Im Revier

Im Revier

Flink wie ein Wiesel verschwand er im Dickicht. So schnell konnten wir gar nicht schauen. Wir hatten Mühe den Pfaden zu folgen. Er kennt sein Revier wie seine Westentasche und erklärte uns bereitwillig was wir wissen wollten. Und noch mehr. Das alte Grabensystem, das teilweise verwildert, weil man es nicht mehr regelmäßig pflegt, hier ein historischer Grenzstein, dort eine alte Schließe. Umgestürzte Bäume, morastiger Boden und überall Zeichen und Spuren vom Schwarzwild. Hier eine Suhle, dort ein Liegeplatz. Und dann wieder undurchdringliches Dickicht, dann ein Tümpel, Erlenbruchwald. So sieht es auch in den Everglades aus. Ein Normalbürger verirrt sich dort nicht. Der Ortsrand ist gerade einmal hundert Meter entfernt und hier ist Wohlfühlgebiet für Wildschweine. Wenn die bloß da drin bleiben würden …

Wieder einmal bekamen wir Gelegenheit einen Jäger zu begleiten und das ist jedes Mal ein spannendes und interessantes Erlebnis. Weiter ging es durch Schilfdickicht, vorbei an einer Kanzel, dann auf eine Wiese. Der Pflanzenfreund freut sich, denn dort blühen gerade die Herbstkrokusse, die Herbstzeitlosen. Knorrige Bäume säumen die Pfade. Verwunschen sieht es aus, wild. Sonst bleiben wir auf den Pfaden und erkunden die Landschaften vom Weg aus. Heute ging es mit Begleitung ins Unterholz. Plötzlich treten wir aus dem Wald auf eine Wiese, danach nochmals durch ein Stück scheinbar unberührte Waldwildnis und dann sehen wir sie, die Problemzone.

Am Maisfeld bleiben wir stehen und sehen Becher, die mit Vergrämungsmittel bestückt sind, um die Sauen vom Mais fern zu halten. Ein nicht unerheblicher Aufwand für Wildschadensabwendung. Wer von uns „Normalbürgern“ hat schon einmal ein Wildschwein gesehen?  Die wenigsten. Aber sie sind da und es sind nicht wenige. Und sie gehen in den Mais und richten Schaden an. Wenn die Sauen sich dort einrichten werden große Flächen platt gemacht. Wir haben das gesehen und das sieht schon eindrucksvoll beängstigend aus. Es kamen Jäger Kollegen hinzu, die mit einer Drohne das Feld aus der Luft erkundeten, um sich einen Überblick zu verschaffen. Auch das gehört zur Hege.

Wie kann man dieser Situation Herr werden? Das ist nicht einfach zu beantworten. Es wird Schaden angerichtet, der auszugleichen ist. Die Jäger sollen dafür gerade stehen. Können und wollen die das? Oder müssen sie? Die Situation vor Ort ist sauen freundlich und deshalb schwierig. Es gibt eine Kanzel aber keinen Schussbereich ins Maisfeld. Ist der Waldrand bis ans Maisfeld gewachsen oder wurde der Mais bis an die Feldhecke gesät? Wäre ich Sau, ich würde dort in den Mais gehen. Es gibt überhaupt keine überschaubaren Korridore, die zum Jagen taugen. Die Lage entspannt sich erst, wenn der Mais geerntet ist.

Ist diese Situation lösbar oder ist das ein unlösbares Politikum? Ob sich Landwirte und Jäger gemeinsam an einen Tisch setzen, sich beraten und besprechen? Wir machen das so und so, um Schäden erträglich zu halten? Was sagt das aktuelle Jagdgesetz zur Situation vor Ort? Passt das? Hört man auf die Menschen vor Ort, die sich bestens in ihren Revieren auskennen oder ignoriert man die? Ein gemeinsames Vorgehen ist immer wünschenswert. Wir leben in einer Kulturlandschaft und unsere Landwirte wirken maßgeblich darin mit. Wer sich informiert weiß, dass die Landwirtschaft zahllosen Zwängen unterworfen ist und oftmals nicht die Wertschätzung erhält, die sie verdient. Andererseits haben Sie eine große Verantwortung dafür, Landschaft, Böden und Umwelt nachhaltig zu bewirtschaften, damit auch unsere Kinder noch davon zehren können. Dass sie das tun, davon gehe ich aus. Und ich könnte mir auch vorstellen, dass man eines Tages ein gemeinsames Mais/Wildmanagement entwickelt, um diese Problematik in den Griff zu kriegen. Ein bisschen mehr Ökologie und ein bisschen weniger Mais würden auch den Rebhühnern und Fasanen gut tun.

Den höchsten Preis bezahlen die Sauen. Die, die man erwischt, zahlen mit ihrem Leben. Aber dann gibt es wieder lecker Gulasch.

Danke an Edwin für die Zeit, die er sich für uns genommen hat. Wenn man ihm zuhört spürt man die Leidenschaft, mit der er bei der Sache ist.

 

Ralf Schreck – Naturfreund

Neues vom Jubiläumswald

Neues vom Jubiläumswald

Am 12. März 2016 wurde unser Jubiläumswald gepflanzt. Über 150 Bürgerinnen und Bürger hatten sich mit guter Laune und Spaten bewaffnet und in einer tollen Aktion mehrere Tausend Bäume und Sträucher gepflanzt. Was ist daraus geworden? Wenn man die Fläche beim Waldrand Fisperweg , Eidechsenbiotop begeht wirkt alles grün. Das nasse Frühjahr hat den jungen Gehölzen sehr gut getan! Die Anwachsphase gilt als heikel, wenn nicht genügend Feuchtigkeit herrscht. Doch es sieht sehr gut aus. Überall grünt es und man muss regelrecht suchen, bis man einmal ein abgestorbenes Bäumchen findet. Dieses Wäldchen entwickelt sich bereits zu einem Lebensraum. Der offene Boden wurde schon mit Wildblumen besiedelt, die zahlreiche Insekten anlocken. Natürlich finden im jungen Wald Pflegemaßnahmen statt und wo nötig, wird das Wildkraut entfernt.

In der benachbarten Wiese beim Eidechsenbiotop blühen derzeit zahlreiche Blumen. Klatschmohn, Kamille, Wicken, Nickende Distel, Malven, Kornblumen, Skabiosen, Echter Steinklee, und vieles mehr. Diese Wiese blüht schon recht lange, zuvor gab es Wiesensalbei, Margeriten und Kuckuckslichtnelken. Das ist ein echtes Paradies für Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und Libellen. Auch Vögel wie Spatzen und Distelfinken, die sich die ersten Sämereien holen, kann man beobachten. Unten beim Weiher quaken die Frösche und mit Glück kann man den Rohrsänger entdecken. Mit viel Glück und behutsamer Annäherung findet man auch eine umgesiedelte Eidechse. Früher gab es überall solche Wiesen, heutzutage muss man sie suchen. Am Waldrand, im stehen gelassenen Biotopbaum, zog der Mittelspecht seine Küken auf.

Wer einen geübten Blick besitzt, findet dort auch den Laubfrosch. Er sucht sich ein warmes Plätzchen zum Sonnen, ist durch seine grüne Färbung jedoch perfekt getarnt. Allerdings nicht auf der weißen Wildschutzhülse. Wo die jungen Stämme nicht geschützt sind, kann man Fege Spuren des Rehbocks finden. Er reibt den Bast seines Gehörns am Gehölz ab und schädigt damit die Rinde. Auch Hasen verursachen ähnliche Spuren, wenn sie Rinde abnagen.

Lange kann man sich dort nicht aufhalten, denn der liebe Gott hat die Schnaken erfunden und sorgt dafür, dass die Natur dort in Ruhe gelassen wird. Das ist eine interessante Ecke, die wir weiter beobachten werden.

Lukas und Ralf Schreck – Naturbeobachter

Film AG sagt danke

Film AG – wie geht es weiter?

Für mich persönlich war der historische Festumzug die schönste und gelungenste aller bisher erlebten Veranstaltungen. Trotz ständigen Blickes durch den Sucher fühlte man die einmalige Stimmung beim Vorbeizug der großartigen Gruppen, die die Eggensteiner Epochen repräsentierten. Das war mehr als grandios.

Wer weiß was am 8. April 2014 stattfand?

Am Abend des  8. April 2014 wurde durch die Initiative unserer Gemeinde die Film AG gegründet. Hobby Filmer und Hobby Fotografen waren aufgerufen sich einzubringen. Unter der Leitung von Regine Hauck, die mit ihrer herzlichen Art alle motivierte und uns jederzeit mit den wichtigen Infos versorgte, bildete sich eine tolle und interessante Gruppe. Maßgeblich beteiligt waren unser „alter Hase“ Wilfried Jahraus, Peter Kahrau, der mich jedes Mal mit neuen Einfällen überraschte, Robert Redinger, der mit seinem jugendlichen Elan die Alten aufmischte, mein Sohn Lukas Schreck, der sich mit seiner Unbekümmertheit in jedes Getümmel stürzte und dadurch einmalige Bilder schoss. Und natürlich meine Wenigkeit.  Beim Auflisten meiner Kollegen ist mir gerade aufgefallen, dass wir alle in Schröck wohnen. Das sollte allerdings kein Grund sein ins Grübeln zu geraten, denn Ziel sollte es sein die zahlreichen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr in Foto und Film festzuhalten. Das war eine weise Entscheidung, denn die ersten Ergebnisse dieser Gruppe waren und sind durch die zahlreichen Fotos in vielen Amtsblättern zu sehen. So auch im aktuellen.

Film AG – wie geht es weiter?

Wir hatten  insgesamt 12 Kameras und umfangreiches  Zubehör im Einsatz. Erwähnen möchte ich auch noch, dass an den „Höhepunkt Veranstaltungen“  Laura Leibold, die Freundin von Lukas und meine Frau Doris im Einsatz waren. 254321 Dateien in 765 Ordnern haben sich in der Zwischenzeit angesammelt, die jetzt gesichtet, geordnet und zusammen gestellt werden wollen. Das meiste sind Fotos aber es gibt auch Unmengen von Film Dateien. Fotos sind schnell aufbereitet und standen immer zeitnah zur Verfügung. Bei den Videos verhält es sich anders. Wer sich selbst einmal an einen Film gewagt hat, weiß wovon ich spreche. Da geht es um einen roten Faden, ein Drehbuch, die entsprechende Repräsentation unserer Gemeinde, Auswahl der richtigen Szenen, ein kurzweiliger Schnitt, die entsprechende Vertonung, usw. Kurzum, wir wollen was „gscheites“ abliefern. Dazu benötigen wir die entsprechende Zeit und es würde keinen Sinn machen unter Druck zu arbeiten. Es wird mindestens zwei Filme geben, einen über die Jubiläumsveranstaltungen und einen über den historischen Festumzug. Wobei der Festumzug früher fertig gestellt werden könnte, als der Jubi Film, da ein einzelnes Ereignis schneller bearbeitet ist. Wir werden das in unserer Gruppe besprechen und bei Gelegenheit mitteilen, wie der Stand der Dinge ist. Darüber hinaus gibt es sogenanntes zusätzliches Material, was ebenfalls zu separaten Filmen verarbeitet werden kann. Wir arbeiten immer in Rücksprache mit der Gemeinde und sämtliches fotografisches und filmisches Material ist gespeichert auf zwei Festplatten und steht nach dem Sortieren und Ordnen unserer Gemeinde zur Verfügung, sodass auch in Zukunft darauf zurück gegriffen werden kann.

Film AG sagt danke

Danke an unsere Gemeinde für technische Unterstützung und ganz besonders an Regine Hauck für ihre einmalige Art alle Mitstreiter zu motivieren.

Danke an unsere Feuerwehr für den Einsatz des Teleskopmastes ohne den die tollen Luftaufnahmen nicht möglich waren.

Danke an unsere Bevölkerung fürs mitmachen, wir haben durchweg positive Erfahrungen gemacht und uns immer willkommen gefühlt. Entschuldigung dafür, falls wir der einen oder dem anderen im Bild gestanden sind.

Danke an alle beteiligten Gruppen, die dieses Jubiläum unvergessen gemacht haben.

Danke an die Film Kollegen fürs bisher geleistete und das noch zu erledigende.

Auch wenn unsere Arbeit immer sichtbar sein wird wollen wir uns nicht im Vordergrund stehen sehen. Die vielen fleißigen Helfer im Hintergrund sind ebenso wichtig wie die Helfer der Film AG. Wir alle sind Bestandteil eines Ganzen, nicht mehr und nicht weniger. Alle Beteiligten haben in unserem Jubiläumsjahr bewiesen, dass der „Wohlfühl Gedanke in Vielfalt“  lebendig geworden ist.

Man hört und sieht von uns, vielen Dank

Ralf Schreck

weitere Fotos folgen …

1250 Jahre Eggenstein
1250 Jahre Eggenstein

Tradition

Unsere Feuerwehr

Der Einsatzort war schnell erreicht und die Kameraden hatten einen nicht alltäglichen Auftrag zu bewältigen. Einen Auftrag, der nur gemeinsam zu meistern war. Die Anweisungen der Einsatzleitung waren klar und besonnen. Die Hebestangen wurden vorbereitet und bereit gelegt. Dann ging es los. Es war ein Zusammenspiel zwischen Aufrichten, Nachlassen und Nachfassen. Und dann stand er, der Maibaum. Seit vielen Jahren stellen unsere Feuerwehrleute einen Maibaum auf. Zu diesem Anlass waren die Schaulustigen ausdrücklich erwünscht. Zuvor gab es ein gemeinsames Abendessen in der Fahrzeughalle und ein gemütliches Beisammensein.

Wer verkörpert die gelebte Dorfgemeinschaft besser als unsere Feuerwehr? Wieder waren Jung und Alt versammelt und zeigten durch ihre Anwesenheit ihre Verbundenheit zur Gemeinschaft. Die Feuerwehr ist kein Spaßverein, doch dieser Abend hat durch ihre Traditionspflege Eindruck hinterlassen und Spaß gemacht. Weitere Höhepunkte folgten. Die Kleinsten des Spielmannszuges hatten an diesem Abend ihre erste öffentliche Premiere, die mit Bravour gemeistert wurde. Die Zugaben wollten gar nicht mehr enden. Ein weiteres Novum war die Vorstellung des „Schröcker Löschpapiers“, ein Informationspapier der Abteilung Leopoldshafen. Der FireFlyer dient der Verbesserung des Informationsflusses innerhalb der Abteilung und wird in Zukunft regelmäßig erscheinen.

Ein weiterer Höhepunkt war am 1. Mai der Auftritt des Spielmannzuges, der musizierend vom Feuerwehrhaus, die Leopoldstrasse entlang, am Heimatmuseum vorbei bis zur Rheinhalle marschierte. Das waren sehr beeindruckende Aktionen. Wer nicht dabei sein konnte geht zum Feuerwehrhaus Leopoldshafen und schaut sich dort den Maibaum an. Dabei fällt auf, dass er ein zusätzliches Schild bekommen hat mit der Inschrift: „Meine Feuerwehr, die die Tradition in Ehren hält, hat mich hier in vereinten Kräften erstellt. Nun betrachte mich genau und denke stets daran, dass einer alleine nichts erreichen kann.“

Genau, das ist absolut stimmig!

Ralf Schreck – Feuerwehr Freund

 

 

Gut angelegt

Kindergärten und Schulen in Eggenstein-Leopoldshafen

Da war vielleicht was los! Wie viele Kinder gibt es eigentlich in Eggenstein?  In der Lindenschule war bereits um 14.00 Uhr so viel Publikum anwesend, dass kaum ein Durchkommen möglich war. Es gab tolle Vorführungen durch die Kinder und die von unserer Gemeindearchivarin und unserem ehrenamtlichen Museumsleiter zusammen gestellte Ausstellung war ebenfalls sehr sehenswert. In der Spielkiste nebenan gab es zum Zeitpunkt meines Besuches weniger Andrang und man konnte „in Ruhe“ die Örtlichkeiten besichtigen. Auch musste man für die leckeren Waffeln nicht lange anstehen.

Auch im Drachennest wurde man freundlichst empfangen. Gleich im ersten Raum hängt ein riesiges Jahreszeitenbild, auf welchem die Geburtstage der Kinder eingetragen sind. Das schafft sofort eine freundliche und familiäre Atmosphäre. Beeindruckend sind die hellen und großzügig gestaltenden Räume aller besuchten Horte und Kindergärten. Es gibt Spielbereiche, Abenteuerplätze, Ruhezonen und eine Ausstattung, die in meinen Augen nichts zu wünschen übrig lässt. Für die Kinder werden sozial- und umweltorientierte Projekte angeboten, es gibt überall Infotafeln, alles ist transparent. Das Kindeswohl steht im Vordergrund. Die dahinter stehenden Konzepte sind erkennbar und in den Gesprächen mit den Erzieherinnen wird erkennbar, dass diese eine wertvolle Aufgabe übernehmen und erfüllen. Das können wir nicht genug Wert schätzen.

Eine großartige Idee unserer Feuerwehr war es vor der Gemeinschaftsschule mit dem Teleskopmastfahrzeug aufzutauchen. Das kam sehr gut an und ist beste Nachwuchswerbung. Die Schüler hatten sich für die Projekte des heutigen Tages toll vorbereitet und vermittelten einen umfangreichen Einblick ins Schülerdasein. Mir hat die elektronische Tafel in einem der Klassenzimmer gut gefallen. Die lässt sich ohne Wasser löschen. Auch im benachbarten Jugendhaus bekommt man den Eindruck, dass die Jugendlichen dort gut aufgehoben sind. Es gibt dort zahlreiche Bildergalerien, auf denen man nur zufriedene Gesichter sieht.

Plötzlich war es 17.15 Uhr und der Regenbogenexpress drohte abzufahren. Dort gab es dann noch einen letzten Kaffee mit Kuchen und ein kurzes innehalten und mir fiel dabei die Zahl von vier Millionen Euro ein, die unsere Gemeinde jährlich für Betreuung und Bildung ausgibt. Wer sich heute unsere Betreuungseinrichten angesehen und dort mit den verantwortlichen Menschen gesprochen hat, kommt zum Schluss, dass dieses Geld gut angelegt ist. Danke auch an die helfenden Eltern für die leckeren selbst gebackenen Kuchen.

Schade, die Zeit war um, und die Einrichtungen in Leopoldshafen hatte ich noch gar nicht besucht. Aber ich bin mir sicher, dass es dort ebenso gut läuft.

Ralf Schreck – Kindergarten Freund

 

 

 

 

Was die alles können

Konfirmandenprojekt 2016: Kunststühle für den Kirchplatz in Leopoldshafen

Der Kirchplatz der evangelischen Kirche in Leopoldshafen hat durch die Konfis des Jahrganges 2016 eine Bereicherung erfahren. Mit der Unterstützung eines Künstlers, der Gemeinde und den örtlichen Geldinstituten als Sponsoren wurden drei außergewöhnliche Stühle geschaffen. Sie laden ein zum Verweilen und Nachdenken. In einer würdevollen Veranstaltung wurden diese drei außergewöhnlichen Kunstobjekte der Öffentlichkeit übergeben. Beeindruckend, wie junge Menschen zu solch nachhaltigen Projekten angeleitet werden. Auch das gehört zu unserer Dorfgemeinschaft. Folgendes ist mir spontan zu dieser Aktion eingefallen.

K irche

O riginalität

N achhaltigkeit

F reundschaft

I nspiration

R espekt

M ut

A llmacht

N ähe

D emut

E rleuchtung

N eugierde

P erspektive

R uhe

O ffenheit

J ugend

E rinnerung

K unst

T ugend

 

Ralf Schreck – Nachhaltigkeitsfreund

 

Hurra die Schule brennt …

Die müssen nichts aber die können alles!

 

Film AG begleitet die Freiwillige Feuerwehr Eggenstein-Leopoldshafen

Es ist ein langer Flur. Zu erkennen ist nichts, weil er mit beißendem Rauch gefüllt ist. Irgendwo am Ende des Ganges befindet sich die Person in Not. Zwei Retter mit Atemschutzausrüstung arbeiten sich in geduckter Haltung zum Einsatzort. Was mag in ihnen jetzt vorgehen? Was wird sie erwarten? Trotz Taschenlampen ist wenig zu sehen. Endlich angekommen offenbart sich die nächste Schwierigkeit. Der Verletzte befindet sich in einem Kriechgang hinter einer etwa zwei Meter hohen Mauer. Schnell muss es gehen, der Sauerstoff ist knapp. Der Verletzte muss geborgen werden. 85 Kilogramm aus dieser schwierigen Lage zu bergen ist ein wahrer Kraftakt. Doch es gelingt und in letzter Minute ist der unglückliche Heizungsmonteur wieder in Sicherheit. Doch die Lage im Schulhaus spitzt sich weiter zu, denn der Rauch hat das Treppenhaus unbegehbar gemacht. Jetzt sind die Musikschüler im Obergeschoss eingeschlossen! Doch auch hier naht die Rettung. Von außen wird der Teleskopmast ausgefahren und über ein Fenster findet die Bergung statt.

Es ist eine eindrucksvolle Übung. Beide Gemeinde Feuerwehren sind beteiligt. Es geht geordnet zu, Informationen werden gesammelt, ausgewertet und Entscheidungen getroffen. Zielgerichtetes Vorgehen ist erkennbar. Jede und jeder erfüllt seine Aufgaben. Die Jungen und die Erfahrenen. Es werden Fehler gemacht und erkannt. Das ist der Sinn einer Übung. Später, im Feuerwehrhaus, beim gemeinsamen Vesper gibt es eine Nachbesprechung. Der Kommandant zieht Bilanz. Er tadelt nicht, er stellt fest und lobt. Er spricht Empfehlungen aus. Er befiehlt nicht, er ermuntert. Seine Argumente betonen die Freiwilligkeit. Das ist ein guter Führungsstil und der motiviert. Auch die Senioren unserer Feuerwehr, die schon mehrere Jahrzehnte Mitglied sind, sind anwesend. Diese gelebte Kameradschaft ist vorbildlich. Unsere Feuerwehr ist gut aufgestellt. Die können was und wir können uns auf die verlassen! Und wir waren eingeladen.

Lukas und Ralf Schreck – Feuerwehr Freunde

 

 

 

 

Frühling im Garten

Natur ist.

Jetzt im Frühling, wo es an allen Ecken und Enden zu blühen beginnt, fällt es uns auf. Die milden Temperaturen, der sonnige Himmel lässt uns ins Freie strömen. Der bewusste Beobachter entdeckt am Wegesrand selbst die kleinen Blumen. Da finden wir den rosafarbenen Hohlen Lerchensporn (Corydalis cava) in kleinen Trupps, das gelbe Scharbockskraut in größeren Gruppen (Ranunculus ficaria), während das Märzenveilchen (Viola odorata) vereinzelt auftritt. Wer seinen Garten nicht zur Gänze ausgeräumt hat, kann diese Pflanzen jetzt auch dort bewundern. Bei uns haben sie sich selbst angesiedelt, oft an den unmöglichsten Stellen. Wo sie nicht stören, dürfen sie bleiben. Das einjährige Silberblatt wächst in diesem Jahr in Plattenfugen (Lunaria annua) und im nächsten vielleicht bei unserer Strauchrose. Die hellblauen Blüten des Vergissmeinnicht (Brunnera) sind besonders apart.

Diese Blumen haben sich jedoch nicht erfunden, um uns Menschen zu gefallen. Sie sind Bestandteil eines großartigen Ganzen, das aufeinander abgestimmt ist. Es ist veränderlich, anpassungsfähig und bestrebt ein Gleichgewicht zu erstellen. Das wissen viele Menschen nicht, deshalb wird aus Unkenntnis vieles unterlassen oder gar zerstört. Jede Pflanze hat ihre Nutzer, Schädiger und Besucher. Es ist ein Geben und Nehmen. Wer einmal beobachtet hat, dass beim Blühen des Lerchensporns die Blaue Holzbiene erscheint oder sich die Mauerbienchen am Nektar von Traubenhyazinthe, Scharbockskraut und Immergrün laben, muss wissen, dass beim Jäten dieser Pflanzen den Besuchern ihre Nahrungsgrundlage entzogen wird.

Also Blumenfreunde: Nicht nur pflücken und staunen, auch beobachten und nachdenken ist angesagt. Wer genau hinsieht, findet gelegentlich auch einige besondere Besucher. Auch wir sind Bestandteil dieses Ganzen. Das sollte uns zu denken geben. Wir sollten nicht nur nehmen. Wer das nicht versteht ist nicht!

Natur ist.

Fast hätte ich es vergessen, die erste Eidechse ist aus dem Winterschlaf gekommen. Der Winter ist Schnee von gestern.

Ralf Schreck – Blumenfreund

 

Frühling in Eggenstein

Sie fliegen wieder!  Die ersten Wildbienen sind da! Geht zum Esser Brunnen und seht euch das an! Das ist das Zeichen, dass der Frühling in unser Dorf gekommen ist. Oder geht zum Rathaus und bewundert die blühenden Blutpflaumen. Wer stehen bleibt nimmt den süßen Duft der Blüten wahr und entdeckt die zahlreichen Wild- und Honigbienen. Jetzt muss es nur noch wärmer werden, dann ist das Frühlingsgefühl vollends komplett. Überall beginnt es zu blühen, es ist nicht mehr aufzuhalten.

Im Friedhof sind es die großen Magnolienbäume, die die Blicke auf sich ziehen und auf den Gräbern leuchten die Osterschalen in bunten Farben. Es war lange kühl, da blühen die Narzissen lange. Tage mit blauem Himmel waren bisher dünn gesät. Man musste diese Zeiten nutzen, denn der Kirchplatz ist im Himmelblau einfach schöner.  Auch unser Heimathaus präsentiert sich in der Sonne besser. Dort wird noch fleißig gewerkelt und die Frontfassade hat jetzt eine Verzierung mit der Jahreszahl 1618 erhalten. Das ist unser ältestes Haus im Dorf, umgebaut, als Heimatmuseum eingerichtet und so der Nachwelt erhalten. Das ist schon was.

Beim Grillplatz im Hardtwald blüht das Immergrün. Im frühen Morgenlicht kommt das Blütenblau besonders schön zur Geltung. Frühling gibt es auch an der Belle. Die beiden Trauerweiden vorne am Rhein werden täglich grüner. Nur beim Jubiläumswald ist noch nichts zu erkennen. Aber bald treiben auch dort die 8000 gepflanzten jungen Bäume und verwandeln diese Fläche in ein warmes Grün.

Ralf Schreck – Frühlingsfreund

 

 

 

 

 

Wildes Eggenstein-Leopoldshafen

Biodiversität

Fotografen sind wie Jäger. Beide wollen Beute machen. Jeder auf seine Art. Fotografen sammeln, Jäger jagen. Das sind menschliche Urinstinkte. Talent und Leidenschaft gehören dazu. Jagd muss man wollen und können. Die Jagd ist reglementiert, fordert hohe Verantwortung. Vor der ersten Jagd stehen Bildung und Unterricht. Die Jägerprüfung muss abgelegt werden. Die persönliche Eignung, der gute Leumund ist Voraussetzung. Jäger absolvieren eine tolle Ausbildung. Lernen unter anderem über Jagdrecht, Jagdwesen, Wildhege und Naturschutz, Waffen- und Schießwesen und über Wildtierkunde. Wildtierkunde, ja, das benötigen auch die Naturfotografen. Wer weiß, wo sich Tiere aufhalten, wie sie sich verhalten, wer sich in ein Tier hinein versetzen kann, kommt zum Schuss. Gute Jäger ballern nicht, sie schießen. Gute Fotografen knipsen nicht, sie fotografieren. Der Erfolg liegt im Erkunden des Geländes , dem Lesen von Spuren. Geduldiges Beobachten, eins werden mit der Umgebung, ohne das Wild zu stören oder gar zu vergrämen, denn das wäre nicht gerecht. Nicht waidgerecht.

Ruhe, Geduld und eine gute Ausrüstung sind der Schlüssel zum Erfolg. Weder der eine noch der andere kommt jedes Mal zum Schuss. Wer sich auskennt, der weiß was zu erwarten ist. Aber das ist keine Garantie für einen Erfolg. Es sind die Erlebnisse draußen. Jeder Tag, jede Jahreszeit ist anders und hat seine Reize. Die aufgehende Sonne, der unter gehende Mond, die fantastischen Lichtstimmungen. Das heran nahende Gewitter, der leise fallende Schnee. Die Rückkehr der Mauersegler, das Flöten des Pirols. Ruhe erfahren, inne halten, Gedanken sortieren.

Plötzlich fliegt ein Silberreiher heran und watet am Kanal im flachen Wasser. Er ist sein eigener Treiber, denn er breitet seine Flügel aus, stakt im Wasser und scheucht Fische auf, die er mit seinem Schnabel speert. Im Feld daneben präsentiert sich ein bunter Fasanengockel vor seinen Hennen, die zunächst noch in der Deckung sind. Unser Versteck ist gut, dabei sind wir nur wenige Meter vom Feldweg entfernt am Rande des Maisfeldes. Dann tritt die Ricke aus dem Wald. Wenig später taucht ein Fuchs auf dem Acker auf. Vor lauter Beobachten und Begeisterung fast das Fotografieren vergessen.

Wir kennen uns aus in unserem Revier. Wir wissen wann und wo die ersten Weiden blühen. Wir kennen Nieswurz, Bärlauch und Co. Und wissen, dass wir dort im Frühling die ersten Hummel Königinnen entdecken. Die Südseiten unserer Rheindämme sind ein Paradies für Wildbienen. Wir haben einzigartige Orchideen Standorte und kennen eine Wiese mit Herbstzeitlosen. Das eine hängt vom anderen ab. Das ist erlebte Ökologie. Jäger wissen das auch, die kennen Naturzusammenhänge. Die wissen was Biodiversität bedeutet. Und nicht nur Fotografen sollten sich damit beschäftigen. Nur was man kennt, wird als schützenswert betrachtet. Und wir müssen schützen!

Die folgenden Bilder stammen von Lukas und Ralf Schreck und wurden im Umfeld von Eggenstein-Leopoldshafen aufgenommen, unserer Heimat.