewohnten Höhlen. Während der Dachs seinen Kessel mit Laub und Moos polstert, macht dies der Fuchs nicht.

Unsere Gemeinde hat sich ein Waldleitbild auferlegt. Es ist Eine Vision für den Eggenstein-Leopoldshafener Wald und besagt: Der Wald in Eggenstein-Leopoldshafen ist ein Wald mit höchstmöglichem gesellschaftlichen Nutzen, reicher ökologischer Ausstattung und wertvollem Waldvermögen. Die Bewirtschaftung erfolgt pfleglich, verbessert stetig den Waldzustand, erfolgt wirtschaftlich, möglichst unmerklich und konfliktfrei.

Die ökologische Vielfalt habe ich dokumentiert. Die nachhaltige und zukunftsweisende Bewirtschaftung des Gemeindewaldes der vergangenen zehn Jahre wurde in der vergangenen Gemeinderatssitzung vom 25.04.2017 vom Forsteinrichter beurteilt und für gut befunden. Und das haben wir unserem Revierförster zu verdanken. Unser Wald, von vielen genutzt in vielfältiger Art und Weise. Schade nur, dass sich bei einem solch wichtigen Thema so wenige interessierte Bürger in einer Gemeinderatssitzung einfinden.

Zurück zum Dachswald. Menschen sollen draußen bleiben, um das Wild nicht zu vergrämen. Unser Aufenthalt beschränkt sich auf den Tausch der Akkus und Speicherkarten und dauert keine zehn Minuten. Die dort heimischen Zecken verkürzen die Bleibe ohnehin.

Ebenso wertvoll wie der Wald ist die vorgelagerte Wiese. Auf den blühenden Wildkräutern finden sich Bienen, Hummeln und andere Insekten ein. Die dick bepelzten Hummeln fliegen bereits bei Temperaturen, bei denen sich Honigbienen wegen der Kühle noch nicht aus dem Stock wagen. Am Ehrenpreis kann man jetzt die Hummelschweber beobachten. Wie kleine Hubschrauber schweben sie von Blüte zu Blüte. Wenn es Hummelschweber gibt, gibt es auch Wildbienen. Denn diese Schweber sind die Gegenspieler bestimmter Sandbienenarten. Sie parasitieren diese, indem sie im Fluge einzelne Eier an die Öffnungen der Sandbienenbaue abwerfen. Die daraus schlüpfenden Larven kriechen dann in die Bauten und folgen ihrem Instinkt. Geübte Naturfreunde können das beobachten.

Natur kann so spannend sein wenn wir sie achten und schützen.

Danke an Friedhelm für seine zukunftsweisende Arbeit im Wald und seine Inspirationen für vergangene und künftige Naturprojekte in unserer Gemeinde.

 

Ralf Schreck – Waldfreund und Reh Versteher

 

Die Beobachtungskamera ist eine Wild Vision Full HD 5.0.

Gemarkungswanderung der Grundschule Leopoldshafen

Gemarkungswanderung der Grundschule Leopoldshafen am Samstag, 6. Mai 2017

Ein Ausflug voller Abenteuer und guter Laune und  einem Naturquiz an verschiedenen Stationen.

Diese Welt wird für Wunder immer blinder
Wenn du sie sehen kannst
bist du ein Wunderfinder

Station 1 – Welche Tiere leben in der Obstbaumallee und im Wildgehölz?

Am Hammen betrachten wir die alten Obstbäume und das benachbarte Wildgehölz. Kultur und Natur treffen aufeinander. Die Obstbäume liefern uns im Herbst leckere Früchte, in den alten Kronen und Baumhöhlen leben zahlreiche Tiere. Spechte, Tauben, Meisen, viele Käfer und andere Insekten können wir dort beobachten. Im Wildgehölz finden Rehe Unterschlupf, an den zahlreichen Wildgehölzen finden wir Rosenkäfer, Wildbienen, Schmetterlinge und viele Vögel. Ein interessanter und schützenswerter Lebensraum.

Station 2 – Wie lang ist die fossile Eiche am Baggersee? Was wurde beim Kiesbaggern an Besonderheiten zu Tage befördert?

Wir wandern weiter den Radweg entlang Richtung Baggersee. Unterwegs sehen wir vielleicht die Gänse Familie mit ihren frisch geschlüpften Küken. Die fürsorglichen Eltern watscheln mit ihren Jungen ins sichere Wasser. Am Baggerseeufer fällt die etwa sieben Meter lange fossile Eiche auf. Sie wurde bei der Kiesförderung entdeckt und dort am Ufer abgelegt. Ebenso fand man Knochen von Urzeittieren, wie Waldelefant, Auerochsen, Flusspferden und anderen Tieren. In unserem Heimatmuseum sind diese Funde ausgestellt und können dort bewundert werden. Leider findet man am Baggersee auch Müll, den die Badegäste dort hinterlassen haben.

Station 3 –  Die Baumgruppe aus Platanen nach der Fußgängerquerung zur Rheinhalle. Sechs große Platanen mit dicken Stämmen beschirmen diesen Platz. Platanen haben eine auffällig grüngraue, bzw. braungraue Borke. Weshalb lösen sich jetzt im Frühling einzelne Rindendstücke ab?

Bäume wachsen ein Leben lang. Sie wachsen nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Auch die Rinde wird dicker, die anfangs glatt ist und im Laufe der Jahre stärker und zur Borke wird. Rinde und Borke schützen den Stamm und bestehen aus abgestorbenen Zellen, Lignin, Kork, u.a. die dann im Frühling, wenn das Wachstum wieder einsetzt, abplatzen. Bäume verleiten zum Träumen. Gerade diese schöne Platanengruppe lässt uns glauben wir stünden in einer großen Halle.

Station 4 – Die kleine Brücke über den Rheinniederungskanal die zum Vogelpark führt. Wie heißen die Wasserpflanzen, die in einer kleinen Gruppe darin wachsen? Jetzt sind die Blätter noch unter getaucht, später schieben sie sich über die Wasseroberfläche und bringen gelbe Blüten hervor.

Wir schauen auf kleinen Bestand unserer heimischen Teichmummel, Nuphar lutea. Zwischen den Blättern verstecken sich junge Fische. Wer genau beobachtet kann sie erkennen. Mit Ausdauer und Glück können wir den dort den Eisvogel beobachten, der im Sturzflug versucht diese Fische zu fangen.  Auch im freien Wasser kann man Fische sehen.

Station 5 – Rheinhalle – Welche Veranstaltungen finden in der Rheinhalle statt?

Die Rheinhalle ist das größte Veranstaltungsgebäude in unserer Doppelgemeinde. Sie steht Vereinen und der Gemeinde für Veranstaltungen zur Verfügung. Und das sind sehr viele, deshalb zählt diese Halle zu einer unserer wichtigsten Begegnungsstätten.

Station 6 – Die Sandsteinbank am Bachkanal unterhalb der Hafenstrasse. Wozu diente diese Bank in der Vergangenheit?

Wir stehen am ehemaligen öffentlichen Waschplatz, der an dieser Stelle bis zum Ende des 19. Jahrhunderts genutzt wurde. In unserem hoch technisierten und digitalen Leben können wir uns überhaupt nicht mehr vorstellen, wie man damals seinen Alltag gestaltete. Ein historisches Kleinod, welches die Agenda Gruppe Ortsgeschichte restauriert und aufgestellt hat. Nur wenn wir die Vergangenheit verstehen, können wir die Zukunft begreifen. Auch dieser Ort war eine Begegnungsstätte. Und wenn wir die Augen schließen und lauschen, können wir das Schwatzen der Waschweiber hören.

Station 7 – Die Rote Brücke beim Pfinzentlastungskanal. Schließe die Augen und lausche den Geräuschen der Natur. Was hörst du? Benenne einfach, was dir auffällt.

Von der Brückenmitte schweift der Blick ins Wasser und an die Uferbereiche. Regungslos steht ein Reiher am Schilf, um blitzschnell nach einem Fisch zu speeren. Die Enten Familie hat Mühe ihre 10 Küken im Auge zu behalten, die kreuz und quer übers Wasser flitzen. Auch hier schließen wir die Augen und lauschen dem Wind, dem Rascheln der Zitterpappel. In der Ferne ruft der Kuckuck, auch das Flöten des Pirols nehmen wir wahr. Je länger wir lauschen, umso mehr Geräusche entdecken wir. Aus dem vermeintlichen Gewirr des Vogelkonzerts hören wir Rotkehlchen, Kohlmeise, Buchfink und andere gefiederte Gesellen.

Station 8 – Das ehemalige Kranportal am Alten Hafen. Von diesem Aussichtspunkt kann man die Umgebung gut beobachten. Welche Vögel sind heute unterwegs?

Am gegen über liegenden Ufer entdecken wir in den Baumkronen eine Graureiher Kolonie. Bald werden die ersten Küken schlüpfen, dann kommt richtig Leben in den Wald. Die Reiher fliegen dann ständig hin und her, um die hungrige Brut zu versorgen. Schwäne gründeln im Schlamm, Nilgänse sind ständig am Zetern und Streiten und dulden keine Konkurrenz. Plötzlich taucht unerwartet ein Pärchen Flußseeschwalben auf. Seltene Gäste in unserer Region. Vielleicht brüten sie auf der Kiesbank im hinteren Bereich des Hafens? Stockenten, Graugänse, Silberreiher und Störche sind ständige Gäste hier im alten Hafen.

Station 9 – Wie heißt die historische Fähre ?

Na, wie heißt sie wohl? Es ist unsere Sophie! Und wenn der Wasserstand es zulässt gibt es am Wandertag eine schöne Fährtour. Unser Fährmann wird Wilfried sein. Keiner kennt die Geschichte des Hafens und der Fähre besser als er. Es ist jedes Mal eine Freude seinen Erzählungen zu folgen.

Station überall – Kinder sind neugierig, Kinder sind gute Entdecker. Was hast du heute besonderes gefunden?

Diese Wanderung mache ich auch gerne mit dem Rad. Und auf jeder Tour gibt es neue Entdeckungen. Beim letzten Mal entdeckten wir die Seeschwalben und als ich einmal nachts hier war, hörte ich einen Kauz rufen.

Station überall – Was gefällt dir in deiner Heimat am besten?

Mir gefällt am besten die Vielgestaltigkeit der Landschaft. Wir haben kaum den Ort verlassen sind wir schon draußen in der Natur.

Die Gemarkungswanderung ist ein Projekt der Grundschule Leopoldshafen, initiiert und organisiert vom Förderverein der Schule mit Unterstützung der Film AG, sowie den Agenda Gruppen Umwelt und Ortsgeschichte. Auch die Leobande ist involviert. Mir persönlich gefällt die Zusammenarbeit dieser Gruppen sehr gut, denn damit können wir die Menschen verbinden und schöne Aktionen gestalten. Wir schaffen etwas Nachhaltiges, wir vermitteln Werte und das kommt besonders den vielen Kindern zugute.

Stefan hat sich bei mir gemeldet. Stefan ist ein Bundeswehr Kamerad. Er ist zufällig auf meinem Blog zum Thema Kalter Krieg gelandet und hat sich auf einem Gruppenbild wieder erkannt. Wir tauschten uns aus und ich erzählte ihm, wie ich versuche „die Welt zu retten“. Er wollte wissen, wie ich das mache. Natürlich habe ich etwas übertrieben. Was ich damit meine habe ich oben beschrieben. Und das Schöne dabei ist, dass ich neue Wegbegleiter finde.

 

Ralf Schreck – Wunderfinder

Die Obstallee am Hammenweg

Die Obstallee am Hammenweg

Heute sind wir in Leopoldshafen und besuchen bei herrlich frühlingshaftem Wetter die Obstallee am Hammenweg. Es ist eine alte Allee. Alleen sind Menschen gemacht, sind Kulturgut. Für die Natur sind die alten und abgängigen Bäume besonders wertvoll. Weshalb das so ist kann man an den blühenden Weiden im Wildgebüsch in der Nachbarschaft beobachten. Es ist erstaunlich wie viele Blauen Holzbienen, unsere größte und eindrucksvollste heimische Wildbienenart, derzeit dort unten umherschwirren und sich an den Weidenblüten laben. Auch Hummeln, Mauer und Imker Bienen sind zugegen. Pfauenauge, Zackenfuchs und Zitronen Falter sind aus der Überwinterung erwacht und finden sich ein.

Dank Allee, dank alter und absterbender Bäume, dank uns, finden alle diese Insekten dort Unterschlupf zum Überwintern. Die Blauen Holzbienen bauen in diesem Altholz auch die Brutröhren für ihren Nachwuchs. Der aufmerksame Naturfreund kann diese Brutstätten finden. Hornissen Königinnen, Hirschkäfer und viele andere sind ebenfalls auf diesen Lebensraum angewiesen. Genauso wichtig sind die blühenden Weidenbäume im Wildgehölz gegenüber. Lebensraum und Nahrungsquellen sind in unmittelbarer Nähe. Das ist optimal. Natur ist vernetzt. Wird das Netz gestört bekommen die Nutzer Probleme. Das Netz Natur ist größer und umfassender als viele von uns es sich vorstellen können.

Hier unten gibt es viele Singvögel. Eben wegen der Bruthöhlen. Bunt, Klein, Grünspecht sind ständige Gäste. Im Wildgehölz stehen tagsüber Rehe ein und das Dickicht bietet Unterschlupf für Fasan und Rebhuhn. Von Menschen gestaltete Kulturlandschaften bieten Lebensräume für Wildtiere. Wenn ihr die Blaue Holzbiene fragt, ob die Obstbäume dort unten gut geschnitten sind, dann wird sie euch sagen: „Is mir Pollen (Wurscht), solange ihr mir genügend Alt und Totholz belasst und es Nahrung in der Nachbarschaft gibt. Ist es den Menschen  auch egal? Wer hat denn noch Interesse an Obst? Wer beteiligt sich denn noch an einer Obstversteigerung im Ort? Sind wir alle zu bequem und verwöhnt? Im vergangenen Herbst konnte man allen Orts viel Fallobst sehen. Dies wiederum haben sich unsere Wildvögel und Wildtiere geholt und somit gab es doch ein Happy End im Kreislauf der Natur.

Ralf Schreck – Wildbienen Freund

Fasching 2017 in Eggenstein

Der andere Fasching

Philipp empfing die beiden Polizisten mit bester Laune und ging mit ihnen ins Büro. Das Rathaus war heute geschlossen, was jedoch nicht bedeutete, dass nicht gearbeitet wurde.

In diesem Jahr gab es wieder einen Umzug. Das Wetter war nicht ganz optimal aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Es war bunt, fröhlich und viele Menschen säumten die Umzugsstrecke. Der Zug sollte um 13.61 Uhr starten aber heute waren wir bereits um 10.00 Uhr in Eggenstein. Als erste trafen wir Karl-Heinz und Dieter, die Streife fuhren und letzte Vorkehrungen trafen. Danach waren wir im Hauptquartier der Alden Bumbeln, die sich auf ihren letzten Auftritt in diesem Fasching freuten. Viele waren erschöpft von den vielen Auftritten an anderen Orten.

Auch der Rathausplatz war vorbereitet. Am Podest machte Uwe einen Soundcheck und Heinz inspizierte den Getränkeanhänger. Heimische Vereine hatten Zelt und Getränkestand bestückt, um die Teilnehmer zu versorgen. Was ist sonst noch aufgefallen? Joachim rückte mit Helfern Stehtische zurecht. Der Reptitreff baute einen Stand mit Speisen und Getränken auf, wie so oft an öffentlichen Veranstaltungen. In der Werderstrasse gab es das lustige Eck und den Wagen für die Bewertungskommission. Daneben war Tausendsassa Klaus mit seinem Team zugange den Kommentatorenturm aufzubauen.

Im Vorfeld wurden Schilder aufgestellt, die Eingangsstrassen mit Tischen und Personal für den „Wegezoll“ bestückt, die Zugnummern auf die Strasse gemalt, Dutzende Klohäuschen organisiert und und und. Viel Arbeit steckt dahinter, geleistet von Menschen, die das so gut machen, dass der Umzug zur Freude aller seinen Lauf nehmen kann. Unsere Polizei war präsent. Sichtbar und unauffällig. Ordnungsdienste und Sicherheitspersonal ebenso. Auch die anderen von DLRG und DRK waren dabei. Um 12.00 Uhr gab es am Bahnhof Eggenstein das traditionelle Gruppenfoto, da konnte man alle sehen. Mario und seine Truppe, die Zugbegleiter, Gemeindevertreter, Ortskartell. Alle „die“ sorgen dafür, dass wir es schön haben.

Und weil alles so schön war, dann schmückt ihr im nächsten Jahr nicht nur eure Häuser, sondern bedankt euch bei Mario, Klaus, Philipp, Karl-Heinz, Dieter, Joachim, Heinz, Gemeinde, Bauhof und all den anderen, wenn ihr sie in unserer Gemeinde trefft. Oder ihr kommt am nächsten Faschingsdienstag um 12.00 Uhr zum Eggensteiner Bahnhof und sagt es allen. Dann bekommt ihr von mir auch ein schönes Gruppenfoto.

Meine persönlichen Favoriten beim Umzug waren die Hagsfelder Werkstätten und die Alden Bumblen. Die Hagsfelder bildeten den ersten Bienenschwarm im Jahr und die Bumbel haben fröhliche Gesichter in ihren Masken. Das passt zu uns!

Ralf Schreck sagt Helau

Wer die „anderen“ Umzugsbilder sehen möchte geht auf die Homepage der Gemeinde egg-leo.